Probleme im NRW-Strafvollzug

DÜSSELDORF dpa ■ Im Untersuchungsausschuss zum Foltermord im Siegburger Jugendgefängnis hat der frühere NRW-Justizminister Wolfgang Gerhards (SPD) von großen Problemen im NRW-Strafvollzug berichtet. Bei seinem Amtsantritt im Jahr 2002 sei der Strafvollzug „in keinem guten Zustand“ gewesen, sagte Gerhards gestern in seiner Zeugenaussage vor dem Ausschuss. So habe es zu Beginn seiner Amtszeit eine Serie von Selbstmorden in den Gefängnissen gegeben. „Das war eine sehr schlimme schwarze Serie.“ Es habe auf allen Ebenen des Strafvollzugs einen tiefen Riss zwischen zwei gegensätzlichen Denkschulen gegeben. Anhänger einer harten Linie im Umgang mit den Gefangenen hätten den Vertretern eines pädagogischen Ansatzes unversöhnlich gegenübergestanden. Der Untersuchungsausschuss soll klären, ob politische Versäumnisse den Mord im Siegburger Gefängnis begünstigt haben.