Zahl der Inlandsflüge steigt rasant an

Trotz Klimadebatte flogen die Deutschen 2007 im Inland immer öfter hin und her

BERLIN taz ■ Klimadebatte hin, Klimadebatte her – auf deutschen Flughäfen war davon im vergangenen Jahr wenig zu spüren. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der klimaschädliche Flugverkehr deutlich zu, und zwar sowohl auf inländischen Strecken als auch auf Linien ins Ausland. Insgesamt starteten und landeten 2007 rund 163,5 Millionen Passagiere auf deutschen Flughäfen, ein Plus von 6,2 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Besonders rasant wuchs der Inlandsverkehr: Mit 24,1 Millionen Passagieren verzeichnete er ein Plus von 6,2 Prozent, das war die stärkste Zunahme seit 1996.

Die Ursachen für den Anstieg des innerdeutschen Flugverkehrs sind vielfältig: Zunächst verursachte die anziehende Konjunktur mehr Verkehr. Allerdings wuchs der Flugverkehr stärker als die Wirtschaft; ein Grund dürften die sinkenden Flugpreise gewesen sein, während Bahn- und Autofahren teurer wurden. Zudem hat der Lokführerstreik den Airlines mehr Kundschaft beschert. Im November und Dezember habe es untypische Anstiege beim innerdeutschen Flugverkehr gegeben, so ein Branchenkenner. Der alternative Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert, eine nationale Kerosinsteuer sowie eine Klimaabgabe pro Flugticket nach britischem Vorbild einzuführen. „Es ist ein Skandal, dass der äußerst klimaschädliche Flugverkehr immer noch weitgehend steuerbefreit die Umwelt belastet, während die klimafreundlichere Bahn die volle Energie- und Mehrwertsteuer zahlen muss“, so VCD-Chef Michael Gehrmann. RICHARD ROTHER