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BIO-LEISTUNGSSCHAU Die „Ökologische Landpartie“ in der Lüneburger Heide beginnt am 19. Juni

Rund 50.000 Menschen, schätzen die Organisatoren, waren trotz durchwachsenen Wetters zwischen Himmelfahrt und Pfingsten bei der Kulturellen Landpartie im Wendland unterwegs. So viele Besucher werden zur Ökologischen Landpartie, die vom 19. Juni bis zum 5. Juli in der Nachbarregion Lüneburger Heide stattfindet, nicht erwartet. „Mit mindestens 5.000 Gästen rechnen wir aber schon“, sagt Eva Neuls von Öko-Region e. V. in Uelzen. Der Verein ist Veranstalter der Ökologischen Landpartie.

Was vor neun Jahren mit einer Handvoll Ausstellern klein begann, hat sich recht ansehnlich entwickelt: Mehr als 40 Bio-Höfe, nachhaltig wirtschaftende Firmen, Genossenschaften und Initiativen präsentieren bei der Landpartie sich und ihre Produkte. Die meisten Betriebe dieses Netzwerks sind im Landkreis Uelzen ansässig, einige in den Nachbarkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg.

Auf sechs Rundwegen wie der „honiggelben“ oder „hellblauen Route“ können Radfahrer und Fußgänger die Ausstellungsorte erkunden. Ein Betrieb aus dem Dorf Groß Malchau zeigt Möbel aus einheimischen Hölzern. Ein biologisches Baukontor informiert über gesundes Wohnen. Kunsthandwerkerinnen bieten Schmuck, Accessoires aus Leder, Pullover aus Alpaka-Wolle, Spielzeug aus Holz und allerlei Getöpfertes und Geflochtenes feil.

Ein Kooperationspartner der Ökologischen Landpartie, die Landschafts-Kunstaktion „Landart Uelzen“, will die Routen mit mehr als 200 Installationen schmücken. Verköstigen lassen können sich die Besucher selbstredend durch Bio-Produkte aus der Region. Die Öko-Säfte von Voelkel werden ebenso ausgeschenkt wie das untergärige Bier „Wendland-Bräu“, es gibt Bratwürste von Bio-Schweinen und fangfrische Forellen aus den noch weitgehend klaren Heideflüssen.

Geografisch im Zentrum des Geschehens und gleichzeitig Sitz von Öko-Region e. V. ist die Woltersburger Mühle bei Uelzen. Um die historische Wassermühle gruppieren sich ein halbes Dutzend Häuser. Von 2008 bis 2012 renovierten Arbeitslose aus der Region sämtliche Gebäude und retteten sie so vor dem Verfall. Auf dem idyllisch zwischen Laubwald und einem kleinen Bach gelegenen Gelände haben sich zahlreiche Einrichtungen niedergelassen. Ein Qualifizierungszentrum für arbeitslose Jugendliche gibt es hier ebenso wie eine Initiative für Umweltbildung, einen „Raum der Stille“ und eine rund 500 Quadratmeter große begehbare Kräuterspirale. Rund um die Woltersburger Mühle klingt die diesjährige Landpartie am 5. Juli mit einem großen Mühlenfest aus.

Einen Tag davor lädt der Naturkosthersteller Bauckhof aus Rosche zu einem Sommerfest. Neben ihrem 45-jährigen Bestehen feiert die Firma Richtfest eines umfangreichen Lageranbaus. Einige Landwirte hatten Bauckhof 1970 gegründet, um biologisch-dynamische Demeter-Rohstoffe aus dem Norden zu verarbeiten und zu vertreiben.

Aber auch schon vor dem Festwochenende Anfang Juli lohnt ein Besuch der Ökologischen Landpartie auf jeden Fall, sagt Mitorganisatorin Neuls: „Denn wir sind hier ein ziemlich einmaliger Verbund aus ökologisch wirtschaftenden, sozial engagierten und kulturell interessierten Menschen.“  RP

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