Editorial

Vom Küken aus Baden-Württemberg zum Alterspräsidenten in Lederjacke und Zigarettendunst, von Falten zu Transhumanisten, von überreifen Diven mit Rollator zur tiefen Quarterlife-Crisis. Das Alter ist immer und überall. Und zwar nicht zu knapp.

Einerseits nur Zahl, andererseits Stigma – irgendwie. Gefühltes Alter, tatsächliches Alter, Alter in der Zukunft und in der Liebe – mit all dem hat sich der 18. Panter-Workshop der taz-Akademie beschäftigt: wir, 20 Schüler und Studenten zwischen 18 und 27 Jahren auf vier Seiten mit sechs Betreuern an einem langen Wochenende mitten im alten Zeitungsviertel Berlins.

Was ist überhaupt alt? Und wer ist jung? Wann ist das beste Alter – und gibt es das richtige und wofür? Kann man es überwinden? Und ist das überhaupt wichtig? Und warum gerade für uns, die Jungen?

Auf der Suche nach den besten Geschichten, den schönsten Wörtern, dem passendsten Zitat hat uns das Rauf- und Runterrennen der sechs Stockwerke bis zum taz-Pavillon ganz schön altern lassen. Zumindest gefühlt. Dazu jeden Nachmittag wie Omi und Opi aus dem Bilderbuch Berge von Kuchen zu futtern, entspricht doch eigentlich nicht unserem Alter. Oder doch? Bei Apfel, Streusel und Zimt kann eben weder Jungspund noch Oldtimer Nein sagen. Egal jetzt! Wir lassen das Alter Alter sein – und schlafen uns wieder jung, ähm, älter.