Wildrose trifft Arthrose

HEILPFLANZE Hagebutte macht Gelenke mobil

Sie sind leuchtend rot und lassen sich vom Spätherbst bis tief in den Winter ernten: Hagebutten. So nennt man die Früchte der gleichnamigen Wildrosenart, die als Tee, Mus oder leckere Marmelade ein Küchenklassiker sind. Die „Sammelnussfrüchte“ der botanisch Rosa Canina („Hundsrose“) genannten Pflanze enthalten nicht nur mehr Vitamin C als Paprika, sondern auch komplexe, arzneilich wirksame Bestandteile wie Lycopine und Galaktolipide. Deswegen nutzt man Extrakte aus Schale oder Mark der Hagebutte traditionell zum Beispiel bei grippalen Infekten, Blasenleiden, Gicht oder Rheuma.

Neuerdings kommt sogar noch ein weiteres Anwendungsgebiet hinzu: Arthrose. Denn Untersuchungen der letzten zehn Jahre haben gezeigt, dass die entzündungshemmenden, antioxidativen Galaktolipide des Hagebuttenpulvers auch gegen chronische Schmerzen an Rücken, Knie, Hüfte oder Handgelenken helfen. Zudem können sie klassische Painkiller der Pharmaindustrie ganz oder teilweise ersetzen und wirken zudem auch weitaus länger. Allerdings sind Galaktolipide äußerst hitzeempfindlich, bei Temperaturen über 40 Grad werden sie zerstört. Mit Hagebuttentee oder Kompott wird das Hüftgelenk also nicht wieder flott.

Hagebuttenpulver wird gebrauchsfertig in Form von Kapseln, als Pulver und als Trinkgranulat verkauft. Als Rohstoff dient dabei die wilde Hagebutten-Unterart Rosa Canina ssp. Lito, welche vor allem entlang der Küsten Dänemarks und Schwedens vorkommt und besonders viele Galaktolipide enthält. Die getrockneten Beeren der Hagebutte bekommt man in der Apotheke als „Fructus cynosbati“, die Kerne als „Semen cynosbati“. AW