Gegeneinander ausgespielt

betr.: „Kritik an Billig-Gewerkschaften“, taz vom 6. 2. 08

Es ist erschreckend, wie Gewerkschaften sich von den Arbeitgebern gegeneinander ausspielen lassen. Jedoch auch nicht verwunderlich, sind doch die meisten Beschäftigten der Meinung, auch ohne Mitgliedschaft von den Verhandlungsergebnissen profitieren zu können. Tatsache ist aber, dass die Arbeitgeber derzeit die Tarifauseinandersetzungen diktieren.

Was bei den Christlichen Gewerkschaften passiert, wirkt auch bei den anderen Gewerkschaften, wo es zweifelhaft ist, ob die Tarifgemeinschaften über genügend Mitglieder verfügen, um auf die Arbeitgeber einen ausreichenden Druck ausüben zu können. Dies wird auch in Teilen des öffentlichen Dienstes deutlich. Es ist schon fraglich, ob die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst überhaupt noch tariffähig sind. Dies wird von den Arbeitgebern durchaus in den Verhandlungen missbraucht und ist bestimmt nicht förderlich, brauchen die Arbeitgeber doch Verhandlungspartner auf Augenhöhe, um für die Betriebe förderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen.

ROBERT WIEDEMUTH, Horneburg