Mehr als 90 Tote bei Luftangriffen und Kämpfen

JEMEN Die UNO ernennt den Mauretanier Cheikh Ahmed zum neuen Sonderbeauftragten

TAES/NEW YORK afp | Bei Luftangriffen und Kämpfen im Süden des Jemen sind seit Freitag mindestens 92 Menschen getötet worden. Allein in der Hafenstadt Aden und in der angrenzenden Provinz Lahdsch seien 46 Huthi-Rebellen bei nächtlichen Luftangriffen der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition sowie bei Kämpfen mit Anhängern von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi getötet worden, verlautete am Samstag aus Rebellenkreisen.

Ein Arzt in Aden sagte, acht Anhänger Hadis seien getötet und 32 weitere verletzt worden. Regierungsvertretern zufolge wurden zudem 38 Menschen bei Kämpfen in den südlichen Städten Daleh und Loder getötet. Die Kämpfe dauerten am Samstag an.

Die Luftangriffe der Koalition zielten den Rebellen zufolge auf den von ihnen kontrollierten Präsidentenpalast in Aden, wo der aus der Hauptstadt Sanaa vertriebene Hadi Zuflucht gesucht hatte, bevor er ins saudi-arabische Exil ging. Auch der Luftwaffenstützpunkt Al-Anad nördlich von Aden sei getroffen worden. Dieser war bis zur Evakuierung aufgrund der Kämpfe von den USA genutzt worden und wird nun von den schiitischen Rebellen kontrolliert.

Die UNO bestätigte unterdessen die Ernennung des Mauretaniers Ismail Ould Cheikh Ahmed zum neuen UN-Sonderbeauftragten für den Jemen. Cheich Ahmed wird Nachfolger des Marokkaners Jamal Benomar, der nach Kritik der Golfstaaten an seinen erfolglosen Friedensbemühungen seinen Rücktritt angekündigt hatte. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte sich am Donnerstag im UN-Sicherheitsrat für Cheikh Ahmed als neuen Sondergesandten ausgesprochen. Er war zuletzt Ebola-Beauftragter der UNO. Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Armeeeinheiten liefern sich seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen und Milizen von Hadi.