Gewalt gegen indische Christen

GÖTTINGEN epd ■ In Indien hat die Gewalt gegen Christen nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) einen neuen Höhepunkt erreicht. Rund 1.000 Übergriffe gegen Christen seien im Jahr 2007 registriert worden, mehr als in jedem Jahr seit der Unabhängigkeit 1947, berichtete die Göttinger Organisation am Montag. Allein im Bundesstaat Orissa hätten radikale Hindus rund um Weihnachten rund 95 Kirchen und 730 Häuser von Christen niedergebrannt. Unter der Gewalt würden am meisten die Adivasi-Ureinwohner leiden, so GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. Die ohnehin aufgrund ihrer ethnischen Abstammung oft diskriminierten und marginalisierten Ureinwohner würden nun auch noch wegen ihres Glaubens verfolgt. Für sie sei das Engagement in christlichen Kirchen eine Möglichkeit, um sich aus der Unterdrückung der Kastengesellschaft zu befreien. Die rund 75 Millionen Adivasi gelten in Indien als „Unreine“, die keinerlei Rechte besitzen. In Indien machen die Christen nur 2,3 Prozent der Bevölkerung aus. 80,5 Prozent sind Hindu.