Ölteppich bedroht Kanaren

MADRID taz | Dem Badeort Maspalomas an der Südspitze der Insel Gran Canaria droht eine Ölverschmutzung. In der Nacht auf Mittwoch versank nur 15 Seemeilen vor den Stränden das russische Fischereischiff „Oleg Naydenov“ mit 1.400 Tonnen Treibstoff an Bord. Der Ölteppich auf dem Wasser war am Donnerstagfrüh auf sechs mal drei Kilometer angewachsen. Er treibe aufs offene Meer, versuchen die spanischen Behörden die Inselbewohner, die nicht unerheblich vom Tourismus leben, zu beruhigen.

Das 108 Meter lange Fischereischiff war am Samstag im Hafen von Las Palmas de Gran Canaria in Brand geraten. Nach dem es nicht gelang, die Flammen zu beherrschen, gaben die Behörden die Anweisung, das Schiff aufs offene Meer zu schleppen und es dort seinem Schicksal zu überlassen. Eventuell austretender Treibstoff würde von der Strömung Richtung Afrika getrieben, hieß es vonseiten der Behörden. Als „völlig zynisch“ bezeichneten Umweltschützer diese Haltung. Sie kritisieren das zuständige Ministerium sowie die Regierungsdelegation für die Entscheidung, das Schiff von der Küste zu entfernen. Im Hafen, einem geschlossenen Raum, sei einer Verschmutzung der Gewässer leichter Herr zu werden. R. WANDLER