heute in bremen
: Zurück in die Siebziger

Im Kino 46 wird gezeigt, wie kurios und visionär in Bremen über Bildung gedacht wurde

taz: Herr Schenk, heute Abend wollen Sie anhand vieler Filmbeispiele zeigen, dass es in Bremen bei Bildungsfragen immer schon turbulent zuging. Wird das erhellend, witzig oder langweilig?

Peter Schenk, Arbeitnehmerkammer Bremen: Auf keinen Fall wird es langweilig, sondern sehr witzig. Wir haben in den Archiven von Radio Bremen kuriose Beispiele dafür gefunden, die zeigen, wie seit den 60er-Jahren in Bremen über Schulpolitik diskutiert wird. Da gibt es erstaunliche Kontinuitäten.

Zum Beispiel?

Etwa wenn wir einen Bericht über Bremens erste Gesamtschule in den 70er-Jahren in Bremerhaven zeigen. Da sieht man, dass schon die Startbedingungen für diese Schulform schwierig waren. Da muss man sich auch nicht darüber wundern, dass die Idee bis heute nur halbherzig umgesetzt wurde und immer noch als Schulversuch gilt. Überhaupt zeigen wir viel vom Aufbruch der 70er-Jahre. Und sehen: Vieles davon ist noch immer Thema und längst noch nicht umgesetzt.

Sie versprechen auch witzige Beiträge. Was war denn so witzig in Bremens Bildungslandschaft?

Ganz kurios wurde es beim Thema Mengenlehre. Ein heute längst vergessener Zweig der Mathematik, der damals als Revolution gefeiert wurde. In einem Radio-Bremen-Beitrag sind Eltern zu sehen, die in VHS-Kursen Mengenlehre büffeln, damit sie ihre Kinder verstehen. Lustig auch der erste Computerunterricht: Da schreibt der Lehrer Berufe an die Tafel, in denen Computer mal wichtig werden könnten. Er kam auf genau drei! Fragen: Fez

Kino 46, Waller Heerstraße 46, 20 Uhr.