DUTSCHKE LÄSST SPRINGER HOLPERN

Mit brüllenden Schlagzeilen kennen sich die Kollegen im Axel-Springer-Haus aus. Diese eine aber hat den Machern von Bild, Welt und BZ offensichtlich Kopfschmerzen bereitet. „Die Kochstraße heißt künftig Rudi-Dutschke-Straße“, meldete der Springer-Konzern am Dienstag auf dem Dach des Verlagsgebäudes in Berlin-Kreuzberg. Die von der taz vor dreieinhalb Jahren initiierte Ehrung des 1979 verstorbenen einstigen Studentenführes hatte die Axel Springer AG mit einer Klage verhindern wollen. Doch die war am Montag vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg endgültig abgewiesen worden. Aber wie soll man solch eine historische Niederlage den Nachbarn vermitteln? Das Leuchtbanner hoch über der Straße mit dem revolutionären Namen ist so groß, dass man es vom Dachgarten des taz-Gebäudes lesen kann. Von dort war gut zu entziffern: „Oberverwaltungsgericht: Eingelegte Berufung für unzulässig.“ GA FOTO: MIRKO ZANDER