Der einzige erfolgreiche Bremer

WAHL SPD wie immer stärkste Partei, aber mit dem schlechtesten Ergebnis seit Kriegsende. Nur etwa 16 Prozent der Wahlberechtigten stimmen für die Partei von Bürgermeister Böhrnsen. Grüne verlieren deutlich. Extrem schwache Wahlbeteiligung

BREMEN taz/dpa | Wie immer in den letzten 70 Jahren bleibt die SPD auch nach der Wahl am Sonntag stärkste Partei in Bremen. Die Sozialdemokraten kamen laut ersten Prognosen auf etwa 32 Prozent der Stimmen – was bei der extrem schwachen Wahlbeteiligung von um die 50 Prozent aber nur etwa 16 Prozent der Wahlberechtigten entspricht und das schlechteste Ergebnis für die SPD seit 1946 bedeutet.

„Es ist ein bitterer Wahlabend“, erklärte Bürgermeister Jens Böhrnsen. Ob die rot-grüne Koalition fortgesetzt werden kann, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, da die Grünen noch mehr Stimmen verloren – von über 22 auf etwa 15 Prozent.

Die SPD kann trotz der Verluste weiter den Bürgermeister stellen, da die CDU nur leicht gewann und wie immer in Bremen weit hinter der SPD bei um die 22 Prozent herumdümpelt. Die FDP kommt wieder ins Parlament, bei der AfD war dies unklar. Die Linke steigerte sich auf etwa 10 Prozent, äußerte sich zu einer möglichen rot-rot-grünen Koalition aber äußerst zurückhaltend: „Als Mehrheitsbeschaffer stehen wir nicht zur Verfügung.“ Auch Böhrnsen nannte Rot-Rot-Grün „keine Option“.

Grünen-Chefin Simone Peter machte die schwierige soziale und finanzielle Lage in Bremen für die Verluste der Koalitionspartner SPD und Grüne verantwortlich. „Wir haben ein Haushaltsnotlageland. Da sind die haushalterischen Herausforderungen groß“, sagte Peter im ZDF. FDP-Chef Christian Lindner sieht in dem Wiedereinzug der Liberalen in die Bremer Bürgerschaft eine „Richtungsanzeige für die FDP bundesweit“. LKW

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