Schweres Beben in China

Erdstoß der Stärke 7,8 fordert mehr als 8.500 Tote. Mehrstöckige Schule eingestürzt. Berlin bietet Hilfe an

CHONGQING/PEKING ap ■ Ein Erdbeben der Stärke 7,8 hat in China über 8.500 Menschen in den Tod gerissen. Im Bezirk Beichuan in der Provinz Sichuan seien 80 Prozent der Gebäude eingestürzt, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Allein dort seien 3.000 bis 5.000 Menschen getötet und weitere 10.000 verletzt worden. Unklar war zunächst das Schicksal von 900 Kindern, die in den Trümmern einer Schule verschüttet waren.

Das Zentrum des Bebens am Montagnachmittag (Ortszeit) lag im Bezirk Wenchuan, rund 90 Kilometer nordwestlich von Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan. Noch im 1.500 Kilometer entfernten Peking und in der Millionenmetropole Schanghai schwankten Hochhäuser und Wolkenkratzer, sodass die Menschen in Panik auf die Straßen liefen. Die Erschütterungen waren bis nach Thailand, Vietnam und Pakistan zu spüren.

Mehr als 5.000 Soldaten und Polizisten wurden sofort ins Katastrophengebiet entsandt. Auch Ministerpräsident Wen Jiabao reiste nach Chengdu, um sich vor Ort einen Überblick über die Lage zu verschaffen.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier übermittelte der chinesischen Regierung sein Beileid und bot Hilfe an. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte, man habe derzeit keine Erkenntnisse, ob sich Deutsche unter den Opfern befänden.

Im Stadtgebiet von Dujiangyan, rund 100 Kilometer vom Epizentrum entfernt, stürzte eine mehrstöckige Schule ein. Schätzungsweise 900 Kinder seien verschüttet, meldete Xinhua. Mehrere Kräne waren vor Ort, und Freiwillige versuchten mit bloßen Händen, die Trümmer beiseitezuschaffen.