50.000 Tote geschätzt

Laut Chinas Behörden steigt die Zahl der Erdbebenopfer massiv an. Japan und Taiwan schicken Hilfskräfte

LUOSHUI ap ■ Nach der Erdbebenkatastrophe in China befürchtet die Regierung bis zu 50.000 Tote allein in der Provinz Sichuan. Bislang seien dort mehr als 19.500 Todesopfer bestätigt, so die Behörden gestern. Tausende Menschen sind noch unter den Trümmern eingeschlossen. Die Regierung bat bei der Bewältigung der Katastrophe inzwischen die Öffentlichkeit um Hilfe und rief dazu auf, Ausrüstungsgegenstände wie Hämmer und Schaufeln zur Verfügung zu stellen.

Der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge waren für die Rettungsbemühungen mehr als 130.000 Soldaten und Polizisten im Einsatz. Die Regierung wollte außerdem 101 weitere Hubschrauber nach Sichuan schicken, um die Bergungsarbeiten nach dem verheerenden Beben vom Montag zu unterstützen. Außerdem akzeptierte Peking Hilfe aus dem Ausland: Japan schickte ein Team von Katastrophenschutzexperten, ein weiteres Team soll am Freitag nach China entsandt werden.

Auch der designierte Präsident Taiwans, Ma Ying-Jeou, bot Hilfe an. Unterstützung für die Erdbebenopfer sei eine gute Möglichkeit für Taiwan, dem langjährigen Rivalen Peking zu helfen, sagte Ma. Er selbst habe beim Roten Kreuz 6.000 Dollar für die Opfer gespendet.

Nach mehr als drei Tagen unter Trümmern konnte unterdessen eine 22 Jahre alte Frau gerettet werden. Sie wurde in Dujingyan in Sicherheit gebracht. „Ich lebe. Ich bin so glücklich“, sagte sie im Fernsehen. Hilfskräften zufolge läuft aber die Zeit davon, noch Überlebende zu finden. Die Arbeiten in der Unglücksregion konzentrierten sich inzwischen mehr und mehr auf die Bergung der Leichen.