Spitzelchefin verurteilt

KOLUMBIEN Richter wollen Verfahren auch gegen Expräsidenten Uribe

RIO DE JANEIRO epd | Nach der Verurteilung der früheren kolumbianischen Geheimdienstchefin María del Pilar Hurtado zu 14 Jahren Haft wegen eines Abhörskandals droht auch dem ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe ein Gerichtsverfahren. Der Oberste Gerichtshof verkündete am Donnerstag das Strafmaß gegen Hurtado und Uribes früheren Stabschef Bernardo Moreno, der für acht Jahre ins Gefängnis muss. Zugleich empfahl Richter Fernando Castro, dass der Kongress gegen den heutigen Senator Uribe Ermittlungen wegen dessen Verantwortung für die illegalen Lauschangriffe einleiten solle, berichtet die Zeitung El Tiempo in ihrer Onlineausgabe.

Hurtado und Moreno wurden im Februar der Bespitzelung von Oppositionellen, Richtern und Journalisten während der Regierungszeit Uribes (2002 bis 2010) für schuldig befunden. Uribe kommentierte den Richterspruch auf Twitter als „traurig“, da Moreno und Hurtado „nur ihre Pflicht getan haben“.