Weniger Arbeitslose im Norden

Trotz des saisonalen Anstiegs der Arbeitslosenzahlen hält der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt in Norddeutschland an. Im Vorjahresvergleich sind im Norden weniger Menschen arbeitslos. Den geringsten Rückgang verzeichnet Bremen

Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt hält an. Obwohl im Winter die Arbeitslosenzahl saisonal bedingt ansteigt, haben sich in den meisten norddeutschen Bundesländern im Vergleich zum Vormonat überraschend wenig Menschen arbeitslos gemeldet. In Hamburg waren im Dezember sogar weniger Menschen arbeitslos. Insgesamt sank im vergangenen Jahr die Zahl der Arbeitslosen in ganz Norddeutschland. Lediglich in Bremen fiel der Rückgang moderat aus.

38.076 Menschen waren im Land Bremen im Dezember als arbeitslos gemeldet, das sind 5.120 weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote sank von 13,2 auf 11,8 Prozent – der einzige zweistellige Wert in Westdeutschland. Auch der Rückgang bei den Erwerbslosenzahlen von 11,9 Prozent gegenüber Ende 2006 ist – mit Ausnahme des Saarlandes – der niedrigste in Westdeutschland. Das mäßige Ergebnis ist vor allem auf Bremerhaven zurückzuführen. Die Arbeitslosigkeit ging hier nur halb so stark zurück wie in der Stadt Bremen.

Laut dem Leiter der Bremer Agentur für Arbeit, Hans-Uwe-Stern, handelte es sich bei „einem Drittel bis der Hälfte“ aller im Jahr 2007 vermittelten Jobs um Zeitarbeit. Insgesamt sei in Bremen der Anteil dieser Beschäftigungsform jedoch verschwindend gering: Weniger als 3 Prozent aller Stellen seien bei Zeitarbeitsfirmen angesiedelt. Neben der Personaldienstleistungsbranche seien vor allem die gestiegenen Einstellungszahlen der Häfen sowie der Logistikunternehmen für den Rückgang der Arbeitslosigkeit verantwortlich.

Die Zahl der Ein-Euro-Jobs sank um 13,3 Prozent. 4.364 Menschen wurde eine solche, in Bremen euphemistisch „In-Jobs“ genannte, Beschäftigungsgelegenheit zugewiesen. Ein-Euro-JoberInnen gelten statistisch als erwerbstätig.

Die Arbeitslosenquote in Hamburg verringerte sich gegenüber dem Vorjahresmonat dagegen um 14,6 Prozent. Aktuell sind in der Hansestadt 74.103 Menschen arbeitslos, eine Quote von 8,3 Prozent. Ein-Euro-Jobs haben derzeit 12.497 Hamburger – ein Zuwachs von 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit der höchste in ganz Norddeutschland.

Das Bundesland Niedersachsen verzeichnet ebenfalls einen hohen Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Hier waren im Dezember 323.820 Menschen arbeitslos, gegenüber 2006 ein Rückgang um 14,5 auf nun 8,1 Prozent.

Die niedrigste Arbeitslosenquote aller norddeutschen Bundesländer meldet Schleswig-Holstein. 7,8 Prozent der Einwohner waren im vergangenen Monat ohne Job. Im Vergleich mit 2006 ist das ein Rückgang von 12,8 Prozent. Im Westen Mecklenburgs fällt besonders der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit um 21,7 Prozent auf. Betrachtet man die Gesamtstatistik, verzeichnet die Region aber mit 11,1 Prozent den geringsten Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Norden.CJA / CGI / DPA