Neuer Stammzell-Stichtag gefordert

BERLIN dpa ■ Weit mehr als ein Drittel des Bundestags will das strenge deutsche Stammzellgesetz lockern und Forschern den Import frischerer Zelllinien erlauben. Das geltende Recht lässt nur die Einfuhr von Stammzellen für die Forschung zu, die vor dem 1. Januar 2002 gewonnen wurden. Eine Gruppe um den SPD-Experten René Röspel und die CSU-Politikerin Ilse Aigner, der sich bislang 172 der 613 Abgeordneten angeschlossen haben, will eine einmalige Verschiebung des Stichtags um über fünf Jahre auf den 1. Mai 2007. Damit würden Forschern nicht mehr nur 20 alte, sondern auch rund 500 frische Zelllinien zur Verfügung stehen, so Röspel und Aigner gestern. Ihrer Ansicht nach würde ein neuer Stichtag den 2002 im Parlament gefundenen ethischen Kompromiss nicht verletzen. Der Bundestag will am 14. Februar über die vier vorliegenden Anträge diskutieren.