SPD streitet über Köhler-Nachfolge

Wer wird neuer Bundespräsident? Mehrere SPDler sind gegen frühe Festlegung auf Köhler. Gesine Schwan im Gespräch

BERLIN rtr ■ In der SPD geht die Debatte über eine zweite Amtszeit für Bundespräsident Horst Köhler weiter. Mehrere SPD-Politiker forderten die Parteiführung am Wochenende auf, sich noch nicht auf eine Unterstützung für das Staatsoberhaupt festzulegen. Es gebe in dieser Frage keine Eilbedürftigkeit, sagte der schleswig-holsteinische SPD-Vorsitzende Ralf Stegner der Welt am Sonntag. Die SPD als älteste Volkspartei in Deutschland habe ein grundsätzliches Interesse an einem eigenen Kandidaten.

Immer wieder wurde auch eine neuerliche Kandidatur von Gesine Schwan ins Gespräch gebracht. Die Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag, Kerstin Griese, nannte neben der Unipräsidentin Schwan die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die frühere CDU-Politikerin Rita Süssmuth und Exverfassungsgerichtspräsidentin Jutta Limbach als mögliche Kandidatinnen. Limbach hat jedoch schon abgewinkt. Schwan war als SPD-Kandidatin 2004 dem von Union und FDP nominierten Köhler unterlegen. FDP und Union hatten sich auf eine Unterstützung Köhlers verständigt. Ohne die Unterstützung der SPD könnte es für seine Wiederwahl in der Bundesversammlung eng werden. Köhler hat sich noch nicht geäußert.