Ausfälle bei Twitter: Der "Fail Whale" ist zurück

Fußball-WM und technische Änderungen sorgen für massive Ausfälle beim Kurznachrichtendienst Twitter. Die berühmte Fehlerseite mit einem Wal dürfte die Nutzer also vorerst weiter begleiten.

Der Fail Whale: Wenn Twitter mal wieder nicht funktioniert. Bild: Screenshot twitter.com

Wer Twitter so um 2008 regelmäßig nutzte, musste einiges an Geduld mitbringen: Regelmäßig gab es kürzere wie längere Ausfälle, weil die Technik des 140-Zeichen-Kommunikationsdienstes mit dem Nutzerwachstum der Anfangszeit nicht mitkam.

Mittlerweile ist die Firma aus San Francisco ein professionelles Unternehmen mit über 140 Mitarbeitern, hat einen ordentlich zweistelligen Millionenbetrag an Investitionsmitteln und kräftig Geld in Server und Programmierleistungen gesteckt.

Das Ergebnis: Im vergangenen Jahr erhöhte sich die Zuverlässigkeit von Twitter deutlich; der "Fail Whale", die berühmte Fehlerseite mit einem Wal, der von zwitschernden Vögeln getragen wird, erschien Usern fast schon wie eine vergilbte Erinnerung. Das Wachstum ging unterdessen weiter: Im Mai wurden laut der Social-Media-Analysefirma Pingdom fast zwei Milliarden Botschaften über den Dienst abgesetzt.

Doch mit der Uptime, wie Fachleute die Verfügbarkeit einer Website nennen, sieht es in diesem Monat nicht mehr gut aus. Während diese vergangenes Jahr im Juni durchschnittlich bei guten 99,16 Prozent lag, reduzierte sie sich nun laut Pingdom wieder auf 98,56. Was nach wenig klingt, sind für Dauer-Twitterer ständige Nadelstiche bei der Benutzung des Dienstes.

Twitter musste das am Dienstag auch einräumen. In Sachen Stabilität und Verfügbarkeit seien die letzten Tage "Twitters schlechtester Monat seit Oktober" gewesen, hieß es im offiziellen Blog. Als Grund wurden aktuelle Arbeiten am System genannt, die die Uptime weiter verbessern sollen. Warum das ausgerechnet geschieht, wenn die Welt auf die Fußball-WM schielt und entsprechend viel getwittert wird, erklärt die Firma nicht. Man habe allerdings bei seiner Arbeit "tiefere Probleme" entdeckt, die zu einer unbeabsichtigten Downtime geführt hätten. Man wolle Twitter aber nun in Echtzeit anpassen, damit die Kapazität wachse. Allerdings sei in den nächsten zwei Wochen mit "relativ kurzen" Wartungsphasen zu rechnen – heißt: Downtime.

Neben der Verbesserung der Stabilität des Kerndienstes hat Twitter noch einige andere größere Veränderungen in der technischen Pipeline: So ist man gerade dabei, mit den "Promoted Tweets" ein eigenes Werbesystem zu implementieren, das endlich Umsätze bei der noch immer profitlosen Firma generieren soll. Der "Fail Whale" dürfte die Nutzer also noch eine ganze Weile begleiten.

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