Vergiss mich!

DATENSCHUTZ Die EU will ein Recht auf „Vergessenwerden“ einführen: Wer im Netz seine Daten preisgibt, soll sie auch wieder restlos löschen lassen können. Die Zustimmung zur Speicherung soll automatisch verfallen

BRÜSSEL taz | Ab morgen beraten die EU-Institutionen ein neues Datenschutzpaket, das die Rechte von Privatpersonen stärkt. Das Vorhaben zielt auch auf soziale Netzwerke wie Facebook, betrifft aber alle Firmen und öffentliche Einrichtungen, die Daten verarbeiten – ob Krankenhäuser, Bibliotheken, Fluggesellschaften oder Supermärkte. Sie sollen alte Nutzerdaten künftig nicht mehr einfach behalten dürfen. „Früher war es unglaublich einfach zu vergessen und schwierig zu erinnern – heute ist es andersherum“, sagt der grüne EU-Abgeordnete Jan-Philipp Albrecht. Dabei sei der Schutz persönlicher Daten „eines der zentralen, fundamentalen Grundrechte der digitalisierten Welt“. Verbraucherschützer halten die Reform für überfällig, doch Internetkonzerne wie Google und Facebook wehren sich mit aller Kraft gegen die Gesetzesänderung.

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