NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

13 Tzameti

F 2005. Regie: Gela Babluani. 90 Min.

Es steckt etwas Diabolisches in den Bildern von „13 Tzameti“, dem Debüt von Gela Babluani. Man verbindet mit dem hochstilisierten, gestochen scharfen Schwarz-Weiß eigentlich hübsche Pärchen in Pariser Straßencafés, möglicherweise auch einen Fünfzigerjahre-Noir-Krimi. Die Bilder des georgischen Regisseurs haben etwas dezidiert Französisches: sehr kultiviert, mit diesem untrüglichen Sinn für die Beschaffenheit von filmischen Räumen. Dabei ist der Stilwille nur die erste in einer Reihe falscher Fährten, die Babluani in den 90 Minuten legen wird. In seinem Thriller hat er ein hochverdichtetes Terrorszenario entworfen, das sich in seiner unerbitterlichen Direktheit selbst der Auflösung in Metaphern und Symbole entzieht. Das gelingt ihm zuweilen bravourös, bringt jedoch auch eine eigene Perfidie mit sich. Sein Film erwacht erst zum Leben, als der Tod immer gegenwärtiger wird. Dabei entpuppt sich die klassische Eleganz von Babluanis monochromen Einstellungen als böser Witz. „13 Tzameti“ ist aus demselben Holz geschnitzt wie die „Saw“-Reihe: ein fieser, kleiner Terrorfilm. Eine Art Sado-Nouvelle Vague.

Meine Mütter

D 2007. Regie: Rosa von Praunheim. 87 Min.

Für „Meine Mütter“ ist Rosa von Praunheim nach Riga gereist und hat nach den Spuren seiner leiblichen und seiner Adoptivmutter gesucht. Ein Film sozusagen darüber, dass man nicht weiß, wer man ist. Wobei der Regisseur meint: „Ich hab ja sehr viel autobiografische Filme gemacht, insofern habe ich mich immer mit mir selber beschäftigt. Nicht nur aus Eitelkeit, sondern weil ich finde, dass das Persönliche wichtig ist für die Kreativität: sich selbst zu beobachten, seine eigene Geschichte ernst zu nehmen.“

TZAMETI: Central, Kulturbrauerei, Moviemento MEINE MÜTTER: Broadway, FT Friedrichshain, Passage