Eine wahre Spekulation

Bruder Ivan Rebroffs will als Kampfpilot den Autor des „Kleinen Prinzen“, Saint-Exupéry, abgeschossen haben

BERLIN afp/dpa ■ Der Bruder des verstorbenen Sängers Ivan Rebroff hat als Pilot im Zweiten Weltkrieg möglicherweise den französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry abgeschossen. „Es ist in der Nähe von Toulon passiert“, sagte der 88-jährige Horst Rippert. Er habe das französische Hoheitszeichen am Flugzeug gesehen, sei eine Kurve geflogen und habe sich hinter den französischen Flieger gesetzt, sagte der Bruder des Sängers mit russischem Künstlernamen. Dann habe er ihn abgeschossen.

In einem demnächst erscheinenden Buch räumte Rippert ein, dass er sich nicht ganz sicher sei. „Ich habe den Piloten nicht gesehen, und selbst wenn, hätte ich nie herausgefunden, ob es Saint-Exupéry war“, sagte er. „Seitdem habe ich mir immer gewünscht, dass er es nicht war.“ Er sei ein Fan von Saint-Exupérys Werken.

Der 1900 geborene Pilot und Schriftsteller Saint-Exupéry wurde vor allem durch seinen Roman „Der kleine Prinz“ von 1943 berühmt. Weltweit verkaufte sich das Buch mehr als 80 Millionen mal. „Der kleine Prinz“ ist die Geschichte eines Piloten, der nach einer Bruchlandung einem vom Himmel gefallenen goldhaarigen kleinen Prinzen begegnet, der ihn zum Leben auf der Erde befragt.

Saint-Exupéry starb unter ungeklärten Umständen im Alter von 44 Jahren, weil sein Flugzeug in der Nähe von Marseilles bei einem Erkundungsflug abstürzte. Seine Leiche wurde nie gefunden. Der leidenschaftliche Pilot war beim Einmarsch der Deutschen in Frankreich 1940 nach New York geflohen, kehrte jedoch später zurück, um für ein freies Frankreich zu kämpfen. Seither wurde viel über die Umstände seines Verschwindens spekuliert.