Bushs liebster Feind Iran

Auch in den Emiraten wirbt der US-Präsident für eine Strategie gegen den Einfluss Teherans in der Region

ABU DHABI dpa ■ US-Präsident George Bush hat erneut den Iran beschuldigt, der „führende Sponsor“ des Terrorismus zu sein und die Sicherheit in der Welt zu gefährden. Mit hunderten Millionen Dollar finanziere Teheran die Extremisten überall, während das eigene Volk unter wirtschaftlicher Not und Unterdrückung leide, sagte Bush gestern in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Die USA und ihre Verbündeten im Nahen Osten wie in der ganzen Welt müssten gemeinsam der iranischen Gefahr begegnen, „bevor es zu spät ist“.

Bush wirbt auf seiner achttägigen Nahostreise für eine gemeinsame Strategie gegen die Machtansprüche Teherans in der Region sowie um Unterstützung für den Nahost-Friedensplan. Der Iran unterminiere demokratische Entwicklungen in zahlreichen Ländern. Im Libanon finanziere Teheran die Hisbollah, in Afghanistan erhielten die Taliban die Waffen aus dem Iran. Die Nachbarn versuche Teheran mit Raketen und „kriegerischer Rhetorik“ einzuschüchtern.

Er mahnte die Staaten des Nahen Ostens und am Golf, ihre Gesellschaften verstärkt zu demokratisieren. Die Menschen sehnten sich nach einer „neuen Ära“ von Gerechtigkeit und Freiheit. Sie hätten genug von all „der Gewalt, der Korruption und den leeren Versprechungen“. In den vergangenen Jahren seien zwar große Fortschritte in Ländern wie Algerien, Marokko, den VAE, Kuwait, Bahrain, Jordanien oder Saudi-Arabien erzielt worden, dennoch habe es auch Rückschläge gegeben. Bush kritisierte indirekt die feudalen Strukturen vieler arabischer Staaten. Heute fliegt er nach Saudi-Arabien weiter.

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