Bahnstreik ab Montag

Tarifstreit zwischen Lokführern und Bahn bricht wieder aus: Lokführer rufen zum unbefristeten Streik auf

FRANKFURT/MAIN ap ■ Mit einem unbefristeten Streik im Personen- und Güterverkehr will die Lokführergewerkschaft GDL die Deutsche Bahn zum Unterzeichnen eines Tarifvertrages zwingen. „Ab kommenden Montag stehen die Räder still“, sagte GDL-Chef Manfred Schell gestern in Frankfurt. Fahrgäste sind demnach im Fern- und Nahverkehr sowie bei den S-Bahnen ab der Nacht zum Montag (0.00 Uhr) betroffen.

„Das versteht kein Mensch mehr“, kritisierte Bahnchef Hartmut Mehdorn gestern die Streikankündigung. Der Konzern habe der GDL 11 Prozent mehr Geld zugestanden und mehrfach guten Willen gezeigt. „Vor diesem Hintergrund ist ein Streik reiner Irrsinn.“ Mehdorn forderte die Gewerkschaft auf, „diesen unverantwortlichen Kurs“ zu stoppen.

Beendet werden soll der Ausstand erst, wenn es eine Unterschrift unter dem Gehaltstarifvertrag gibt, betonte Schell. Erst danach soll über den Grundlagentarifvertrag wieder verhandelt werden. Darin soll unter anderem geregelt werden, für welche Berufsgruppen die Tarifeinigung gilt.

Bahn und GDL hatten ihre Verhandlungen über einen Grundlagentarifvertrag Montag ohne Einigung beendet. Der Vertrag soll die künftige Zusammenarbeit regeln. Auf den eigentlichen Tarifvertrag haben sich Bahn und Lokführer schon lange geeinigt. Strittig ist aber, wo er gelten soll. Der eigenständige Tarifvertrag, der unter anderem eine Lohnerhöhung von 11 Prozent vorsieht, ist eine von insgesamt drei Vereinbarungen, die nach Meinung der Bahn zugleich unterschrieben und umgesetzt werden müssen, nach Meinung der GDL aber nicht.

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