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Au­to­r*in zur Stadtbild-DebatteDer böse Traum vom gereinigten Deutschland

Woran will Bundeskanzler Merz eigentlich das irregulär Migrantische erkennen? Seine Äußerungen zum deutschen Stadtbild sind menschenverachtend.

Für ein sauberes Deutschland: Friedrich Merz auf dem Bundesparteitag der CDU 2024 Foto: Nikita Teryoshin

Von

Sasha Marianna Salzmann aus Brüssel

In einer der Nächte nach Friedrich Merz' Auftritt in Brandenburg, bei dem er seine Sorge um das deutsche „Stadtbild“ mit der Öffentlichkeit teilte, hatte ich einen Traum. Uniformierte Frauen standen vor meiner Tür und erklärten, ich dürfe mir aussuchen, in welches Land ich abgeschoben werde. Dass es passieren würde, war nicht mehr Verhandlungssache, allerdings wurde mir die Gnade zuteil, selbst zu bestimmen, wohin. So weit, so unsubtil, da braucht es keine Traumdeutung.

Merz' Ansage verfolgt mich immer noch, auch tagsüber: „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“

Nun weiß ich natürlich, dass der Bundeskanzler nicht Leute wie mich meint. Ich bin aschkenasisch-jüdisch, schreibe Romane und Theaterstücke, führe ein bürgerliches Leben, manchmal trage ich sogar Anzüge. Ich werde weiß gelesen und als Frau. Wäre ich nicht non-binär und lesbisch, passte ich vermutlich optimal in Friedrichs Merz´ Vorstellung von jenen, die bleiben dürfen, während andere aus dem „Stadtbild“ und überhaupt aus Deutschland entfernt gehören.

Der*­die Au­to­r*in

Sasha Marianna Salzmann ist Schrift­stel­le­r*in und Kurator*in. Viefältige Auszeichnungen, zuletzt mit dem Kunstpreis Berlin 2020 und dem Kleist-Preis 2024. Sasha Marianna Salzmanns Bücher erscheinen im Suhrkamp Verlag.

Die Öffentlichkeit durfte unlängst verfolgen, wie Friedrich Merz anlässlich der Wiedereröffnung der Münchener Synagoge mit einer Kippa auf dem Kopf Tränen vergoss. Er führte beispielhaft vor, wie ein deutscher Nazinachfahre das Leid millionenfach ermordeter Jüdinnen und Juden beweint. Ich habe keinen Anlass, ihm seine Erschütterung nicht zu glauben.

Xenophobe Gewalt steigt

Wenn Merz nun also andeutet, dass er Straßen und Plätze säubern lassen wird, dann meint er nicht jüdisches Leben, natürlich nicht. Er meint die „anderen“, die aus dem Osten, aus dem Nahen Osten, die Muslime, er meint alle Nicht-Regulierten. Woran erkennt man eigentlich das irregulär Migrantische, das Migrantische überhaupt? An den schwarzen Haaren, der schwarzen Haut, den Augen, dem Schnitt des Gesichtes, dem Kopftuch, der Sprache, die nicht westeuropäisch klingt? Sitzen die Irregulären in Shisha-Bars?

Gibt man in diesen Tagen der Versuchung nach, zynisch zu werden, muss man feststellen: Die Verwirklichung des Kanzler-Traums von einem gereinigten Deutschland macht große Fortschritte. Nicht nur die rechtswidrige Asylpolitik hilft, längst kümmern sich schon gewaltbereite Rechtsradikale darum.

In alten wie neuen Bundesländern steigt die xenophobe Gewalt. In Städten wie Magdeburg gehen migrantische Menschen oder diejenigen, die annehmen müssen, von anderen dafür gehalten zu werden (Hautfarbe, Haarfarbe, Augenfarbe), mittlerweile mit einem Alarmknopf in der Tasche auf die Straße. Sprachkurse müssen abgesagt werden, weil sich die Teilnehmenden nicht vor die Tür trauen. Begleitdienste für Frauen werden organisiert.

In Sachsen-Anhalt liegt die AfD aktuell bei 40 Prozent, und wenn im September nächsten Jahres gewählt wird, ist sie auf den von der CDU bestrittenen Willen zur Zusammenarbeit – der auf kommunaler Ebene bereits praktiziert wird – womöglich schon nicht mehr angewiesen.

Das Erbe ernst nehmen

Um die Menschenrechtsanwältin Christina Clemm zu zitieren: „Wenn ein Bundeskanzler eine solche Aussage tätigt, dann muss es doch niemanden verwundern, dass selbstbewusste Neonazis es von sich aus vollstrecken und alle jagen und verprügeln, die nicht ins völkische Menschenbild passen.“

Ja, ich weiß, Friedrich Merz meint nicht mich, aber ich hatte diesen Traum, weil ich dennoch mitgemeint bin. Ich bin migrantisch. Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Ich sitze gerne in Shisha-Bars. Meine Urgroßeltern waren Ärz­t*in­nen bei der Roten Armee, sie haben die Scharfschützen von Stalingrad zusammengeflickt. Sie waren erklärte Antifaschist*innen. Und dieses Erbe nehme ich sehr ernst.

So wie ich mir wünschen würde, dass ein Bundeskanzler, dessen Großvater sich früh um die Mitgliedschaft in der NSDAP bemühte, sein Erbe ernstnimmt und nicht vom Reinigungsbedarf deutscher Straßen und Plätze infolge unregulierter Migration fantasiert – ausgerechnet bei einem Auftritt in Brandenburg, wo bei der letzten Bundestagswahl 32,5 Prozent der Teilnehmenden die AfD wählten.

Aber vielleicht ist die Stadtbild-Ansage ja gerade Merz' Art, mit seinem Erbe umzugehen. Einem Erbe, dem sich in Deutschland immer schon viele verpflichtet fühlten. 1995 kam ich hierher und wurde von Neonazis durch die Straßen einer westdeutschen Kleinstadt gejagt. Meine Familie und ich wohnten damals im Asylheim.

Drei Jahre zuvor, 1992, wurde die Zentrale Aufnahmestelle für Asyl­be­wer­be­r*in­nen in Rostock-Lichtenhagen angegriffen, das dazugehörige Wohnheim in Brand gesteckt. Im selben Jahr ging in Mölln das Haus der Familie Arslan in Flammen auf. 1993 folgte der Brandanschlag in Solingen usw. Die Liste der Versuche, Deutschland rein aussehen zu lassen, ist unerträglich lang.

Ausdruck eines völkischen Verständnisses

Im aktuellen politischen Klima ist Merz' Aussage keine unglückliche Wortwahl, sondern eine Ansage. Es ist die Bekräftigung des AfD-Versprechens der sogenannten Remigration. Es ist der Ausdruck eines völkischen Verständnisses von Deutschland. Es ist menschenverachtend. Ein „Nie wieder!“ wird zur leeren Phrase, wenn nicht zugleich die Ursache der mörderischen Gewalt und ihre aktuellen Ausformungen in Politik, bei den Behörden und in Reden wie der von Friedrich Merz untersucht werden.

Ich empfinde es als beschämend, dass der vermeintliche Schutz jüdischen Lebens als perfides Argument für die kontinuierliche Aushöhlung des Asylrechts missbraucht wird. Welche Art der Lehre aus der Vergangenheit soll das sein?

Für Jüdinnen und Juden kann es aus der Geschichte nur eine Lehre geben: Die Einteilung in jene, die aus dem Stadtbild entfernt gehören, und in jene, die in das Stadtbild passen und deshalb verschont bleiben, ist nicht hinnehmbar. Verschont zu welchem Preis? Was wird von einem jüdischen Menschen gefordert, um Teil der deutschen Gesellschaft zu sein? Ganz offensichtlich die Komplizenschaft für eine Politik, die unser Überleben damals unmöglich gemacht hätte.

Würde die deutsche Gesellschaft ihr Erbe wirklich ernst nehmen, gäbe es die AfD nicht und wir müssten nicht über das Verbot einer als gesichert rechtsextremistischen Partei debattieren. Wovon auch immer Friedrich Merz so tief ergriffen war, als er in der Münchner Synagoge Tränen über das Leid jüdischer Menschen in Deutschland vergoss, eines muss klar sein: Wenn er die Straßen und Plätze dieses Landes von migrantischem Leben reinigen will, dann reinigt er meines mit.

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246 Kommentare

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  • Der Innenminister tut wirklich sein Bestes:

    www.aerzteblatt.de...-a0dc-b15902e27d64

    Die Ausreise von Kindern zur Behandlung in Deutschland sei mit aufwendigen Verfahren verbunden – etwa zur Klärung der Identität der Betroffenen, der mitreisenden Familienangehörigen und deren sicherheitsrechtlicher Beurteilung, der Kosten sowie der Frage realistischer Rückkehroptionen. Aus Sicht der Bundesregierung sei es dem Schreiben zufolge vorteilhafter, die Behandlungen von Verletzten und Schwerkranken vor Ort zu unterstützen.

    „Ich hoffe, damit deutlich gemacht zu haben, dass uns das Anliegen nach Hilfe für die betroffene Zivilbevölkerung, vor allem auch für die Kinder, in Gaza eint, wir aber einen aus unserer Sicht anderen Weg sehen, möglichst vielen Menschen Hilfe zukommen zu lassen.“

    Die Behinderung Hilfswilliger ist in unserem Land seit einigen deswegen eine Straftat ( §323c(2)StGB) geworden, damit die damit verbundenen Ausreden nicht um sich greifen und die Gesellschaft beschädigen.

  • Ein Mann, der Vergewaltigung in der Ehe nicht als Straftat verfolgen wollte, kommt uns nun mit den vom schwarzen Mann bedrohten Töchtern. Diese Doppelmoral ist einfach nur widerlich.

  • Für mich nach wie vor schockierend, auf welchem "Niveau" hier argumentiert wird☹️

    Wie gesagt, nicht nur dass hier die Themenfelder wild durchmischt werden, sondern auch dass zb bzgl Ausländer-Kriminalität, jedenfalls soziologisch betrachtet, völlig Klischeehaft und fern ab jeder Realität argumentiert wird

    in 1200 Z kann ich da auch keine Abhilfe schaffen (nützt eh nichts, bei verfestigten Vorurteilen, die auch hier zum Ausdruck kommen), aber für die die es interessiert, hier eigentlich genau zum Thema "Stadtbild" zb bzgl Bahnhöfen etc ein Beitrag von ARD Monitor dazu:

    "True Crime – Wie mit Verbrechen Politik gemacht wird

    Kriminelle Ausländer: Deutschlands liebstes Feindbild?

    Scharfmacher in der Politik befeuern die Sorgen: Von "Kontrollverlust" oder "Staatsversagen" ist da die Rede. Und immer wieder wird Migration dafür verantwortlich gemacht. Aber ist es wirklich so einfach?"

    m.youtube.com/watch?v=cwXTOk6Z7Ho

    Noch vor einigen Jahren hätten Regierungsmitglieder mit den Merzchen Äußerungen zurück treten müssen, jetzt wird das dagegen von vielen goutiert und die rechtsextreme AfD geht in den Umfragen durch die Decke (27%) und gewinnt insg. gegenüber der Koalition ~10%

  • Herr Merz und seine Konsorten sollten sich mal langsam den Ursachen der Entwicklung in unserem Land widmen, anstatt hier rege politische Tätigkeit zu simulieren. Die Bevölkerung braucht wieder massiv mehr Kaufkraft. Also mindestens soviele Subventionen, wie in unsere " militärische Sicherheit " in die Bevölkerung investieren ist angesagt. Sozialer Frieden will auch finanziert sein.



    Die Bevölkerung erwartet Leistung von ihrer Regierung, jetzt ist es Zeit mal zu liefern, Herr Merz !

  • Herr Merz!



    Diese rassistischen Ansichten zeugen von ihrer undemokratischen Haltung und keinem Respekt vor der Menschenwürde. Sie schmälern damit nicht zuletz Ihre eigene Würde und Menschlichkeit ( und die Deutschlands) und zeigen, wie nahe sie und die CDU den Ungutmenschen rechts außen schon immer standen und noch stehen. Wie soll es weitergehen? Werden Sie weiter auf den sozial Schwachen als Sündenböcke herumtrampeln oder progressiv statt konservativ echte Probleme angehen lösen?

  • Wie ich schon schrieb, und auch einige der TAZ Autoren, auch andere Journalisten, ist das was Merz gesagt hat, analytisch gesehen ganz klar reiner Rassismus ✔️

    Rein gemessen an seinem Worten kann man das seriöser Weise nicht anzweifeln❗

    Was ganz anderes ist, ob und wie weit Migration problematisch ist, dass zu hinterfragen ist natürlich legitim.

    Aber auch da, ist die "Diskussion" dazu in Deutschland eindeutig rassistisch, da nicht ausgewogen, Betroffene u. deren Vertreter idR nicht zu Wort kommen (hier schon, aber nicht zb in dt. Talkshows) und zudem offensichtliche Rechtsbrüche deutscher Politik als Kavaliersdelikte, oder gar als eine Notwendigkeit durchgehen.

    Menschen die das erkennen, auch auf Grund ihrer Herkunft, sind betroffen, sind entsetzt ❗

    Viele Menschen die hier schreiben, allerdings nicht..

    Zum einen sind diese unfähig zu Differenzieren zw einer rein logischen Analyse von getätigten Aussagen und deren entsprechenden Einordnung



    und



    ihrer Eigenen politischen Meinung zu dem Problemfeld.

    Deckt sich letzteres mit den Absichten von Merz & Co bzgl Migration, so wird der klare Rassismus in Merz seinen Aussagen geleugnet❗



    Das ist ein erbärmliches intellektuelles Niveau❗

  • Was ist denn mit dem umgekehrten Fall, den biodeutschen Rechtsradikalen, die das Stadtbild verschandeln und für andere Menschen die nicht besoffen, hässlich tätowiert und seltsam gekleidet sind und die nicht rumbrüllen, als Gefahr wahrgenommen werden?

    • @Axel Schäfer:

      Natürlich stören Rechtsradikale ebenfalls massiv das Stadtbild und tragen zur Verunsicherung bei.



      Leider sind Rechtsradikale, wie Sie ja selbst schreiben, in der Regel Biodeutsche. Die können wir nicht abschieben, denen müssen wir anders beikommen. Gerne mit rigoroser Auslegung des Gesetzes und harter Hand beziehungsweise null Toleranz.



      Dennoch sind rechte Störenfriede keine Rechtfertigung für migrantische Störenfriede. Bei Migranten gibt es im Gegensatz zu Biodeutschen das Rechtsmittel der Abschiebung und das sollte konsequent umgesetzt werden, wenn sich diese Personen wissentlich und willentlich unserer Rechtsordnung widersetzen.

      • @Saskia Brehn:

        Nur mal so zur Info: Migrant ist nicht gleich Asylbewerber. Viele Migranten haben bereits die deutsche Staatsbürgerschaft oder zumindest einen unbefristeten Aufenthaltsstatus.

      • @Saskia Brehn:

        "...wenn sich diese Personen wissentlich und willentlich unserer Rechtsordnung widersetzen" und - das haben Sie vergessen, oder Ihr gemessener Kommentar ist nur Camouflage - wenn es verhältnismäßig ist keine schwerer wiegenden Rechtsgüter ebenjener Rechtsordnung dem entgegen stehen.

      • @Saskia Brehn:

        Unserer Rechtsordnung widersetzen?



        Beispiel parat für diese aufgeblasen Worthülsen?



        Straftaten, Ordnungswidrigkeiten? Zweite Chance oder nicht? Was schwebt Ihnen da so vor?

  • Scholl-Latour sagte einst: Wer halb Kalkutta aufnimmt, wird selbst zu Kalkutta. Gemeint war nicht Menschenverachtung, sondern Realismus: unbegrenzte Aufnahmebereitschaft löst keine globalen, sondern schafft eigene Probleme. Wenn der Kanzler vom „Stadtbild“ spricht, benennt er genau das – die wachsende Unsicherheit in unseren Städten. Laut ARD-Trend 2024 fühlen sich 44 % der Bürger, vor allem Frauen, im öffentlichen Raum unsicher; laut Polizeilicher Kriminalstatistik stiegen sexuelle Übergriffe um rund 10 %. Eine Politik, die Recht und Ordnung wiederherstellt, schützt diese Menschen und folgt damit dem demokratischen Auftrag, Schaden vom Land abzuwenden. Wer den Satz als Einladung zu Hetze deutet, verkennt den Kern: Es geht nicht um Ausgrenzung, sondern um Durchsetzung geltenden Rechts. Abschiebung von Straftätern ist keine „Säuberung“, sondern Staatsaufgabe. Wer dies mit dem Holocaust vermischt, relativiert dessen beispiellose Verbrechen. Der Kanzler fordert keine Diskriminierung, sondern Rechtsstaatlichkeit – und die ist Grundvoraussetzung für Menschlichkeit und Freiheit.

    • @Carsten Coenen:

      An diesem Kommentar ist so ziemlich alles falsch, begonnen damit, dass die Stadt, die bei Scholl-Latour für seine chauvinistische Aussage herhalten musste schon seit längerem Kolkata heißt.



      Und wieder: Ist das ernst gemeint? Oder rechte Trollerei?

    • @Carsten Coenen:

      Herr Coenen,

      ihr Beitrag strotzt nur so vor Halbwahrheiten und Falschdarstellungen.

      1.) Von "unbegrenzter Aufnahmebereitschaft" kann keine Rede sein. Das wissen Sie selbst und das geben die Zahlen auch nicht her. Nicht nur stagniert (bzw. fluktuiert) die Zahl der Asylanträge nach 2016 auf (um ein) niedrigem(s) Niveau, sie bleibt auch WEIT hinter den Zahlen zurück, die unser Land an Zuwanderung braucht allein um dem demographischen Wandel zu begegnen und unser Wohlstandsniveau zu halten. Wer allein bei diesen Zahlen Zuwanderung zum pauschalen Problem erklärt, entfernt sich von der Sachebene

      2.) Zur Polizeiliche Kriminalstatistik: Sie betreiben Rosinenpickerei. Seit Jahrzehnten geht die Zahl von Gewalttaten insgesamt zurück, die wachsende Zahl sexueller Übergriffe lässt sich mit wachsender Anzeigebereitschaft erklären. Das Land wird sicherer und trotzdem wird so getan, als sei ein "Gefühl von wachsender Unsicherheit" nicht durch rassistische Motivation befördert.

      3.) "Unsicherheit" als etwas "sichtbares" zu bezeichnen und dabei klar einen Bezug zu Menschen zu ziehen ist immer rassistisch und Ihr Gerede von "Rechtsdurchsetzung" eine unehrliche Schutzbehauptung.

    • @Carsten Coenen:

      Herzlich willkommen. Auf AFD nahen Foren zu langweilig geworden?

    • @Carsten Coenen:

      Sehr differenzierter Beitrag dem ich vollumfänglich zustimmen möchte.



      Merz hat es - leider wie üblich - verpasst, ähnlich sachlich wie Sie zu argumtieren. Das kann, darf und ja, muss man ihm ankreiden.



      Seine Aussage, die durch ihre Kürze einer Stammtischparole glich, entwertet das leider gleichermaßen wie es sie angreifbar macht.



      Schade, denn er benennt ein offensichtliches Problem. Dieses Problem wird aber nicht gelöst durch seine Hauruckeinlassung, sondern eben zugespitzt. Beide Seiten, rechts wie links, münzen es nun in für sie dienliche Thesen um.



      Unterm Strich also leider einmal mehr eine Zuspitzung statt Zusammenführung der Debatte.



      Von einem Kanzler darf man mehr Genauigkeit erwarten.

      • @Saskia Brehn:

        Das haben Sie sehr schön gesagt, meine Zustimmung!

      • @Saskia Brehn:

        Kann, darf, muss?



        Haben Sie sich endlich entschieden?

        Welches offensichtliche Problem benennt er denn mit seiner widerwärtigen Aussage? Würde mich wirklich interessieren. Er hat es ja noch nicht mal auf Nachfrage fertig gebracht seine Aussagen zu konkretisieren sondern hat mit der nächsten widerwärtigen Aussage (Töchter etc.. ) noch einen drauf gesetzt.

        • @Barnie:

          "Er hat es ja noch nicht mal auf Nachfrage fertig gebracht seine Aussagen zu konkretisieren"



          Absolut valider Punkt.



          ---



          "sondern hat mit der nächsten widerwärtigen Aussage (Töchter etc.. ) noch einen drauf gesetzt."



          Da wollte er sich wohl spontan hinter Özdemir verstecken 🤷



          Wie oben schon gesagt: Seine Aussage, die durch ihre Kürze einer Stammtischparole glich, entwertet sein Argument gleichermaßen wie das es es angreifbar macht.

    • @Carsten Coenen:

      Sie schreiben es ja selbst, "[...] fühlen sich [...] unsicher"

      Und dieses Gefühl (!!!) entsteht, weil die rechtsextreme AfD und die nach rechts abstürzende xxU den ganzen Tag Hetze gegen Geflüchtete verbreitet.

      Deutschland ist eines der sichersten Länder auf der gesamten Erde! Das ändert sich jetzt aber langsam, da absolut gar ichts gegen gewalttätige Nazis aus dem Umfeld der AfD unternommen wird, wodurch die sich natürlich immer sicherer fühlen und immer offener das Straßenbild in den Städten (und auf den Dörfern) verschandeln. Besonders Frauen müssen dann natürlich irgendwann Angst kriegen, wenn gewalttätige Deutsche, die aufgrund fehlender sozialer Kompetenzen keine Chance haben, eine Freundin zu finden und zudem Frauen als Gebrauchsgegenstand betrachten, irgendwann (sexuelle) Gewalt gegen Frauen anwenden, wenn die xxU sie durch ihre frauenfeindliche Politik auch noch dazu ermuntert, statt sie zu bekämpfen, wie es die PFLICHT der ReGIERung wäre.

    • @Carsten Coenen:

      Wer keine Aufnahmefähigkeit hat, ist freilich richtig arm dran.

      Polizisten wären in der Stadt und auf dem Dorf vielleicht besser aufgehoben als beim PR-Patrouillieren an der Schengen-Grenze. Um Hrn. Merz und Hrn. Dobrindt einen praktischen, sofort umsetzbaren Tipp zu geben.

      PS: Bestrafung wäre Recht, Abschiebung ist zumeist für die Galerie und löst nichts wirklich.

    • @Carsten Coenen:

      Jetzt taucht dieses rassistische Scholl-Latour-Zitat auch schon hier auf.



      Der Scholl-Latour schrieb bis zu seinem Lebensende seine Kolumnen in der Jungen Freiheit.



      Nein danke.



      Im übrigen fühlen sich die allermeisten laut einiger LKA-Umfragen in ihrem Stadtteil sicher.



      Die Daten sind alle viel heterogener.

    • @Carsten Coenen:

      "Der Kanzler fordert keine Diskriminierung, sondern Rechtsstaatlichkeit..."



      Wer mit einem ominösen 'Stadtbild' argumentiert, hat keinen Rechtsstaat vor Augen, sondern einen Kärcher. Da geht es nicht um Recht oder Unrecht, sondern um Aussehen, um Schein oder Empfinden.



      "Rechtsstaatlichkeit – und die ist Grundvoraussetzung für Menschlichkeit und Freiheit."



      Oder eben deren Abwesenheit. Genau.

  • Wenn man die Ergebnisse vom CDU und AfD bei den Kommunalwahlen in NRW zusammenzählt, kommt man auf die Ergebnisse, die die CDU früher hatte.

    Der einzige bedeutende Unterschied zwischen CDUlern und AfDlern ist, dass die CDU Leute damals gelernt haben, sich nicht mehr als Nazis zu stylen.

    Inhaltlich ist das immer noch genau derselbe, regressive, hasserfüllte, rechtsbraune Müll von damals und ein Gewissen haben diese Leute auch nicht, dass ist denen in deren "leistungsorientierter Erziehung", eigentlich schwarze Pädagogik, schon als kleine Kinder geraubt worden.

    Diese Menschen sind brandgefährlich! Dieselbe Nulltoleranz gegenüber AfDlern muss auch gegenüber der Union gelten. Ist alles derselbe Mist!

    • @Schatten:

      Richtig, aber ich bezogene Kleingeister finden Sie in allen Parteien. Zur Zeit kommen sie nur alle aus ihren Löchern gekrochen und versuchen auf Kosten der Bevölkerung für sich etwas abzugreifen. Große Klappen mit absoluten verwirrten Geist. Früher gab es da was an die Ohren oder hinten drauf, in den Kinderstuben, denen diese Bagaluten entsprungen sind. Ab in die Ecke...



      Da hilft nur einem nur noch ein guter Steuerberater, damit man diesen Zirkus nicht auch noch mit seinem eigenen Geld finanzieren muss.

    • @Schatten:

      Ich dachte NRW war SPD Stammland?

  • Wie kann man so blind sein auf der linken Seite des politischen Spektrums? Man glaubt es kaum, aber nicht alle jungen Männer, die zu uns gekommen sind, legen ein Benehmen an den Tag, welches die Gesellschaft in diesem Land akzeptiert. Statt diese Einzelfälle konsequent und sichtbar für die Öffentlichkeit anzugehen, wird gleich die völkische Keule rausgeholt unter völliger Ignoranz bestehender Probleme. Wer auf diese Art schwarz-weiß-Politik macht, kann die AFD nur verbieten wollen, denn Argumente für den kritischen Wähler werden von links so nicht geboten. Mindestens 1/3 meines Freundes- und Arbeitskollegenkreises hat Migrationshintergrund. Keiner versteht, warum Straftäter und insbesondere Intensivtäter nicht abgeschoben werden. Aber hey, macht einfach weiter so ohne jede Differenzierung. Die AFD schicke euch demnächst eine Dankeskarte zum an die Wand hängen!

    • @Nachtsonne:

      Ich geh völlig mit, dass man links viele Probleme bei Migration gern wegredet und Verhaltensweisen rechtfertigt, die man Inländern nicht durchgehen lassen würde. Es gibt auch in meiner Stadt Ecken, wo sich zum Beispiel Frauen selbst am Tag belästigt und nicht mehr sicher fühlen. Die Ignoranz dessen bereitet den Rechten sicher ebenfalls den Boden.



      Die Probleme haben aber natürlich auch andere relevante Ursachen als den kulturellen Background. Und wenn Merz von Abschiebungen fürs Stadtbilds redet, dann ist das nicht nur menschlich/rhetorisch absolut daneben, sondern bedient Ressentiments, die weit über diese Problemfälle hinaus gehen und ignoriert das Versagen im Umgang mit Migration. Dass man integrationsunwillige Intensivtäter abschieben sollte hat damit ja gar nichts zu tun.



      Als Kanzler hat er auch mehr Verantwortung als unkritische Stimmen von links. Deshalb sind solche Aussagen auch viel gefährlicher.



      Aber ja, wie (fast) immer steht blinde Ideologie im Weg, wenns darum geht, Probleme differenziert und pragmatisch anzugehen. Und wenn man u.A. die Fragen von Unterbringung und Arbeitserlaubnis besser regeln würde, dann gäbs auch viel weniger Probleme "im Stadtbild".

      • @Deep South:

        Wo werden Verhaltensweisen von Migranten gerechtfertigt, die "Inländern" nicht durchgehen gelassen werden?

        Ich habe noch KEIN EINZIGES Mal davon gehört, dass sich die rechtsextremen AfDler:innen überhaupt für Taten von Deutschen interessieren oder gar erwähnen (Gleiches gilt auch für die xxU)!

        Die Zahl rechtsextremer Gewalttaten steigt explosionsartig an und den Verantwortlichen ist das total egal, die Verbrechen der Nazis werden alle als "bedauerliche Einzelfälle" verharmlost!

      • @Deep South:

        Ja. so schon eher.



        Die Kombination dieser Punkte ist es.



        Merz passt in eine Zeile und erreicht die niedrigen Reflexe.

    • @Nachtsonne:

      "Statt diese Einzelfälle konsequent und sichtbar für die Öffentlichkeit anzugehen,"

      Anstatt die Einzelfälle so wie Einzelfäller Einheimischer zu behandelt wird ünnötig viel Energie und Ressourcen (Polizei an der Grenze zum Bsp) für populistsiche Ziele genutzt. Anstatt in Integration oder eben auch Resozialisation auch von den mehrheitlichen biodeutschen Straftätern. Oder in Bildung. Die AFD bedankt sich vor allem bei Herr Merz weil seine Aussage den Interpreationsraum rechts sehr WEIT offen lässt.

    • @Nachtsonne:

      Ist doch schön - nomen ist omen - “…die im Schatten…“ sieht frauman hier so treffend:



      “ Statt diese Einzelfälle konsequent und sichtbar für die Öffentlichkeit anzugehen, wird gleich die völkische Keule rausgeholt…“



      Mit “Stadtbild” gelingt die völkische Keule🧌 dem Jung us - Letzter 🖕Brilon 🌳🪾🌲



      Genauso unabweisbar wie ehna! Newahr



      Normal

    • @Nachtsonne:

      Ja, es gibt Probleme, die nach einer Lösung schreien. Mit vielfältigen Ursachen und ogne eine leichte Lösung.



      Der rechten Haken, den Merz sich selbst verpasst hat, ist jedoch, dass die CDU sich ab jetzt daran messen lassen muss, ob sich in den nächsten 3 Jahren am Stadtbild was verändert. Die AgD muss das nicht. Und wenn ich mir seine Sozialpläne anschaue, schwant mir, dass die Veränderung in den 3 Jahre eher in eine andere Richtung geht, nämlich, dass dann am Bahnhof und in den Einkaufsstraßen auch noch verarmte Deutsche zusätzlich rumlungern und auf 1 Euro hoffen....

      • @Nudel:

        ungefähr genau so.

    • @Nachtsonne:

      Am besten dorthin abschieben, wo sie die Junggesellinnenabschiede glasigen Auges, fahlhäutig und ebenhaarig stattfinden lassen. Wo sie unter absingen völkischen Liedgutes die Marktplätze vollkotzen. Wo sie hinter non-diversen Menschen hinterher brüllen. Wo sie widerliche Drohungen ausstossen und in Allmachtsphantasien schwelgen. Dann würde es dort hoffentlich friedlicher.

    • @Nachtsonne:

      Herr Merz spricht doch gar nicht von Straf- oder Intensivtätern, die er abschieben möchte, sondern diffus von einem Stadtbild. Sie vermischen hier die unterschiedliche Kritik anstatt den Artikel richtig zu lesen!

    • @Nachtsonne:

      Wenn unsere Gesellschaft dieses Verhalten nicht akzeptiert, warum legen dann auch die hier geborenen Männer diese an den Tag?



      Warum gilt dann hier Alkohol als strafmindernd?



      Soweit ich weiß kann jeder fei entscheiden wie viel er sich reinschüttet - wo er geboren wird aber nicht.



      Warum ist es dann ok diese Gräben mit Rassismus und anderen Hass zu vertiefen?



      Werden denn solche Täter allgemein vor der Öffentlichkeit zur Rechenschaft gezogen, also nicht nur die welche in ihr Raster des "Migranten" fallen?



      Wäre das nicht ein kolossaler Verlust an Persönlichkeitsrechten und Privatsphäre?



      Soll das dann über das Fernsehen laufen oder gleich der Pranger?



      Natürlich muss rechtswidriges Verhalten bestraft werden.



      Aber immer im Verhältnis.



      Abschiebung hat dieses Verhältnis nicht.



      Es muss das selbe Strafmaß angewendet werden wie bei anderen Bürgern auch.



      Die AFD will nur das keine "Ausländer" Straftaten verüben - wenn das Nazis machen sind die sogar gern dabei.



      Die Dummheit liegt nicht allein bei der Regierung - jemand muss die auch wählen soweit ich weiß.

    • @Nachtsonne:

      Schlechtes Benehmen und Straftaten haben nichts miteinander zu tun. Bestes Beispiel für für Voreingenommenheit. Schlechtes, respektloses benehmen haben auch deutsche junge Männer drauf. Die meiste Zeit war hier auch die CDU am Drücker. Beschweren sie sich bei dehnen.

      • @Andreas J:

        "Schlechtes, respektloses benehmen haben auch deutsche junge Männer drauf."



        Nicht nur die jungen. Manche älteren werden damit sogar Bundeskanzler.

    • @Nachtsonne:

      Gegen das problematische Alltagsverhalten wird mit Festmachen anhand rassistischer Markierungen kein Erfolg erreichbar sein, da müssen andere Wege her. Zumal es auch bei biodeutscher Seite durchaus junge Männer gibt, die sich nicht so toll aufführen.

      • @aujau:

        "Zumal es auch bei biodeutscher Seite durchaus junge Männer gibt, die sich nicht so toll aufführen."



        Weder Sexismus noch Altersdiskriminierung nähern sich dem Problem. Auch ältere Männer, und auch junge oder ältere Frauen führen sich 'nicht so toll auf'.



        Etwaige Probleme liegen weder im Geschlecht noch im Alter. Ja, das spielt mit rein, aber so eindimensional ist es halt nicht. Sonst gäbe es ja keine jungen Männer, die sich gut benehmen. Da es die aber zweifellos gibt und sogar die Mehrheit stellen, ist diese Argumentationslinie nicht problemlösend.

  • Ja, ein durchaus dämlicher Satz. Der einen schon verwundert, da Merz ja durchaus eloquent ist.



    Damit aber ist aber auch schon alles gesagt. Denn in Merz bisherigen Äußerungen weist aber auch gar nichts darauf hin, dass ein ethnisch "bereinigtes" Deutschland sein politisches Ziel wäre.



    Aber man hat mal wieder einen echten Aufreger, der wunderbar davon ablenkt, dass die Linke zum Thema Migration - außer open border - keinerlei Konzept hat.



    Ihr fällt nichts ein zur finanziellen u. organisatorischen Überlastung der Kommunen, nichts, wie bei einer kontinuierlichen Zuwanderung Integration überhaupt gelingen kann, wenn sich separate ethnische Milieus verfestigen u. man es mit Einwanderern zu tun hat, deren Sozialisation Integration z. T. massiv erschwert, und was man mit einer Armutsmigration machen soll, die eben nicht unter das Asyl- oder Flüchtlingsrecht fällt.



    Stattdessen befeuert man lieber eine aggressive Identitätspolitik, die jegliche Anforderung an Einwanderer für eine Zumutung hält und die Schuld an Integrationsdefiziten allein beim Rassismus der Aufnahmegesellschaft verortet. Um sich anschließend zu wundern, dass völkisches Denken auch auf der anderen Seite an Zulauf gewinnt.

    • @Schalamow:

      Warum ist eine biodeutsche Familie, zugezogen von A nach B eine geringere Belastung als eine gleichköpfige Familie aus dem Sudan? Ansprüche auf Kitaplatz, auf eine gerechte Wohnung, neuen Ausweis beantragen? Weil die biodeutsche Familie weiß ist?



      Weil das muss doch auch eine finanzielle und organisatorische Belastung sein.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Shure. Der kölsche Kardinal Meißner - hat zu dieser Differenzierung mal folgendes auf den Punkt gebracht.



        “Ein Paar von euch. Sind mir doch lieber als drei von Denen!“ 🙀🥳🧐

        De ahle Säu - hatten zum vxxlten Male wieder Anlaß dem



        Stadtbild i C in Kölle lautstark den



        …arsch zu blasen! Newahr



        Normal -



        Treffpunkt Mageretenkloster

    • @Schalamow:

      Und Sie meinen, es bringt jetzt was für die finanzielle und organisatorische Überlastung der Kommunen, wenn der Kanzler sich hinstellt und das Stadtbild beklagt (wobei ja sowieso auch offen ist, was genau der damit meint).

      • @mwanamke:

        Nö, und das ist ja mein Hauptvorwurf an Merz. Er hat, absehbar, unnötigerweise eine völlig unfruchbare, größtenteils auch künstliche Erregungsdebatte provoziert, der Sache selbst aber damit nur einen Bärendienst erwiesen.



        Dabei wäre eine inhaltliche Auseinandersetzung darüber, wieviel und welche Migration wir brauchen, welche Grenzen wir setzen müssen, um den gesellschaftlichen Frieden nicht noch weiter zu gefährden, und wie wir mit den damit verbundenen Problemen und Herausforderungen umgehen, mehr als überfällig. Dass die Linke hier ein Totalausfall ist und weitgehend Diskursverweigerung betreibt, habe ich ja ebenfalls beschrieben. Allerdings ist es meine feste Überzeugung, dass eine Einwanderungsgesellschaft nur dann funktionieren kann, wenn es über deren wesentliche Parameter einen breiten gesellschaftlichen Konsens gibt. Es wäre aber auch Aufgabe des Kanzlers, diese Debatte voranzutreiben.

        • @Schalamow:

          Wenn Sie das so sagen, kann ich Ihnen nur zustimmen.

        • @Schalamow:

          Über all diese Themen, die Sie im Zusammenhang mit Migration erwähnen, MÜSSEN wir dringend reden, selbstverständlich.



          Aber zu lange wurde das Feld doch den Rechten überlassen, die ihre rassistische Hetze ungehindert unters Volk streuen konnten.



          So wie ich es beobachtet habe - und zwar schon über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten - kam aus den Reihen der CDU am wenigsten Gegenrede gegen diese rechten Tendenzen, eher im Gegenteil (Kinder-statt-Inder-Kampagne der hessischen CDU). Und jetzt bestimmt halt die AfD den Diskurs und treibt alle anderen vor sich her.



          Bestenfalls kann ich die Merz-Äußerungen zum Stadtbild als Ausdruck von Hilfs- und Orientierungslosigkeit gegenüber den Forderungen der AfD betrachten, im Schlimmsten als eine Übernahme völkisch-nationaler Positionen in der Migrationspolitik.



          Diejenigen, die jetzt in populistischer Weise laut Alarm schreien, waren es doch, die das Stadtbild über Jahrzehnte dem Spiel des freien Marktes überlassen, der Kommunalpolitik die Finanzen und damit die Gestaltungsmöglichkeiten entzogen haben, damit unsere Innenstädte lebenswerte Orte (für alle!) bleiben.

  • Auch wenn es einigen nicht gefällt: Merz hat das ausgesprochen was zu sehen ist, was viele Menschen in diesem Land sehen, denken, manche eben frustriert dann wählen und eigentlich nichts weiter passiert. Wer diese Probleme nicht anpackt, wird weiter für Frust sorgen und es nur noch verschlimmern.

    • @Pico :

      Der Leerstand und Verfall in unseren Innenstädten ist doch ein Misstand, den tatsächlich ALLE seit Jahrzehnten sehen, der aber nicht mit sogenanntem konsequenten Abschieben gelöst wird, und der von Merz auch leider gar nicht angesprochen wird, wenn er von , Stadtbild‘ redet. Er spricht von Menschen, die das Stadtbild aus seiner Sicht stören. Obdachlose und drogenabhängige Menschen mit deutschem Pass oder Osteuropäer mit EU-Zugehörigkeit kann er auch nicht gemeint haben, weil man die ja gar nicht abschieben kann.



      Es bleibt also nur der unverhohlene Rassismus und den kann man zum Glück noch nicht uns ALLEN unterstellen, entgegen der inkludierenden Absicht Ihrer Aussage.

    • @Pico :

      Anders herum in Japan oder in Südkorea: Einwanderung verboten oder erschwert, und demografische Probleme wie Überalterung oder Arbeitsplätze, neben sehr hohen Lebenskosten werden unter den Teppich gekehrt, und alle wundern sich, warum diese Länder Stück für Stück wirtschaftlich in die Knie gehen. Aber da soll plötzlich kein Frust da sein, weil die Bevölkerung ethnisch sauber sei? Als Entschuldigung?

      Die Welt wird nur noch funktionieren, wenn Grenzen geöffnet werden. Nur dann wird es grenzüberschreitende Dialoge geben für eine Verbesserung des Planeten. Fangen wir aber an, Migranten zu kriminalisieren, ihnen die Chance auf Menschenwürde zu verwehren, tja dann sind die Bahnhöfe halt voller Junkies. Siehe auch den aktuellen Artikel, wie Ukrainer sich wie im Gefängnis in Thüringen fühlen.

  • Wenn Kanzler Merz und Frau Weidel IHR Stadtbild mithilfe des Wasserträgers Dobrindt wiederhergestellt haben, steht einer großen Koalition nix mehr im Weg.



    Spätestens nach den Wahlen im Osten werden sich CDU-ler mit Leitern für die Brandmauer bewaffnen.

  • Merz erinnert mich ein bisschen an Franz-Josef Strauß ( CSU) in den 70er Jahren als er die NPD bekämpfen wollte, indem er sie "rechts" überholt.

    • @Uwe R.:

      "Merz erinnert mich ein bisschen an Franz-Josef Strauß ( CSU) in den 70er Jahren als er die NPD bekämpfen wollte, indem er sie "rechts" überholt."



      Der Vergleich hinkt, weil Strauß bei allen Fehlern durchaus die Grenzen kannte und vor allem, weil er schlußendlich erfolgreich war.



      Merz stümpert irgendwie rum und versucht durch Anbiederung die rechten Stimmen für sich zu gewinnen. Mehr ist da nicht. Und deshalb wird seine Taktik auch nicht erfolgreich sein, siehe die Entwicklung der Umfragewerte.

  • Ich schäme mich für diesen Kanzler! Wie kann man mit über 70 Jahren Lebenserfahrung (international) so unreflektiert mit Worten umgehen.

    Danke für diesen Artikel.

    • @Nudel:

      Oppositionsreden, das konnte er, das geht schließlich auch ohne Verantwortung.



      Für eine Regierungstätigkeit hätte die Union lieber zeitig jemanden wie Günther eingewechselt, der Populismus nur sehr selten einsetzt.

      Ich bin mir ansonsten nicht sicher, ob es ein Lapsus war oder doch bewusst die bräunlichen 'Hunde anflöten' sollte.



      Merz stockte früher noch etwas, wenn er offene Unwahrheiten nutzte. Das höre ich inzwischen nicht mehr so.

      • @Janix:

        "Oppositionsreden, das konnte er..."



        Nee. Da entsinne ich durchaus z. B. an die Zahnarzt-Debatte, was genauso intellektuelle Aussetzer waren.



        Es war nur halb so wild, weil er nur eine unwichtige Stimme von Rand des Spielfelds war.



        Aber können konnte er das genausowenig.

        • @Encantado:

          Dass er Quark produzierte und da schon entsichert sprach, ja. Ich meinte eher, dass er wie Lindner, Westerwelle, teils Gysi in Oppositionsreden rhetorisch glänzte, aber in der Regierung und Parteientwicklung nichts mehr hinbekam.



          Selbst in der heutigen Union gäbe es Bessere.

  • Ich als Deutscher mit Iranischer Frau wurde schon des öfteren in der Öffentlichkeit von arabischen jungen Männern beinah angegriffen und beleidigt während des Spaziergangs. Ich finde das nicht normal.

    • @Blöde Putin:

      Ich finde da auch nicht normal und ich frage mich, wo Sie wohl wohnen, wenn das denn stimmen sollte, was Sie da vorbringen.

  • Auf die ganze berechtigte Empörung über Merz und seine vielen verbalen Abwertungen möchte ich etwas Allgemeineres feststellen:



    - Merz - ein Kanzler? Ist das eine Koalition? Das sind alles Lückenfüller und Spahn z.B. ein Taschenfüller.



    Was sagt Merz? herablassende Sprüche wie sie für Geschäftsleute heute typisch sind.



    - Die global Goofernance orientiert sich an Kennzahlen - und ein Politiker z.B. eben "am Stadtbild". Geht es noch oberflächlicher?



    - Keir Starmer: "I was busy with international politics" - gehasst im Land von den Briten - genauso wie Macron von den Franzosen - wie Fremdkörper.



    Die Serie von Angriffen mit Messern und Fahrzeugen: überwiegend ermöglicht durch Behördenversagen. "Aschaffenburg: Täter war psychisch krank" - aber das wissen wir doch schon längst!



    Und das ist die Lage:



    Die Regime, bestückt mit schlechtem Personal, halten die Stellung für die Strukturen, die die Reichen hemmungslos weiter ausplündern.



    Die Forderungen nach grundlegendem Umbau, Bildungsfinanzierung, globaler Klimagerechtigkeit und direkter sozialer Unterstützung jetzt heute kann man an diese Regime nicht stellen.



    Bewegte Selbstorganisation und gemeindliche Vertrauensbildung sind angesagt.

  • Der Mann hat recht, er drückt sich aber leider ungeschickt aus

    • @CarolusMagnus:

      Nein, der Mann hat NICHT recht und bewusst rassistische Äußerungen sind bewusst rassistisch und nicht "ungeschickt".

    • @CarolusMagnus:

      "Der Mann hat recht, er drückt sich aber leider ungeschickt aus."



      Und deswegen hat er eben nicht Recht. Er mag von den richtigen Beweggründen motiviert sein (was noch zu beweisen wäre), aber mit solchen Sprüchen hat er nicht Recht. Und schon gar nicht, wenn er im Nachhinein nicht mal zugeben mag, dass er in der Formulierung danebengegriffen hat.

  • Sehr guter Artikel👍



    man sollte endlich erkennen, daß Merz & Co uns alle "reinigen" will, nicht nur Migranten, eben Trumpismus Light❗

    Er legt ja noch einen drauf (Spiegel):



    tinyurl.com/4dccce63

    "betonte [Merz], nichts zurückzunehmen



    »Im Gegenteil, ich unterstreiche es noch einmal: Wir müssen daran etwas ändern und der Bundesinnenminister ist dabei, daran etwas zu ändern und wir werden diese Politik fortsetzen«



    ..



    »Fragen Sie ihre Kinder, fragen Sie ihre Töchter,.. Alle bestätigen, dass das ein Problem ist – spätestens mit Einbruch der Dunkelheit.« Wer seine Töchter frage, werde vermutlich »eine ziemlich klare und deutliche Antwort« bekommen, was er mit seinem »Stadtbild«-Satz gemeint habe



    ..



    »Ich habe sie übrigens nicht das erste Mal gemacht und ich habe sie auch nicht als einziger gemacht.



    Es gibt viele, die das so sagen, die das so bewerten und so beurteilen.«"

    Mit letzterem hat er Recht, schon oft war sowas von AfD Politikern zu hören, von Höcke bis Weidel, von "Remigration", "Messermännern" bis zu Höckes "Grausamkeiten" ❗

    Klar spielt Merz darauf an, das "unsere Töchter" von Migranten (sexuell) bedroht wären, und daher Abgeschoben werden müssten

    Blanker Rassismus❗

  • Der Kanzler hat das gesagt, was ohnehin jeder sehen kann. Wenn er will.

    Und es ist lächerlich so zu tun, als ob es diese Probleme gar nicht gibt.

    Das Stadtbild von Duisburg sollte wohl kein erstrebenswertes Vorbild für Deutschland sein.

    • @Omit Hauf:

      Der rechten Haken, den er sich selbst verpasst hat, ist jedoch, dass die CDU sich ab jetzt daran messen lassen muss, ob sich in den nächsten 3 Jahren am Stadtbild was verändert. Die AgD muss das nicht.



      Und wenn ich mir seine Sozialpläne anschaue, schwant mir, dass die Veränderung in den 3 Jahre eher in eine andere Richtung geht, nämlich, dass dann am Bahnhof und in den Einkaufsstraßen auch noch verarmte Deutsch zusätzlich rumlungern und auf 1 Euro hoffen....

    • @Omit Hauf:

      Diese Probleme lösen Sie aber nicht mit Grenzkontrollen.

      • @mwanamke:

        Da wär ich mir aber nicht ganz so sicher.



        Nettozuwanderung um ca. 230.000 gesunken. Asylanträge um 23% gesunken.



        Ich denke, dass das die Kommunen schon „ein wenig" entlastet.

        • @Thomas Böttcher:

          Jo, die Nettozuwanderung sinkt, das war schon 2024 so, bevor es Grenzkontrollen gab. "Der Zuzug nach Deutschland schrumpft weiter: Laut Statistischem Bundesamt kamen 2024 erneut weniger Menschen, etwa aus Syrien. Auch innerhalb der EU wird Deutschland weniger attraktiv." (aus dem Spiegel) Hat aber nichts mit der Zurückweisung von Flüchtlingen oder verschärften Abschiebungen zu tun. Sie bringen da was durcheinander und das scheint mir symptomatisch für diese Diskussion.

  • Ich verstehe diese gesamte sogenannte Debatte um Merz‘ Aussage nicht. Das ist doch glasklarer Rassismus, er versucht das ja nicht einmal zu kaschieren. Der Mann muss weg, vor Gericht wegen Volksverhetzung

    • @derzwerg:

      So sehe ich das eindeutig auch. Aber wenn ich mir die Kommentare rundherum ansehe, fürchte ich langsam, wir kommen gegen den dumpfen Rassismus momentan gar nicht recht an, gefühlte Wirklichkeit sticht Wissenschaft und Statistik. Es ist ein abenteuerlich Kulturverlust. Es braucht einen neuen idealistischen Zeitgeist der Linken, nur schlau sein reicht nicht mehr, wir müssen knallhart unsere Vision dagegenhalten.

      • @hedele:

        Man muss einfach das dreigliedrige Schulsystem abschaffen.

        Das die Schulform das soziale Umfeld ein Leben lang prägt ist wissenschaftlich erwiesen. Man kann auch den Klimawandel leugnen oder an eine flache Erde glauben, wenn man versucht das abzustreiten.

        Hätte man das damals im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW vollzogen, hätten wir vermutlich die Probleme mit Rechtsradikalismus von heute nicht, genauso wenig wie die Probleme mit Sozialer Desintegration von Migrant*innen. Denkbar das andere progressive Bundesländer mit einer Abschaffung des dreigliedrigen Systems nachgezogen wären, wäre es in NRW gelungen.

        Leider haben SPD und Grüne damals einen Schul-"Frieden" mit dieser CDU - der Partei der menschenverachtenden sozialen Ausgrenzung - beschlossen.

        Mich würde gerne mal interessieren was Hannelore Kraft oder Sylvia Löhrmann heute für eine Bilanz ihrer Politik ziehen. Meiner Meinung nach sind alle beide die "Genickbrecherinnen" unserer Demokratie!

        • @Schatten:

          Stimme ich zu. Die Schulsozialisation spielt eine große Rolle bei der Entwicklung von Empathie und Chancengleichheit!

  • Was Merz sagt, ist rassistisch. Aber es ist auch einfach unglaublich dumm. Er glaubt immer noch, dass Migration und Migranten das Problem sind, wegen dem die AfD so viele Wähler anzieht.



    Erst glaubte er, dass er nur dieselben Versprechen wie die AfD machen muss, damit die AfD-Wähler nun die CDU wählen. Deshalb damals die Abstimmung zusammen mit der AfD im Bundestag vor der Bundestagswahl. Hat nicht geklappt. Dann machen Merz und Dobrindt eine Politik wie es der AfD gefällt. Auch das hat nichts genutzt. Im Gegenteil ist die AfD nun 5% stärker als zur Bundestagswahl. Und jetzt die neueste Idee, dass das Stadtbild nicht deutsch genug aussieht. Vermutlich kommt er demnächst auch mit irgendeiner Idee, Migranten zurückzuschicken. Aber selbst das würde nichts nutzen.



    Er hat immer noch nicht kapiert, dass die Partei AfD zwar alles auf die Migranten schiebt, aber die AfD-Wähler die AfD wählen, weil die anderen Parteien sie jahre- und jahrzehntelang enttäuscht haben. Nicht nur bzgl. Migration sondern auch wegen fehlender Wohnungen, zu hoher Mieten, zu teurer Lebensmittel und Energie, zu niedriger Löhne und Renten, usw. Erst wenn er all diese Probleme gelöst hat, wird die AfD schwächer.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Da liegt der Hase im Pfeffer: Die CDU verbreitet überall diese AfD-Mär, das all diese Probleme nur mit der Migration zu tun haben und mit ihr wieder verschwinden. Aber Häuser müssen wir schon selber bauen, Lebensmittel sind im internationalen Vergleich bei uns durch übermächtige Discounter schon sehr billig, für höhere Löhne brauchen aber wir aber starke Gewerkschaften, günstige Energie gibt es realistisch nur mit Erneuerbaren, wobei der Netzausbau erstmal hohe Kosten verursacht, die der Steuerzahler tragen sollte und nicht der Stromkunde wie jetzt, weil es eine Zukunftsinvestition ist. Nichts davon allerdings passt zum AfD-Programm, ganz im Gegenteil.

  • Gehen wir ins Positive. Was könnte das Stadtbild verschönern?

    Zunächst deutlich weniger Autos.



    Mehr Bäume.



    Mehr Sauberkeit, auf Straßen wie an Gebäuden.

    Herr Bundeskanzler, Damen und Herren in der Bürgermeisterei, legen Sie los!



    Und unterlassen Sie es, sich Rechtsextremen anzuwinseln.

    • @Janix:

      Absolut!

    • @Janix:

      Au ja. Nun noch ein kritischer Diskurs über Respektvorstellungen, mehr Bildungspolitik, günstigeren Wohnraum. Dann hat man auch ein vernünftiges Stadtbild.

  • Die Ausländer wählen inzwischen auch schon die Alternative zur ChristenUnion. Die Kritik an Merz kommt von links, die wählen sowieso nicht Union.

    • @KeineHastUndHetze:

      Ausländer dürfen, außer auf kommunaler Ebene, gar nicht wählen.

    • @KeineHastUndHetze:

      Die wählen die AfD, weil deren Stil an die Autokraten in der Heimat erinnert.

    • @KeineHastUndHetze:

      Klar, Ausländer die sich noch schnell als die besseren Deutschen profilieren wollen.

  • "Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem..." und dann irgendwas mit Migration.



    Jede Menge Probleme im Stadtbild vieler Städte: Müll der aus Kostengründen nicht zeitnah entfernt wird, große Bäume werden gefällt wegen "zuwenig Sonne", "zu viel Laub", "zu viele Wurzeln" und dann werden Mickergingkos gepflanzt, Schottergärten, Leerstand, Obdachlose, Bahntrassenbrachen, Leute haben Wohneigentum aber nicht das Geld für eine Sanierung und und und.



    Nichts davon hat mit Migration zu tun. Daher hatte ich Schwierigkeiten, das überhaupt zusammen zu bringen, Merz' Aussage und sein Kontext.



    Man muss schon eine gehörige Portion Rassismus in sich tragen, um eine so sinnfreie Aussage einfach mal so rauszuhauen.

    • @V. Ohneland:

      zweifellos. sehe ich auch so.

    • @V. Ohneland:

      Man kann sehen, es sind die selben Leute/Politiker, die in den ungefähr letzten 30 Jahren unsere Innenstädte „platt“ gemacht, sie entsprechend dem neoliberalen Zeitgeist zu unwirtlichen, lebensfeindlichen Orten zugerichtet haben, die sich jetzt über Migranten als vermeintliche Verursacher dieser Misere echauffieren.



      Guter Kommentar, danke.

      • @Abdurchdiemitte:

        Volle Zustimmung. Die in den Unterkünften sich selbst überlassenen Flüchtlinge sind nur Überbringer des Problems.

  • Merz. Statt. Bild. : „Fragen Sie ihre Töchter..." hat er heute nachgelegt.



    Ich weiß, dass es viele deutsche Töchter gibt, die von Biodeutschen Gewalt erfahren haben. Und sie hatten nicht mal vorher Angst gehabt.

    • @StarKruser:

      Als Cem Özdemir vor einem Jahr Ähnliches sagte, wurde auch versucht alles wegzuleugnen was von der falschen Seite Beifall finden könnte.

    • @StarKruser:

      In wie fern soll das denn jetzt ein Argument sein?



      Weil der "Biodeutsche" vergewaltigt und mordet, darf man nichts sagen, wenn der Migrant ebenfalls vergewaltigt und mordet?



      Oder vermuten Sie Rassismus, weil es angeblich niemanden stört, wenn Biodeutsche das tun und sich nur aufregen, wenn Migranten das tun?



      Was natürlich Quatsch ist, aber viele scheinen das ja offenbar zu denken.

      • @Katharina Reichenhall:

        Also die rechtsextreme AfD vershweigt schon immer Vergewaltigungen und Morde, die von Deutschen begangen wurden und versucht sogar Terroranschläge von Nazis (z. B. Magdeburg) als islamistisch zu framen.

      • @Katharina Reichenhall:

        Der Biodeutsche wird aber auch nicht an den Pranger gestellt.



        Zwei Tage nach Aschaffenburg hat ein 24 Jähriger bei Plauen seine Familie mit einer Axt erschlagen. Das war der „Blöd" Zwickau einen Miniabsatz auf Seite Schlachmichtod wert.

      • @Katharina Reichenhall:

        Also ich, als eine die Kindheit und Jugend in den 70er Jahren und der tiefsten Provinz erlebt hat, damals als D noch weitgehend migrantenfrei war und alles wunderbar. Zu meiner Zeit wurden Mädchen von Verwandten missbraucht und prostituiert, es wurde bereits damals in Schwimmbädern vergewaltigt ohne, dass es jemanden gekümmert hätte. Und diejenigen, die dafür verantwortlich waren ebenso wie die, die es nicht kümmerte, sind vom gleichen Schlag wie die AfD-Wähler und alle, die jetzt so laut nach Sicherheit für "unsere" Mädchen und Frauen schreien.

        • @mwanamke:

          Ergänzend und erweiternd zum Stadtbild ist es interessant, auch das Weltbild von Friedrich Merz zu betrachten. Hat er doch vor Zeiten im Bundestag dagegen gestimmt, dass auch Vergewaltigung in einer Ehe strafbar werden sollte. OK. Sieht ja keine*r

    • @StarKruser:

      Die Gefahr für blonde Töchter sind statistisch: die blonden Väter, Onkel, Sporttrainer. Es ist der engere Kreis, wo Missbrauch in der Regel stattfindet, leider.

  • Ein Bayer in Lederhose sieht bei uns im Rheinland auch migrantisch aus...

    • @Frank N. Stein:

      Und wie viele Bayern in Lederhosen sehen Sie so pro Tag im Rheinland?

    • @Frank N. Stein:

      Der Kölner Erzbischof war sehr lange der zweite Wittelsbachersohn, der sah auch immer sehr besonders aus.

      Das Rheinland hat mit dem Karneval das ansonsten zumindest für ein paar Tage halbwegs aufgelöst.

  • Es ist lobenswert, Merz sachlich zu hinterfragen, aber Merz ist in teilen auf dem Weg der extremen Rechten. Siehe "Friedrich Merz irritiert mit Sarrazin-Zitaten", zur Erinnerung: das war der ehemalige SPD-Politiker, der Anti-Ausländer-Fiebeln schrieb und Arme /SGB II-Bezieher morgens kalt abduschen wollte.

    Merz will irgendwie die AfD bekämpfen, in dem er selber rechtsextreme Dinge sagt, vielleicht will er auch eine starke AfD, weil die Parteien wie die Grüne, FDP und Linke hart unter Druck setzen.

    So richtig schlau werde ich aus Merz nicht, außer dass er rechtsextreme Inhalte und Kommunikation einfach mal sagt, so wurde er ja auch gewählt.







    Merz ist deswegen auch ganz bewusst ungenau, er suggeriert eben dem Bürger, Du, das mit den 'illegalen' Ausländern habe ich voll im Griff, so wie Dobrindt sich mit Kontrollen gebrüstet hat, die sowieso die SPD schon eingeführt hatte.



    Es geht wohl um heiße Luft und eine rechte Regierung, die klar ist, aber eigentlich passagenweise an NPD und AfD erinnert, die eher Meloni, Le Pen und Weidel als CDU/CSU wiedergibt. Das kann auf lange Sicht nur scheitern und es wird Konsequenzen haben.

  • Der Merz bringt Schmerz!

    Ich bin mir sicher, dass es nicht nur sein unterentwickeltes Kommunikationsverhalten ist, welches Merz so unglaubwürdig macht. Dazu kommt noch seine Vorliebe, den "starken Mann" markieren zu wollen. Leider geht dies regelmäßig in die Hose. Plumpheit und Unbeholfenheit geben sich die Hand.

    Beispiele gibt es zuhauf: Abstimmungsverhalten mit der AfD und nachträglicher Rückzieher, Schulden-Wahlversprechen und danach gigantisches Sondervermögen, Zirkuszelt, Brandmauer, aber das Wort "Brandmauer" nicht verwenden, "keinerlei Gemeinsamkeiten mit der AfD" und jetzt Stadtbild- und heute nebulöse "Töchter"-Aussage.

    Widersprüchliche und unklare Kommunikation, welche vielfältige Interpretationsspielräume zulässt. Was für ein Desaster! Dieser Mensch ist (noch) unser Bundeskanzler. Merz hat es in eindrucksvoll kurzer Zeit geschafft, sich in allen politischen Lägern "Freunde" zu schaffen: nicht nur beim politischen Gegner.



    Klarheit, Konsistenz, Empathie und daten-/faktenbasierte Aussagen erwarte ich von einem Bundeskanzler. Scholz war schon nicht begnadet, Merz hat ihn aber schon locker überholt.

    • @Black & White:

      ...& morgen sind wohl die Söhne dran...



      Merz - ein Meister der Spaltung unserer Gesellschaft !



      Mehr ist wohl an Leistung von Mr. BlackRock leider nicht zu erwarten - wer hätte es nicht geahnt.



      Ok - Rheinmetall & BlackRock sind erstmal zufrieden, wir wollen ja fair bleiben.

  • Stadtbild bezeichnet natürlich in erster Linie was man sieht.

    Und das ist Verwahrlosung, Müll, Armut, Schmierereien an den Wänden: das obligatorische ACAB und das auf dem Kopf stehende rote Dreieck.

    Vergleicht man z. B. ein Straßenbild in Japan mit einem deutschen kriegt man einen Kulturschock.

    Menschen, die ein negatives Straßenbild abgeben, sind natürlich Nazis und solche, die ihrem Äußeren den Eindruck erwecken wollen, dass ihnen male-orientierte Gesellschaften viel, die Gleichberechtigung von Frauen, LGBTQlern, "Ungläubigen" (dazu gehören auch Christen), Juden im besonderen oder auch westliche kulturelle Werte, Demokratie etc. dagegen wenig bedeuten.

    Längst haben die Deutschen so viel Erfahrung ("xeno" ist in Deutschland nicht mehr existent), dass sie einen geübten Blick dafür haben ohne in Vorurteile zu verfallen.

    • @shantivanille:

      was

    • @shantivanille:

      „Längst haben die Deutschen so viel Erfahrung ("xeno" ist in Deutschland nicht mehr existent), dass sie einen geübten Blick dafür haben ohne in Vorurteile zu verfallen.“ Das soll jetzt ein Witz sein - oder?

  • Der Punkt ist nicht, dass es zu viele sind oder schlechtere Menschen, sondern, dass sie jung sind, männlich und nichts zu tun haben. Und dann sammeln die sich genau dort, wo der Bürger das Stadtbild wahrnimmt - am Bahnhof oder auf dem zentralen Platz.



    Da kann man lange rational diskutieren, das Wohlbefinden steigert es nicht.



    Man muss ans Problem ran - Sprache, Integration, Arbeit. Gerne auch mit Zwang.

    • @Charlie Foxtrot:

      Vor Jahrzehten, kleines Städtchens, da sammelte sich die Jugend an einem zentralen Platz, zumeist Biodeutsch, ihr Ziel?

      "Sprache, Integration, Arbeit. Gerne auch mit Zwang", also endlich ORDNUNG. Am liebsten wohl systematisch mit "System" (Nazisprech)?

      Nazis sprachen von Systembeamter..., Systembonze..., Systemdeutschland...,



      Systempartei..., Systempolitiker..., Systempresse..., Systemregierung...,Systemstaat..., Systemzeit.

      Diese Komposita sind in leicht zugänglichen Nachschlagewerken eingetragen, zu



      denen der Duden und Meyers Lexikon gehören. 1947 entfernt man in der 13. Auflage des Dudens die eingangs erwähnte nationalsozialistisch gefärbte Definition des



      Wortes System (Schmitz-Berning 2000, 597 ff.)

      Die Sprache der AFD ist dem sehr ähnlich.

    • @Charlie Foxtrot:

      Auch wenn sie es gerne sehen würden wenn Zwang ausgeübt wird, dass Problem liegt nicht an den Flüchtlingen/Migranten, sondern an mangelnden Möglichkeiten und Angeboten. Die meisten sind Motiviert und haben gar keinen Bock darauf nichts zu tun. Die sammeln sich an öffentlichen Plätzen, weil es für sie keine Alternativen zu ihren beengten Unterkünften mit Mehrbettzimmern gibt. Wie bei den Arbeitslosen, wird mittels Schuldumkehr das Problem auf die Betroffenen verlagert.

    • @Charlie Foxtrot:

      Sehe ich auch so. Sprache unterstützen, zur Arbeit schicken, in Wohngebieten "ansiedeln" nicht in Wohnghettos äh, Wohnheimen.

      • @Tom Farmer:

        Die müssen nicht zur Arbeit "geschickt" werden. Das machen die von ganz allein, wenn sie denn dürfen.

        • @Andreas J:

          Ok!

    • @Charlie Foxtrot:

      Arbeitserlaubnis ? Der Begriff ist Ihnen wohl so fremd wie einige unserer Mitmenschen...



      Nehmen Sie doch einfach einmal Kontakt, durch ein freundliches Gespräch mit den Ihnen Fremden auf, die meisten sprechen oft Französisch oder Englisch.

    • @Charlie Foxtrot:

      Haben Sie einen schönen neuen Begriff für Ihr "gerne auch mit Zwang" oder wollen wir es gleich "Arbeitslager' nennen?

    • @Charlie Foxtrot:

      Mal btw Mein Tanzlehrer fragte mich mal - lang vor ehra Zeit “Was tanzen Sie da?”



      “Foxtrot!” “Ja wenn Sie meinen!”

      kurz - ähnlich geklommpert ungehobelt kommt mir ehr Charlie auch vor! Gelle



      “Blockhead“ fand Luzy sojet passen! Newahr



      Normal

      unterm——



      Charlie Foxtrot" is a military slang term for a chaotic and poorly managed situation. It comes from the NATO phonetic alphabet, where "Charlie" represents the letter 'C' and "Foxtrot" represents 'F'. The term is a euphemism for "CF," which can be used to stand in for a more vulgar expression for something that has gone wrong, while still maintaining a level of professionalism



      Wie passend - wa •

      • @Lowandorder:

        Hat man nicht die Möglichkeiten zu argumentieren, geht's gegen die Person! Ganz schwach!!

        • @Tom Farmer:

          Gut erkannt - mangels inhaltlicher Masse - bleibt ja nur sojet! Woll

      • @Lowandorder:

        Inhaltlich mal wieder dünnes Geschwafel. Und über das NATO-Alphabet brauchen Sie mich nicht jedes mal zu belehren, das kann ich wahrscheinlich besser als Sie, ohne chatGPT, das hier eindeutig spricht und das Wort vermeidet, zu bemühen.



        Clusterfuck

        • @Charlie Foxtrot:

          Zu ehra Alphabetisierungsbersuche:



          kein Wort



          Ansonsten mit Klaus Bittermann:



          “Warum sachlich - wenn‘s auch persönlich geht.

          unterm—— nochens



          Würde mich nicht dazu versteigen -



          ehna zu belehren🙀🧐 & das gar mehrfach! Wollnichwoll • Ochottochott

  • Es gibt in dem guten Artikel eine schwierige Argumentation, die auch zum Nachdenken anregen könnte:



    "Meine Urgroßeltern waren Ärz­t*in­nen bei der Roten Armee, sie haben die Scharfschützen von Stalingrad zusammengeflickt. Sie waren erklärte Antifaschist*innen. Und dieses Erbe nehme ich sehr ernst."



    Die Urgroßeltern lebten in einem Land, welches überfallen wurde und halfen es zu verteidigen. Aber äußerte sich der Antifaschismus darüber hinaus? Sie halfen immerhin auch einem menschenverachtenden Regierungschef, der zB in der gleichnamigen Stadt Soldaten "verheizen" ließ. Von anderen Taten außerhalb der Stadt ganz zu schweigen. Wie wird das in dem Erbe-ernstnehmen inkludiert?

    • @fly:

      Sie haben ja keine Ahnung, wovon Sie da schreiben. Die Jüdinnen und Juden, die in der 1990er Jahren aus Russland und anderen SU-Staaten ausgewandert sind, waren einem unverhohlenen Antisemitismus in den Post-SU Staaten ausgesetzt. Damals hat Deutschland großzügig Visa und Aufenthaltserlaubnisse erteilt. Das reicht die eigene anti-faschistische Einstellung aufzubauen.



      Jemandem mit diesem Hintergrund nach der Inklusion dieser Einstellung zu fragen ist infam.

    • @fly:

      Bis zum 8. Mai 1945 danke ich der Roten Armee ausdrücklich!



      Auch wenn Hitler am Ende immer aufgrund etwa seines Größenwahns verloren hätte, gab es somit deutlich früher ein Ende des Faschismus am Ruder, ein Ende der Vernichtungslager in ganz Europa. Dagegen war selbst der Stalin von 1945 Erdnuss.



      In der Stalinstadt wurden die deutschen Wehrmachtsoldaten vor allem verheizt, für eine unmenschliche Ideologie einer "Rassenungleichheit", fernab der Heimat. Salzmanns Urgroßeltern wären in Gefangenschaft wohl sofort erschossen worden oder totgehungert. Danke, Hr. Paulus, dass Sie die Kurve noch bekamen.



      Nachdem die Proportionen in Erinnerung gerufen sind, vergessen wir natürlich auch die Untaten Stalins und der Roten Armee nicht.

      • @Janix:

        Die guten Befreier, kamen wie die Engelsscharen über den Osten Europas und haben alle vom Faschismus befreit, danach konnten die ganzen besetzten Länder in Freiheit unter dem neuen Besatzer Leben.



        Das neue Regime war nicht mehr ganz so schlimm, befreit haben sie aber niemanden (fragen Sie die Polen oder Balten).

      • @Janix:

        …anschließe mich

  • Weckruf an den Bundeskanzler



    ===



    Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Natalie Pawlik SPD , sagte, Migration dürfe nicht durch verkürzte oder populistische Schnellschüsse stigmatisiert werden. Das spalte die Gesellschaft noch mehr und helfe am Ende den Falschen, statt Lösungen zu fördern. Der Großteil der Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten nach Deutschland gekommen seien, sei gut integriert und habe eine hohe Identifikation mit dem Land.

    "Wir sollten aufpassen, dass wir das nicht zerstören"

    Cem Özdemir erklärte . Er (Kai Wegner, OB Berlin) habe auf den Punkt gebracht, was das eigentliche Problem sei: ""Kriminalität, Gewalt, Müll.""

    Das der Brausekopf Merz häufiger Sprüche klopft die sich als sehr wenig überlegt erweisen ist ja nix neues. Der intakte demokratische Teil der Zivilgesellschaft hat es bislang immer geschafft ihn zu korrigieren.

    Das Tim Klüssendorf (SPD) richtigerweise öffentlich seine Sorge über CDU-Politiker publiziert, die in Ostdeutschland mit einer AfD-Zusammenarbeit liebäugeln, sollte der besorgniserregendere Teil der Nachhrichten aus der letzten Woche sein.

    Verliert Merz die Kontrolle über die CDU?

  • Das Problem ist bei diesem Thema, dass man Xenophobie allein kulturell betrachtet, glaube ich. Wir denken, dass man Xenophobie nur loswerden kann, indem wir allen Menschen tausend mal am Tag einreden, dass sie keine Angst vor Fremden und Veränderung haben müssen.

    Sachlich gesehen ist es ja auch so. Nur leider empfinden viele Menschen das anders. Im übrigen auch unter Migranten: Mein bulgarischer Nachbar zieht regelmäßig über unsere arabischen Nachbarn her…

    Xenophobie muss endlich als menschliches Problem gesehen werden. Die Lösung davon ist natürlich nicht die Reinhaltung der Gesellschaft – so wie Herr Spahn und Herr Merz und vor allem die AfD es gerne hätten.

    Trotzdem muss diese Angst als solche ernst genommen werden und man muss darauf reagieren. Sei es durch bessere sprachliche Integration. Sei es durch Begegnungsmöglichkeiten. Sei es vllt. auch dadurch, dass man weitere Migration tatsächlich bremst, bis man die Integrationsmöglichkeiten für beide Seite verbessert hat.

    Die Fliehkräfte der Xenophobie sind leider gewaltig. Das Problem zu ignorieren oder es als "deutsches Problem" oder "weißes Problem" abzutun halte ich für ebenso töricht, wie Herrn Merz Rückführungsunsinn.

    • @Sebomark:

      Das Beispiel des - vor Ihren Ohren? - über seine arabischen Nachbarn herziehenden Bulgaren beweist allerdings weniger eine 'universale Xenophobie' ('wir sind ja alle nur fehlbare Menschen...'), sondern steht vielmehr für eine rassistisch oder auch klassistisch ausgeprägte Form von 'sozialkultureller Hackordnung' - und das ist, glaube ich, doch noch etwas anderes.



      Allerdings haben Sie den ganzen "Rückführungsunsinn" des Herrn Merz mit Recht getadelt.

    • @Sebomark:

      Ein guter Kommentar zum Thema, danke dafür.

    • @Sebomark:

      Ich behaupte mal, das die Fremdenangst auf dem Land und insbesondere bei unseren lieben Schwestern und Brüdern im Osten, weiter verbreitet ist, als in den Großstädten des Westens. Viele von uns begegnen doch seit vielen Jahrzehnten ständig anders ausschauenden Menschen und haben keine negativen Erlebnisse gehabt. D.h., wir haben gelernt, dass man sich vor dem Fremden nicht fürchten muss.

      • @Il_Leopardo:

        Ich habe sowohl mit Biodeutschen und Migranten schlechte Erfahrungen gemacht. Beides ist kein Grund, den Rechten hinterherzulaufen.

      • @Il_Leopardo:

        Ein guter Kommentar für das nächste "Wort zum Sonntag".

        Gibt es die Sendung überhaupt noch?

      • @Il_Leopardo:

        Ich bin ein bisschen skeptisch, was den Fokus auf Ostdeutschland angeht: dabei wird allzu oft a, die ungleiche Sozialstruktur ausgeblendet (sobald man nach Milieus unterscheidet, werden die Unterschiede zwischen Ost und West viel geringer) und b, den virulenten Rassismus im Westen unterschätzt (die AfD hätte es auch allein mit westdeutschen Stimmen in den Bundestag Geschäft und das Sauerland liegt ja auch nicht in der ehemaligen DDR).

        • @O.F.:

          Selbstverständlich gibt es auch im Westen Ausländerfeindlichkeit - ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass die Menschen im Osten nicht solange wie die im Westen an "das Fremde" gewöhnt sind. Dort gab es nur wenig Ausländer und diese Wenigen lebten abgespalten von der Gesellschaft in "Lagern".

          • @Il_Leopardo:

            Hm, ich bin mir grundsätzlich nicht sicher, inwieweit man ostdeutsche Besonderheiten nicht mit der DDR erklären kann - ein erheblicher Teil der Menschen dort ist ja im wiedervereinigten Deutschland aufgewachsen. Aber das ist vielleicht eine Frage, die zu weit führt. Der Punkt, um den es mir geht, ist, dass die politischen Unterschiede ja viel, viel geringer werden, wenn man nach Milieus aufschlüsselt (die urbane junge Frau mit Hochschulabschluss wählt auch dort eher grün). Wir führen also allzu oft Ost/West-Debatten, wenn man eigentlich über Milieus sprechen müsste. Das ist aus Regierungssicht natürlich bequem - auf die DDR zu verweisen ist leichter als sich dem eigenen Versagen zu stellen - aber es verstellt den Blick auf die eigentlichen Ursachen eines leider an Zugkraft gewinnenden Rechtsextremismus. In Ost wie in West.

    • @Sebomark:

      Xenophobie.

      Eine Phobie ist eine Geisteskrankheit.

      Nun, dann ist also ein Großteil der Deutschen geisteskrank.

      Dem kann man nur begegnen indem man sie ein wenig herumführt und ihnen zeigt, dass alles in Ordnung ist. Die Städte clean, aufgeräumt, gefahrlos, ihren Sitten und Gebräuchen entsprechend, die sie mögen und für die sie arbeiten und die welthöchsten Steuern und Abgaben zahlen.

      Ignoriert, dass Juden keine Kippas mehr tragen, ihre Türschilder verändern, so dass sie nicht mehr als Juden erkennbar sind, jüdische Studenten sich möglichst unsichtbar machen, an jüdischen Kindergärten schusssichere Scheiben eingebaut werden und immer mehr Juden ans Auswandern denken.

      Das gilt immer mehr auch für andere:



      Gemäss einer Umfrage im Auftrag der Stadt Hannover ist der Einbruch der Nacht für viele Hannoveraner mit einem wachsenden Unsicherheitsgefühl verbunden. Tagsüber fühlten sich 2023 weniger als die Hälfte der Befragten in der Innenstadt sicher. Die Zahl der Befragten, die sich abends und nachts sicher oder sehr sicher fühlen, sank von 30 Prozent im Jahr 2018 auf 14 Prozent im Jahr 2023.

      Stadtbild 2025.

      e-government.hanno...e.nsf/DS/1265-2024

      • @shantivanille:

        Ich bilde mir ein, Ihnen schon einmal den Unterschied zwischen Etymologie und Semantik erklärt zu haben - Xenonphobie hat zwar dieselbe gr. Wurzel wie eine Phobie im psychologischen Sinne, aber eben nicht dieselbe Bedeutung. Ihre Rationalisierungsversuche fallen übrigens in klassisch rechtsextreme Erklärungsmuster - als wären deutsche Städte sauber und frei von Kriminalität, wenn man nur die Ausländer los wird. Den eigenen Rassenhass philosemitisch zu vermarkten, ist übrigens nicht nur perfide, sondern falsch: googeln Sie mal, woher der Attentäter in Halle kam...

  • "Ich empfinde es als beschämend, dass der vermeintliche Schutz jüdischen Lebens als perfides Argument für die kontinuierliche Aushöhlung des Asylrechts missbraucht wird."

    -------------------

    Sehe ich umgekehrt. Mich hat das total verwundert, dass bei der seit 10 Jahren gängigen Open-Border-Politik keinerlei Rücksicht auf Juden genommen wurde. Wenn Millionen Menschen aus muslimischen Ländern einreisen, kommt da nicht der Gedanke auf, dass diese zumindest in großen Teilen antisemitisch sein könnten?

    Laut einer Umfrage vom Pew-Institut (2010) hegen sogar 90 Prozent der Bevölkerung arabischer Länder Vorurteile gegenüber Juden



    sowie gegenüber Frauen und Homosexuellen.

    www.pewresearch.or...-religious-groups/

    und



    Bundeszentrale für politische Bildung: "Islamischer Antisemitismus"



    www.bpb.de/themen/...er-antisemitismus/

    • @shantivanille:

      Open-Border-Politik? In welchem Land war das denn nun? Philosemitismus muss kein Grund sein beide Augen zu verschließen.

      • @TV:

        In Ihrem Kommentar finde ich die ursprüngliche von Heinrich von Treitschke verwendete Bedeutung wieder.

        Philosemitismus.



        Wiki: "Der Ausdruck war ursprünglich ein Kampfbegriff deutscher Judengegner gegen ihre nichtjüdischen Gegner. Er setzt den Begriff des Antisemitismus voraus, der in Deutschland und Österreich um 1865 aufkam.

        Heinrich von Treitschke sprach im Zusammenhang des von ihm ausgelösten Berliner Antisemitismusstreits 1880 erstmals vom „philosemitischen Eifer“."

        de.wikipedia.org/wiki/Philosemitismus

    • @shantivanille:

      Gemäß Ihrer Logik wären dann Abschiebungen bzw. Rückführungen ein probates Mittel, jüdisches Leben hierzulande besser zu schützen? Und was ist mit Halle?



      Dann wären auch die Deportations-Fieberträume eines Martin Sellner eine adäquate Antwort auf den grassierenden Antisemitismus, wenn nur die hiesige muslimische Bevölkerung damit adressiert wäre?



      Wir wissen ja nicht, welche Muslime hierzulande antisemitisch orientiert sind und damit entsprechender Straftaten verdächtig - also alle fort? Wir reden hier von einer Größenordnung von 5,6 Mio., was etwa 6,7% der Gesamtbevölkerung dieses Landes entspricht.



      Die Neue Rechte benötigt den Antisemitismus nicht mehr unbedingt, um ihre menschenfeindliche Ideologie unters Volk zu streuen … Adressat ihres Hasses und ihrer Hetze sind heutzutage die Muslime.

      • @Abdurchdiemitte:

        An Abschiebungen glaube ich sowieso nicht. Wenn dann nur im geringen Maße. Und zu unbezahlbaren Summen.

        Deutschland hat über 10 Jahre lang die Dublin-Regeln missachtet. Und tut es noch.

        • @shantivanille:

          Ich bin ja schon halbwegs beruhigt, dass Sie Abschiebungen in nur „geringem Maße“ befürworten, weil sie dem Staat offenbar zu teuer kommen.



          Leider sind Sie auf meine übrigen Fragen nicht eingegangen, ich fasse also noch mal zusammen: sind Sie der Meinung, man könne Antisemitismus bekämpfen bzw. den Schutz jüdischen Lebens bei uns besser gewährleisten, wenn man den Vorschlägen der AfD zur Rsmigration folgt (und es ist so was eindeutig, dass damit muslimische Migranten adressiert sind) … noch dazu, wenn diese Remigrationsvorstellungen eindeutig auf den Vernichtungsplänen beruhen, die die Nazis seinerzeit für die europäischen Juden vorgesehen hatten?

    • @shantivanille:

      Frau Salzmann hat den "vermeintlichen" Schutz jüdischen Lebens angeprangert, d.h. dass der jetzt als Vorwand (!) dient, um muslimische Zuwanderer leichter ausweisen zu können. Und dieses "perfide Argument" stammt allerdings aus dem Drehbuch der Alternative für Demagogie.

      • @Auweiowei:

        Frau Salzmann verwechselt "vermeintlichen" mit "realem" Schutz.

        • @shantivanille:

          Warum sollte sie das denn Ihrer Meinung nach tun?

          Von wegen 'Verwechslung':



          Salzmanns Satz 'funktioniert' auch ohne "vermeintlich", nicht aber mit "real". Probieren Sie's an der Stelle [...]: "Ich empfinde es als beschämend, dass der [...] Schutz jüdischen Lebens als perfides Argument für die kontinuierliche Aushöhlung des Asylrechts missbraucht wird."



          Wenn Sie "vermeintlich reale" einsetzen, kommen Sie sogar dem, was Frau Salzmann wohl gemeint hat, noch ein kleines Schrittchen näher...

          Das verhält sich so, weil die Autorin den 'Schutz jüdischen Lebens' nicht missbraucht oder instrumentalisiert sehen möchte (als Vorwand, um 'antisemitische' Muslime leichter loswerden zu können).

    • @shantivanille:

      Oh, würden Sie sich als Jüdin denn nicht schlicht missbraucht sehen, wenn nichtjüdische Deutsche Sie als wohlfeilen Vorwand für Araber-raus heranzögen? Und Sie würden vermuten, dass danach wieder Sie dran wären.

      Als wäre Antisemitismus nicht (auch) klassisch-deutsch seit über hundert Jahren.



      Als könnte mensch es so mal eben "den Arabern" weiterkicken.



      Psychologisch nachvollziehbar wie riskant.

      • @Janix:

        Auch wenn Antisemitismus klassisch deutsch ist -worin sehen Sie den Sinn, den Pool von Antisemiten noch zu vergrößern?

        Wenn die Gesellschaft, die Politik, die Bildungseinrichtungen... - wer auch immer- schon bei klassisch deutschem Antisemitismus nicht in der Lage ist, ihn zu verringern, wird man das bei migrantischem Antisemitismus schaffen?

        Würden Sie es auch ok finden, wenn man dementsprechend bei Mördern, Faschisten, extremistischen Islamisten und Terroristen es so sieht, dass es ja auch klassisch deutsche Faschisten und Terroristen gibt und man deshalb auf eine Beendigung des Aufenthaltes verzichten sollte?

      • @Janix:

        Ich bin nicht jüdisch. Und glaubensorientierte Religionen interessieren mich normalerweise nicht die Bohne.

        Zudem relativieren Sie und verlieren sich in Hypothesen.

        Die da wäre: erst die Araber raus und dann die Juden.

        Warum sollten wir Juden rauswerfen? So denken nur Nazis, gewisse Linksextreme und Islamisten.

        Die Juden, die ich kenne, würde ich als freundlich, klug und mit einem guten Humor gesegnet beschreiben.

        Mehr Juden braucht das Land.

    • @shantivanille:

      Also mit anderen Worten: Gesinnungsbefragung an der Grenze und wer da nicht ins Weltbild der jeweils herrschenden Partei passt, der hat halt Pech gehabt.

      • @Perkele:

        Gesinnungscheck ist der zweite Schritt.

        Der erste wäre innerhalb von drei Monaten zu prüfen ob tatsächlich ein realer Asylgrund vorliegt.

        In den letzten 10 Jahren war das nur bei ein bis zwei Prozent der Fall.

      • @Perkele:

        Na klar, drücken wir doch bei Antisemitismus ein Auge zu. Natürlich bei muslimischen. Der deutsche ist jedoch richtig schlimm, da wird überhaupt nix zu gedrückt. Den die Antisemiten sind halt alle gleich, aber manche halt gleicher, gelle.

        • @Müller Christian:

          Behandeln wir universal beides mit gleichem Maß. Antisemitismus ist wie jede andere Diskriminierung, Abwertung bis hin zum Völkerhaß schlichtweg ungesund.

          Zu viele geben sich plötzlich als "Israelfreund", "Judenfreund", um in der Minute der Verwirrung ungetrübte Muslim-Abwertung o.ä. auszuspeien.



          Versuchen wir doch, universal Menschenfreund zu sein, daraus ergibt sich u.a. auch, gegen Antisemitismus aufzustehen,

  • Selbstredend sind solche pauschalen Aussagen kurzsichtig und idiotisch. Also genau das, was man von einem Opportunisten wie Merz erwarten würde. Tatsache ist aber auch, dass sich im Stadtbild deutscher Städte in den letzten Jahren etwas verändert hat. Z.B Hier in Stuttgart fällt das auf öffentlichen Grünflächen und auf der Haupteinkaufsstrasse, besonders nach Einbruch der Dunkelheit, besonders auf. Das fängt mit dem Müll an, der vermehrt auf öffentlichen Flächen herumliegt (freundlich formuliert). Was die Mehrheit der Menschen meines Erachtens stört, ist die Drohkulisse, die da aufgebaut wird. Und genau das ist meines Erachtens von den Protagonisten beabsichtigt. Seien das je nach Stadt Nazis mit Glatze, oder junge Menschen mit Migrationshintergrund. Das macht die Aussage von Merz keinesfalls besser, aber wir alle! müssen uns endlich abgewöhnen, solche Dinge weghalluzinieren zu wollen! Das bringt niemanden weiter und sorgt nur dafür, dass wir es als demokratische Zivilgesellschaft nicht hinkriegen werden, den Braunen die Hoheit über diesen Diskurs wieder zu entziehen. Schlussendlich geht es um männliches Revierverhalten, plain and simple. Und dazu neigen eben eher Junge als Alte.

    • @wheredallthegoodpeoplego:

      Es gibt vieles das falsch läuft und unter "Stadtbild" laufen kann: Der Müll, die fehlende Schönheit, die ausgeräumten Vorgärten, der Leerstand, die Amazonisierung und der Niedergang des Einzelhandels, die fehlenden Bäume, die mangelnde Verantwortung der Mitmenschen für ihre direkte Umwelt jenseits des kleinen Bildschirms der uns jetzt die Welt nahe bringt.



      Diese Diskussion führt man aber nicht auf der Grundlage einer rassistischen Aussage unseres Bundeskanzlers, das ist einfach nicht der Ort oder Anlass. Ich kann auch beim besten Willen nicht entdecken, dass es dem Bundeskanzler selbst hier um irgendetwas anderes als seine rassistischen Annahmen und Verknüpfungen ginge.

    • @wheredallthegoodpeoplego:

      In Stuttgart wurde vielleicht zu viel Geld für obsolete Verbrennerautohersteller ausgegeben, auch noch unter grüner Ägide, und zu wenig in öffentliche Güter incl. Stadtreinigung? Der Pietcong ist auch nicht mehr das, was er früher war. Und der tägliche Kapitalismus liebt Mitnahmemüll.







      Bedenken Sie auch, dass früher, überspitzt, gar kein Abendleben stattfand. Ein Bezirkspolitiker der SPD im Kessel drückte es ironiefrei so aus: "Wer will denn überhaupt innerhalb der Woche noch nach 22h in das Lokal?"



      2006 ("Stuttgart ist viel schöner als Berlin") änderte dann etwas.

      Halbstarke gab es - wenn wir mal ehrlich sind - immer schon. Da respektvoll wie klar selbstbewusst auch mal gegenhalten reichte eigentlich immer.

      • @Janix:

        Und jetzt haben sie nach dem Gegenhalten ein Messer in der Brust.

        • @Yannis Pappas:

          Ich hatte, eine ganze Weile her, schon mal ein Messer vor der Bauchaorta, also potenziell letal (am Brustkorb wird es häufig an den Rippen abprallen).



          Die zwei Halbstarken sprachen lokalen Dialekt und ließen übrigens ab, sobald ich ebenjenes Rezept nutzte.

          Und jetzt dürfen Sie noch mal nachdenken.

  • Danke, Sie sprechen mir aus der Seele als eine Bürgerin dieses Landes, die selbst keine Migations-, aber auf Grund meiner Vorfahren eine vom Nationalsozialismus geprägte persönliche Geschichte hat. Auf Grund dieser Geschichte nehme ich das „Nie wieder“ sehr ernst. Sowohl was das Leben meiner jüdischen Mitmenschen betrifft wie auch hinsichtlich aller anderen Menschen, die vermeintlich „nicht dazu gehören“ und als „anders“ gelesen werden. Wer nicht versteht, dass in einer von Vielfalt geprägten, demokratischen und rechtsstaatlichen Gesellschaft alle dazugehörigen und alle geschützt werden müssen (außer Verfassungsfeind*innen), der hat die Lehren der Jahre 33 bis 45 nicht verstanden. Herr Merz gehört anscheinend - wenig überraschend - mit zu letzteren.

  • Zitat aus dem letzten Absatz.

    "Würde die deutsche Gesellschaft ihr Erbe wirklich ernst nehmen, gäbe es die AfD nicht"

    Aus dem Zitat spricht sehr viel und zwar solches, dass eine fast sprachlos machende Verblendung Gutmeinender belegt. Ich werde es kurz begründen.

    Die Gesellschaft ist erstens ein Chamäleon. Es gibt nicht 2 Standpunkt, von denen aus diese gleich erscheint. Aber Standpunkte gibt es viel mehr als 2.



    Zweitens ist die Gesellschaft eine Abstraktion mit viel Schliff. Es wird alles geschliffen, was den Begriff herausfordert. In Wirklichkeit trägt die Abstraktion "Gesellschaft" viel Chaos in sich.



    Drittens ist die Frage, WEN man eigentlich adressiert. Habe ich denn Einfluss auf Merz oder Vorstände von Unternehmen? Wer aber ist es dann, der damit überhaupt adressiert wird?



    Viertens kann die gleiche Frage in absolut JEDER Gesellschaft aufgeworfen werden. Das spezifisch "Deutsche" geht damit direkt über Bord. In welchen Demokratien gibt es keine Rechtspopulisten oder Schlimmeres, die für Unruhe sorgen? Wenn es aber überall so ist, wie kann man dann von unserer gesellschaft fordern, was es nirgend gibt: Eine unanfällige, einheitliche, aufgeklärte und progressive Gesellschaft.

    • @JK83:

      Natürlich kann man fordern. Ich verstehe Salzmanns Forderung auch. Sie gar nicht?

      Gesellschaft lese ich als Kürzel für uns alle. Wir müssen keine Engel sein, aber mit unseren inneren Teufeln umgehen können, schon. Rassismus, Abwertung & Co. sind fiese Teufel. Wir im Kleinen und Politikers im Großen könnten schon noch besser achtgeben, oder?

  • Auch wenn das keiner hören oder glauben will, mein Leben als Frau ist aufgrund dieses „Straßenbildes“ unsicherer geworden.



    Und auch die Kriminalstatistik gibt das ja her, grade Gruppenvergewaltigungen zeigen eindeutige Täterherkunft.

    Meine Töchter leben heute nicht so frei in der gleichen Kleinstadt, in der ich in den 80/90ern aufgewachsen bin.



    Teilweise bis zu 70% Migrationshintergrund in der Hauptschulklasse und Kommentare von arabischen Jungs, sie seien deutsche Schlampen und nichts wert. Klar gibt es Verweise, aber halt auch die Schulpflicht. Klar müssen deren Eltern antanzen, nur bringen tut‘s halt nix, da die Eltern ja auch keine bessere Einstellung haben.

    Dazu die „Fickificki“-Rufe auf dem Schulweg vorbei an einem Asylantenheim und dunkelhäutige erwachsene Männer, die mit 10€ Scheinen ihnen lachend zuwinken, die u.a. von meinen Steuern bezahlt wurden.

    Abends weggehen ist gar nicht in einer reinen Mädelsgruppe möglich. Nochmal, wir leben in Kleinstadt.

    Ich war mal links/grün und sogar Parteimitglied. Mittlerweile bin ich nur noch angewidert von der Situation.

    Meine Töchter und ich haben keine Angst vor Rechten, meine schwulen Freunde haben keine Angst vor Rechten…

    • @ToMuch:

      Meine Erfahrungen dieser Art als junges Mädchen machte ich mit Deutschen.

    • @ToMuch:

      Ich finde, wenn sie schon mit solch krassen behauptungen kommen dann bitte auch die kleinstadt mit namen angeben damit mensch das auch mal überprüfen kann!?

    • @ToMuch:

      Also das nivea auf ner hauptschule war doch schon immer nicht dolle. Sexismus unter teenagern hat es schon zu meiner schulzeit ohne einen einzigen ausländer in der klasse gegeben. Die schon weiterentwickelten mädchen wurden beäugt, gehänselt und natürlich haben einige davon geträumt ihre brüste oder andere orte zu berühren und das wurde auch erwähnt. Denke männergruppen sind oft ekelhaft, egal welcher herkunft!

    • @ToMuch:

      Was soll ich sagen: Ich glaube Ihnen kein Wort. Doch, halt, das Sie in einer Kleinstadt wohnen, das glaube ich.



      Und nein, auch die Kriminalitätsstatistik gibt das nicht her, was Sie hier fabulieren.



      I call bs ;)

    • @ToMuch:

      Ja schlimm, früher konnte man die Töchter entspannt in den Beichtstuhl schicken und was da passierte, blieb auch dort.

      • @TV:

        Ich hätte ToMuch nicht in eine katholische Gegend verortet, sondern in eine vorwiegend säkulare.

    • @ToMuch:

      Ihr "Leben als Frau ist aufgrund dieses 'Straßenbildes' unsicherer geworden".

      Ich denke, es Ihnen in Wahrheit nicht um das alltägliche Straßenbild, sondern um "Gruppenvergewaltigungen" (offiziell: 'gemeinschaftlich begangene V.') und "Täterherkunft", um Pöbeleien "arabischer Jungs" und "dunkelhäutiger" Asylanten - eigentlich alles Delikte, zu denen es meistens 'drinnen' kommt (im Bereich von Wohnblöcken, Schulen, Asylantenheimen).



      Sie sind "angewidert von der Situation", wollen "mal links/grün" gewesen sein - und "haben keine Angst vor Rechten".

      Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Ihnen diese "Stadtbild"(?)-Geschichte nicht abnehmen kann. Und mein Vorschlag an die Töchter: Lasst das Asylantenheim einfach links liegen und nehmt einen anderen Schulweg. Oder einfach weghören, ignorieren...

      • @Auweiowei:

        Nicht dein ernst, wegsehen ist die Lösung wenn es heute täglich eine Gruppenvergewaltigung gibt? Ein Tatbestand den es vor 2015 nicht gab?

        • @Yannis Pappas:

          Von 'Wegsehen bei Vergewaltigung' war definitiv nicht die Rede. Es ging um 'Weghören' oder notfalls einen anderen Schulweg nehmen.



          Seit 2015 täglich eine Gruppenvergewaltigung - ein "Tatbestand"? Die Statistiken der Polizei, soweit ich sie kenne, geben das nicht her und verweisen übrigens darauf, dass deutsche Täter vielfach gar nicht angezeigt werden (Dunkelziffer).

      • @Auweiowei:

        Genau, die drei Affen. Nichts hören, nicht sehen und nichts sagen. Damit hat man Probleme schon immer gut gelöst.

        • @Müller Christian:

          Die "drei Affen" stammen ursprünglich aus Japan, wo man sagt, es sei manchmal besser, über Schlechtes weise (!) hinwegzu-(sehen, hören, schweigen). Bei uns ist daraus 'mangelnde Zivilcourage' geworden.



          Wie sollte die aber in den von @ToMuch beschriebenen Beispielen aussehen? Welche konkreten Lösungsvorschläge hätten Sie denn für die von @ToMuch angesprochenen Alltagsprobleme?

    • @ToMuch:

      Und all' die sexistischen Kommentare am Arbeitsplatz, das Befummeln durch Kollegen und/oder Vorgesetzen, die anzüglichen Blicke allerorten - das alles ist dann auch endlich vorbei, wenn man erst mal all die Ausländer remigriert hat. Deutsche tun sowas ja ganz und gar nicht, gell?!

      • @Perkele:

        Fällt Ihnen auf, dass das, was ToMuch beschreibt, deutlich mehr ist als ein paar abzüglich Blicke?

        Wo haben Sie in Ihrem Leben gearbeitet, wo man " Fickificki" zu Minderjährigen rief und mit Geldscheinen wedelte?

        Weil ich mal das Pech haben kann, von Vorgesetzten befummelt zu werden, soll ich es ertragen, in meiner Schulklasse bereits als Deutsche Schlampe, die nichts wert ist, bezeichnet zu werden?

        Fällt Ihnen auf, dass sie nur mit Whataboutismus um die Ecke kommen?

        Als hätte es Metoo nicht gegeben...

        • @rero:

          Kleine Richtigstellung am Rande: ToMuch hat sich in einem früheren Beitrag (25.08.) als "Lehrerin" zu erkennen gegeben und bezieht sich nun auf die Hauptschulklasse Ihrer Töchter, in der diese als "deutsche Schlampen" bezeichnet werden.



          Ich glaube, es gibt heute Schlimmeres im Umgang(ston) unter Hauptschüler*innen. Und was soll das alles mit einem 'sauberen Stadtbild' zu tun haben?

    • @ToMuch:

      Das klingt jetzt alles nach Einzelfällen die natürlich beklagt werden können genauso wie eine Polizei die nichts dagegen machen kann/darf (wie schwer wäre es einen Polizisten in Zivil da mal lang zu schicken zu bestimmten Zeiten, aber dieses Verhalten ist ja nur sehr begrenzt strafbar)



      Allerdings sind das nur geringe Anteile der als arabisch stämmig gelesenen Bevölkerung.



      Als hätten ihre Töchter usw nicht genauso Angst vor Rechten wenn sie diese über die Extremfälle kategorisieren würden.



      Leider gibt es aber zunehmend Rechte die einfach "nur" den Fremdenhass frönen (ist ja Meiningsfeiheit 🤮) und ansonsten ganz "normal" sind.



      Was glauben Sie müssen sich Mädchen erst anhören wenn sie auch noch die "falsche" Hautfarbe haben.



      Genau - von benannten Konsorten sogar noch Übergriffigkeit.



      Zusätzlich zum Alltagsrassismus der Rechten mit denen sie ja so wenig Probleme haben (probieren sie mal ein dunkleres Makeup...).



      Übrigens hat die Union ungebremste/ungeregelte Migration angekurbelt - nix grün oder links.



      Ist doch klar dass sie das jetzt der Ampel in die Schuhe schieben wollen - so wie das meiste andere was von der Union verpfuscht wurde (Spoiler: fast alles.).

    • @ToMuch:

      Ach, und in den 80/90ern haben keine Familienväter, Maurer, Sportwagenseppels nachgeflötet? Oder der Lehrer oder der Onkel zufällig das Knie berührt? Gab es da nicht auch die Baseballschläger-Zeit?



      Wie ängstlich waren damals Mütter drauf, wie heute? Wofür ich übrigens XY verantwortlich mache. Wie viele "Gruppenvergewaltigungen" gibt es? Warum sollte sich eine Gruppe Mädels denn nicht wehren können? Warum müsste jetzt ein Knabe dabei sein?

      Ich will jetzt einen sprachlichen Punkt noch zum Abschluss nennen: "rechts" darf jede(r) sein. Wenn jemand unbedingt die ungleiche Verteilung und Tradition schätzt, teile ich das nicht, doch darüber lässt sich reden.



      Rechtsradikale, Rechtsextreme sollten aber kritischer betrachtet werden. Wer reaktionär angetrieben ist, holt Papas Baseballschläger aus den 90ern auch mal wieder aus dem Schrank. Das wollen wir alle nicht.

    • @ToMuch:

      Freunde aus dem internationalen Ausland fragen schon bei uns an, ob Deutschland bald wieder gerne von rassistischem Gedankengut befreit werden möchte...

    • @ToMuch:

      "Ich war mal links/grün und sogar Parteimitglied" - ehrlich jetzt? Für mich hört sich das durch diese Formulierung nicht unbedingt glaubhaft an, wie auch die angeführten Behauptungen doch irgendwie sehr nach rechter Stimmungsmache klingen. Sorry, lasse mich durch belegte Argumente gerne eines Besseren belehren.

      • @mwanamke:

        Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?



        Waren Sie mal im Ruhrgebiet unterwegs?



        Das, was ToMuch schildert, ist in etlichen Quartieren bittere Realität. Mit rechter Stimmungsmache hat das nichts zu tun.

        • @Katharina Reichenhall:

          Ich habe jahrelang im Ruhrgebiet - Duisburg Marxloh - gelebt und arbeite immer noch in zahlreichen Städten im Ruhrgebiet, gerade auch mit und für „migrantisch“ gelesene Menschen und nein, was Sie und Ihre Vorrednerin schildern habe ich weder erlebt, noch teile ich Ihre Ansicht.

          • @Patricia Jessen :

            Na, das halte ich irgendwie für ein Gerücht. Als Schwuler ist mir schon sehr in migrantisch geprägten Stadtteilen mulmig. Geht übrigens meinem syrischen schwulen Kumpel genauso. Allerdings gehört zu Ihrem Berufsbild, wenn Sie für und mit migrantischen Menschen arbeiten, dass Sie Misstände einfach nicht sehen, gehört einfach dazu.

            • @Leningrad:

              Zu meinem Berufsbild hört gewiss nicht dazu Probleme zu ignorieren, sondern diese zu bearbeiten. Wenn jemand behauptet, als Frau könne man sich nicht ungefährdet im Ruhegebiet bewegen, dann kann ich sowohl anekdotisch wie auch quantitativ messbar anmerken, dass das unwahr ist. Es gibt in jeder Stadt Orte, in denen ich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit als Frau Gewalterfahrungen machen kann. Der Ort ist übrigens dann rein statistisch nicht der dunkle Park, sondern die eigenen vier Wände. Und dort sind es Onkel, Brüder, Partner oder Familienfreunde, die ich fürchten muss. Eben eher seltener der vermeintlich Zugewanderte im dunklen Park. Dass die Situation von LGBTQ* sich noch einmal anders darstellen ist offensichtlich. Aber auch hier: sind Diskrimierung und Hass durch deutsche Neonazis weniger schlimm als durch vermeintlich Zugewanderte?

            • @Leningrad:

              Ich will Ihnen hier nicht widersprechen, kann ich mir auch alles vorstellen. In meiner Nachbarschaft hier in einem migrantisch geprägten Viertel habe ich auch schon öfter vernommen, dass Jungs bei meinem Anblick "Sheitan" sagen oder "Hore". Dabei bin ich eine ältere Frau. Auch den Anblick von kleinen Mädchen mit Kopftuch und verschleierten Frauen finde ich immer sehr verstörend. Das sind aber keine Zustände, die mit einer Migranten-feindlichen Politik zum Verschwinden gebracht werden. Im Gegenteil: Das regt den Trotz dieser Leute an, sie werden ihre Kinder noch radikaler indoktrinieren. Das sind ja keine Leute, die Sie einfach rauswerden können, oft sogar schon Deutsche.

        • @Katharina Reichenhall:

          Ohne für den Kollegen sprechen zu wollen: Ich war als neugieriger Mensch in München-Grünwald wie am Hasenbergl, in Köln-Hahnwald wie in Chorweiler,



          ich war in Marxloh, nördlich vom Hafen, im Duisburger Westen, in Gelsenkirchen, Essen, Oberhausen, Bochum, incl. der so schrecklichen Viertel. Teils echt nicht schön, manche Wohnverhältnisse.



          Warum manche da gleich Angst bekommen, statt mal einen marokkanischen Tee zu trinken, weiß ich freilich nicht. XY? AfD? Doch das sei allen privat gegönnt, with due respect! Das anderen auch einreden wollen wie nach meinem Eindruck "ToMuch", dafür freilich Fakten zuerst. Wir haben bekanntlich auch noch anderes anzupacken auf dieser Welt.

          • @Janix:

            Ja, "wir" haben AUCH noch andere Probleme, weiß Gott. Dass allerdings, wenn diese wohl doch realen Ängste geschildert werden, mit einem relativierenden "trink einfach mal einen marokkanischen Tee" gekontert wird, finde ich schade und gefährlich. Ich habe Angst in einen Zug zu steigen, der voller besoffener Typen gerade vom Cannstatter Vasen kommt, genauso wie in unzüchtiger Kleidung über die Sonnenallee zu laufen. Beide Ängste sollte man ernst nehmen. Und die allerersten Opfer von mackerigen Jungmännern sind meistens die jungen Mädchen aus der "eigenen" Community, denen man mit kulturrelativistischer Verharmlosung in den Rücken fällt.

  • Die Unmissverständlichkeit dieses Artikels lässt sich auch daran ablesen, dass es erst einmal zu keinem - zuletzt hier im Forum einige Male monierten -Kläffen und Nachtreten von AfD-Trollen gekommen ist. Gut so.



    Ich verstehe auch gut, wenn hier der Ton auf 'rein/reinigen' gelegt wird: denn es möchte sich mancher von (Mit-)Schuld 'reinwaschen' - mancher, der gerne sagt, das Unwort von der 'reinen Rasse' gehöre nicht zu seinem Wortschatz, um so seine vermeintlich 'reine Weste' zu präsentieren.



    Gerade deshalb würde ich in Merz eher den Prototyp der 'Saubermänner' sehen, die gerne auf lange Reihen angeblich moralisch untadeliger, 'gutbürgerlicher' Vorfahren verweisen. Dieses 'Moralinsau(b)ere' scheint mir die eigentliche Quelle für das diffuse Dringen auf ein 'sauberes Stadtbild' zu sein. Unmerklich vom Kleingeist zum Ungeist...

  • Hier kann ich Sasha Marianne Salzmann nur uneingeschränkt zustimmen: Die Vereinnahmung von Jüd:innen, um gleichzeitig umso hemmungsloser verbal auf die "schlechten Ausländer" einzuschlagen, hat, speziell im Hause Springer, Tradition. Für die Döpfners und Sarrazins, und eben auch Merzens, die perfekte Möglichkeit, die braunen Flecken in der Familiengeschichte (für die sie selbst natürlich nichts können, und die es leider auch in meiner Familie gibt) zu entsorgen und gleichzeitig ihren rassistischen Ressentiments freien Lauf zu lassen, besonders perfide, wenn man den (durchaus existenten) Antisemitismus in der arabischstämmigen Bevölkerung betont, um den in der autochthonen (der genauso existiert) kleinzureden.



    Und wer Stadtbilder durch Abschiebungen "reinigen" will, der hat schlicht und einfach etwas gegen eingewanderte Menschen...

  • Leider hat sich Merz vage ausgedrückt, so dass sehr viel reininterpretiert werden kann und wird. Dabei habe ich den Eindruck, dass Teilen absichtlich schlimmstmöglich interpretiert wird um Merz als Rassisten und Neonazi darzustellen, der er definitiv nicht ist. Wenn ich durch den Görli gehe, dann ist es offensichtlich, dass dort Menschen ohne deutscher Staatsbürgeschaft gedealt wird und ein Großteil wird einen fragwürdigen Aufenthaltsstatus haben. Könnte es sein, nicht sein, dass er diese meint? Oder die Flüchtlinge, deren Anträge abgelehnt wurde und die immer noch hier sind und in Gruppen in Innenstädten abhängen? Oder Bewohner von Sog. Schrottimmobilien, die zwar selbst benutzt werden aber eben doch eine Zumutung für die Nachbarschaft sind? All das sind Probleme und es wäre gut sie zu anzugehen; auch im Interesse der vielen hier angekommenen und integrierten ehemaligen Ausländer.

    • @Fran Zose:

      Oh, er hat sich ganz bestimmt absichtlich und bewusst vage ausgedrückt. Der ist jahrzehntelang rhetorisch geschulter Politiker und weiss genau was er tut. Da freut der sich über genau solche Kommentare die ihn reinwaschen, ganz wie geplant.

    • @Fran Zose:

      Ist es wirklich im "Interesse der vielen hier angekommenen und integrierten ehemaligen Ausländer", wenn die xxU die faschistischen Tendenzen in Deutschland klein redet und nichts gegen die immer offener und gewaltbereiter und gewalttätiger auftretenden Neonazis unternimmt?

      Wäre mir neu, dass die Nazis erst nach dem Perso fragen, bevor sie jemanden mit dunklerer Hautfarbe zusammenschlagen oder ermorden.

      Merz und seine xxU macht rassistische und menschenverachtende Politik, von der xxU höre ich nur noch Diffamierungen gegen vor Krieg und Verfolgung Geflüchteter, Erwerbslose sowie demokratische Menschen ("keine Politik mehr für die linken und grünen Spinner da draußen"). Auch hat Merz schon durch sein Abstimmungsverhalten zur Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe bewiesen, wie er über Frauen denkt.

      Wenn Merz nicht endlich einen Politikwechsel um 180° einläutet (scharf nach rechts abbiegen war kein Politikwechsel, sondern Radikalisierung der xxU) wird er Deutschland spätestens im Jahr 2033 um 100 Jahre zurückwerfen.

      Merz macht Klientelpolitik für Bonzen und Rassisten, seine Politik ist zutiefst undemokratisch, weil er die Interessen der Mehrheit in D ignoriert.

      • @Truhe:

        Wenn man sich das Wahlergebnis anschaut macht er eben nicht Politik gegen die Mehrheit. Er macht Politik gegen grün und links und das ist gewollt.



        Die Menschen wollen weniger Migration, jede Umfrage spricht dafür.

      • @Truhe:

        Und wie erklären Sie sich, dass fast alle meiner türkischen Arbeitskollegen die AFD wählen? Die Mehrheit in Deutschland besteht nicht in der immer weniger werdenden Anhängerschaft von Grünen, SPD und Links.... statistisch nicht mehr. Und bei "Weiter-So"-Politik werden es immer weniger.

        • @Leningrad:

          Die türkischen Arbeitskollegen wählen die AfD, weil sie keine Ahnung haben. Da kannste auch nichts machen, deshalb wäre verbieten besser. Das können diese türkischen Kollegen dann auch nachvollziehen, weil das ja in der Türkei nicht anders wäre. (Ein bisschen Ironie und Sarkasmus)

          • @mwanamke:

            Na klar, haben halt keine Ahnung, die migrantischen Arbeiter. Gut dass es hier reichlich oberchecker Soziologen gibt, die wissen wie es wirklich ist.



            Im Ernst, bei den Zustimmungswerten der AfD wird mir auch schlecht, aber nehmt doch bitte den Unwillen sehr breiter Bevölkerungsteile ernst. Es geht vor allem um beschäftigungslose junge Männer afro-orientalischer Herkunft, die in großen Mengen auftreten. Dieses Phänomen muss ernstgenommen und angegangen werden, alles Wegerklären zahlt nur bei den Rechten ein. Ich finde Merz auch furchtbar aber leider gibt die gesellschaftliche Linke derzeit auch kein überzeugendes Bild ab. Außerhalb der betreffenden Blasen natürlich.

            • @Egil:

              Nur um das mal klar zu stellen: Ich habe weder studiert noch Abitur und rede über Freunde, Bekannte und Arbeitskolleginnen die ich schon halbwegs gut kenne, ebenso ihre Beweggründe.

  • Ein Stadtbild voller Nationalisten ist sicher nicht schöner. Das nationalistisch gesäuberte Deutschland ist eine Hölle. Das Beste daran ist: Es funktioniert nicht.

  • Danke für diesen Text.



    Sie arbeiten die unfassbar menschenverachtende Haltung von Merz, die Dimension seiner Apartheit heraus.



    Es ist fürchterlich, einen Bundeskanzler zu haben, der rechtsextreme Positionen befeuert.

    • @apfelkern:

      Apartheid? Echt jetzt? Geht's nicht ein bisschen kleiner? Ich könnte mir vorstellen, dass ein Bewohner von Soweto (mindestens vor 1994) das anders einordnen würde.

      • @wheredallthegoodpeoplego:

        Jim Crow hört man krächzen. Das Stadtbild von unpassenden Gestalten zu säubern ist aber nun genau das: Eine Klassifizierung von Menschen.

  • Ausgerechnet JüdInnen argumentativ heranzuziehen, während die eigene Politik verteidigt wird die Juden den sicheren Aufenthalt in unserer Gesellschaft verunmöglicht, hat qualitativ etwas von den jüdischen Vermächtnissen der CDU.



    Es bleibt eine weitere Verweigerung einer ernsthaften Debatte was jetzt praktisch getan werden müsste um die Stimmung in der Bevölkerung wieder zu kitten.

    • @Šarru-kīnu:

      Salzmann sieht, dass da nur das Opfer ausgetauscht wird, die Abwertung aber diesselbe ist. Nach den Arabern/Muslimen werden dann wieder die Juden dran sein, denn es muss ja ein neuer alter Schuldiger für alles her.

      Darum hat die jüdisch gegründete Anti-Defamation-League auch früher sehr betont gegen jegliche Diskriminierung und Diffamierung gestritten.

    • @Šarru-kīnu:

      "Ausgerechnet JüdInnen argumentativ heranzuziehen"

      Sie haben aber schon zur Kenntnis genommen, dass da eine Jüdin schreibt?

  • Der Gebrauchtwarenhändler aus dem Sauerland verkauft aufpolierte Oldies aus Wirtschaftswunderzeiten und verschweigt deren Unfallhistorie. Damit trifft er einen Nerv bei all denen, die, was vor der eigenen Tür liegt, gerne unter den heimischen Teppich kehren. Da geht immer noch was darunter und je höher der Teppich liegt, desto erhabener das Selbstwertgefühl.

  • Danke für den Text. Es ist leider genau so, wie Sie es sagen.

  • "Für Jüdinnen und Juden kann es aus der Geschichte nur eine Lehre geben: Die Einteilung in jene, die aus dem Stadtbild entfernt gehören, und in jene, die in das Stadtbild passen und deshalb verschont bleiben, ist nicht hinnehmbar. Verschont zu welchem Preis? Was wird von einem jüdischen Menschen gefordert, um Teil der deutschen Gesellschaft zu sein? Ganz offensichtlich die Komplizenschaft für eine Politik, die unser Überleben damals unmöglich gemacht hätte."

    Besser kann man es nicht sagen.

    Vielen Dank für diesen mutigen und klarsichtigen Kommentar!

  • Friedrich Merz ist mit einer rechtsextremen Kampagne gewählt worden. Er hat keine Berührungsängste zu rechtsextremen Ideen. Das saubere Deutschland ist in dieser Logik eben wieder gesäubert, es ist wieder gut. Die Probleme sind behoben. Es ist Rechtsextremismus der Regierung, der hier artikuliert wird, Geflüchtete, Migranten und Asylbewerber sind nicht willkommen, im Gegenteil sie sollen verschwinden, zunächst aus dem Stadtbild. Diese Regierung spricht jetzt wie Marine le Pen oder Udo Voigt, der Unterschied zu Neonazis und Rechtsextremisten ist nicht erkennbar. Es ist ein weiterer Tabubruch. Dabei sinken die Zahlen, weil Scholz Änderungen eingeführt hatte. Was soll das jetzt also.



    Es ist Merzens Kampf gegen die Linke, gegen die Grünen, gegen Proasyl, gegen liberale Bürgerkreise und gegen ein offenes Deutschland. Merz will ein gespaltenes Deutschland, eine polarisierte Gesellschaft. Da haben arme und schwache Migranten keine Daseinsberechtigung mehr, sie sollen abtransportiert und in ihre Heimatländer gebracht werden.

  • Vage Begriffe zeigen entweder zu diffuses Denken oder zuweilen perfides, in Panelgruppen sorgfältig vorgetestet bzw. von den Schmuddelbräunlichen übernommen.



    Merz ist eine Enttäuschung.

    Und wenn ich im Stadtbild lieber keine Vorfeld-Rassisten erkennbar sehen möchte?

  • Was solchen Leuten so "rausrutscht" zeigt doch einfach nur, was sie wirklich denken, und dass sie sich ständig beim sprechen selbst zensieren müssen.



    Das ist auch wahrscheinlich der Grund, weshalb große Teile der CDU nicht wirklich Politik machen wollen, die der AFD die Wähler abgräbt. Sie wollen den Rechtsrutsch. Mal wieder gibt es genügend Steigbügelhalter, die nachher sagen wollen: "Na, DAS haben wir ja nicht gemacht...", aber die dann doch froh sind, wenn es so kommt.

    Traue niemandem, der sich ständig selbst zensiert. Aber vertraue darauf, dass das, was "rausrutscht", die Wahrheit ist.

    • @Jeff:

      Da rutscht leider gar nix, da wird absichtlich geraunt. Man könnte auch sagen, die Brandmauer wird getestet.

  • Jetzt sitze ich schon seit Tagen und mir ist immer noch nicht klar, was Merz eigentlich mit dem Begriff "Stadtbild" gemeint hat. Ich fürchte, genau das hat er gewollt. Er bleibt bewusst undeutlich, appelliert damit an unklare Gefühle, an diffuse Ängste vor dem Fremden und der Angst vor ja - was eigentlich. Dass plötzlich aus dem Nichts irgendetwas Schreckliches passiert.



    Ja, da gab es einige Morde, die von Migranten begangen wurden. Schlimm! Aber gab es nicht auch schon solche Untaten, die von Deutschen begangen wurden. Der Unterschied ist: die wurden von der Rechten nicht so aufgebauscht und als Beispiel für das Schlechtsein des Menschen an sich genommen. Es waren halt Einzelfälle. Und die schrecklichen Taten der Migranten sind halt auch Einzelfälle.



    Ich lebe nun seit über sieben Jahrzehnten in einer Großstadt mit hohem Migrantenanteil. Und ich würde nicht behaupten, dass sich das Stadtbild verschlechtert hat. Und seien wir doch einmal ehrlich, die Bahnhofsgegenden waren schon immer Anziehungspunkte für Menschen, die da dubiosen Geschäften nachgingen oder einfach nur abhingen. Das hat mich schon immer ein wenig gestört - aber dieses Bild gehört halt zum Leben in einer Stadt.

    • @Il_Leopardo:

      Nun das Bild in manchen Bahnhofsgegenden ist schon recht abschreckend. Wer in Frankfurt die Wahl hat die Straßenbahn am Hauptbahnhof oder an einer anderen Stelle zu wechseln, wird nicht freiwillig am Hauptbahnhof aussteigen.



      Was Merz aber hier verschweigt: Die abgehängten Gestalten, die hierfür verantwortlich sind, stammen ursprünglich gerade nicht nur aus migrantischen Familien oder dem Ausland. Mit Abschiebungen würde man das "Stadtbild" in keinster Weise verbessern.



      Das was Merz stört, ist, dass in den Straßen mehr Menschen mit "falscher" Hautfarbe zu sehen sind als "früher".



      Das trifft zu.



      Aber das stellt für keinen normal denkenden Menschen ein Problem dar.



      Problematisch wird das nur, wenn man es mit dem tatsächlichen aber Hautfarbenunabhängigen Problem vermischt. Denn dann leitet man seine Anstrengungen in die falsche Richtung und löst das echte Problem nicht.



      Aber vielleicht will Merz das ja auch gar nicht lösen, weil es ihm hilft sein Phantomproblem zu lösen.

    • @Il_Leopardo:

      Ganz so abwegig finde ich die Aussage von Merz nicht, aber wenn man die Augen immer nur vor der Realisierung verschließt, dann hat man auch keine Chance, seiner eigenen Blase zu entkommen. Wir waren heute in Freising unterwegs, selbst dort kann ich nachvollziehen, was Merz gemeint hat...und in Duisburg-Marxloh ist die Situation noch viel dramatischer.



      Und wenn Sie die Morde durch Migranten ansprechen, dann müssen Sie auch bedenken, dass es ja zusätzliche Morde sind, die durch diese Personen begangen wurden und die ohne sie nicht stattgefunden hätten.

      • @Die_Mitte_machts:

        Nu mal Butter bei die Fische - was genau in Freising oder Duisburg-Marxloh lässt Sie denn "nachvollziehen, was Merz gemeint hat" und was sollte gegen die "dramatische Situation" getan werden?



        Ach ja, die "zusätzliche Morde" durch Migranten hätten ohne diese nicht stattgefunden, womit Sie ziemlich durchsichtig implizieren, dass man keine Ausländer mehr nach Deutschland lassen sollte, weil abzusehen ist, dass der eine oder andere hier später zum Mörder wird - das ist genauso logisch, wie etwa zu sagen, wenn die NSU-Opfer oder ihre Eltern nicht hergekommen wären, wären sie auch nicht ermordet worden - oder am besten gleich: Wer gar nicht erst geboren wird, der wird später auch niemanden umbringen, darum sollten wir umgehend damit aufhören, Kinder in die Welt zu setzen...

      • @Die_Mitte_machts:

        Woher wollen Sie wissen, dass diese Morde nicht stattgefunden hätten?



        Sind Deutsche Menschen tatsächlich so viel mehr wert, dass wir durch die Abschiebung eines Mörders in eine Gegend, in der seine Opfer eine andere Hautfarbe hätten, etwas gewonnen wäre?



        Dann lasst uns doch mehr Migranten herholen! Je höher die Migrationsquote in der Bevölkerung, desto geringer die Gefahr, dass Deutsche den Mördern gleich welcher Hautfarbe zum Opfer fallen.



        Wenn Sie Zynismus finden, dürfen Sie den behalten.

  • Sie haben völlig Recht.



    Diese Aussage ist unsäglich.



    Wenns nach mir gehen würde, müßte er sein Amt niederlegen.



    Ich möchte keinen Bundeskanzler, der sowas sagt.

    • @NinaZ.:

      Ich mochte ihn schon nicht, bevor er das sagte.

  • Starker Text !!!



    "Bie wieder" im weiteren Sinne bezogen auf menschenfeindliche und rassistische Ausgrenzung wird in Deutschland faktisch auf bestimmte Gruppen begrenzt und ist damit ein Zeichen von heutiger, "alternativer" gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

  • Ich habe hier in den USA einen Freund, schon im betagten Alter. Hochgebildet,sehr Erfolgreich. Er ist hier bei einer amerikanischen Familie aufgewachsen,seine leiblichen Eltern waren aus Boehmen. In seinen jungen Jahren begab er sich auf eine Laengere Europareise, hat aber Deutschland nie betreten. Ich konte ihn nie ueberzeugen, das sich Deutschland Veraendert hat.Das tat mier sehr Weh. Als Merkel vor 15 Jahren Deutschland fuer Migranten oeffnete, rief er mich an und teilte mier mit, Das er mich jetzt glaubt, was mich zutiefst ruehrte. Jetzt habe ich wieder Angst und Scham mit ihm Kontakt auf zu nehmen.

    • @Schwob Imausland:

      Öhm ... in den USA gibt es im Schnitt pro Jahr über 11.000 Hate Crimes, letztes Jahr mit über 14.000 Opfern. Seit 2015 haben sich die Zahlen verdoppelt. Vielleicht ne gute Idee, wenn Sie Ihrem Freund beibringen, wie er sich an die eigene Nase fasst.

      • @Kaboom:

        Was für eine eigene Nase? Wem ist geholfen, wenn man das unbestreitbare Gewaltproblem in den USA pauschal jedem US- Bürger zum Vorwurf macht?

        • @nihilist:

          Ach in etwa so, wie man das hier mit Migranten macht? Die arme Nase

          • @TV:

            Ja, in etwa so, wie man das hier mit Migranten macht. Und darüber wird sich mit allem Recht ebenfalls empört.

  • Die Angst oder auch Skepsis vor dem Fremden ist ein Grundpfeiler konservativer Denkweise.

    Das ist nicht neu und nicht nur in Deutschland so. Die Aussage von Merz erhält jetzt nur in der Öffentlichkeit eine ganz andere Gewichtung, weil die Rechtspopulisten durch jahrelange Indoktrinierung den Diskurs verschoben haben. Einstige Tabus in der Gesellschaft sind jetzt sagbar geworden und dadurch ergibt sich ein ganz anderes Bild.

    Mit einem völkischen Mentalitätswandel hat das lediglich in Bezug auf die Identitätsfrage zu tun, die sich in Europa nach Ende des Kalten Krieges gestellt hat und bei der fast alle europäischen Staaten den Weg eingeschlagen haben sich auf das Nationale rückzubesinnen. Und in diesem Kontext ist das Völkische natürlich eine gewichtige Komponente.

    Der Aufstieg der Rechtspopulisten ist weder der Zuwanderung geschuldet noch hat er wirtschaftliche Hintergründe sondern wurde durch die etablierten Parteien ermöglicht, die der Gesellschaft keine glaubwürdige Zukunftserzählung angeboten haben und das Feld der Identitätsfindung den Rechtspopulisten überlassen haben.

    Die Äußerungen/Aktivitäten von Merz & Co sind daher der hilflose Versuch verlorenen Boden gutzumachen.

    • @Sam Spade:

      "... die der Gesellschaft keine glaubwürdige Zukunftserzählung angeboten haben... ". Hier würde ich große Teile der Linken mit hineinnehmen. Deren "große Zukunftserzählung" hat sich spätestens 1989 endgültig erledigt. Die Frage ist doch, warum wählen bei all den (wirtschaftlichen) Problemen die Menschen rechts(radikal) und nicht links? Eines von ganz wenigen Beispielen, das mir etwas Hoffnung macht, ist die Politik der KPÖ in Teilen Österreichs, die nicht den großen Wurf verspricht, sondern sich konkret um die Wohnungsprobleme vor Ort kümmert.

  • Danke für diesen Text, der einfach deutlich ausspricht, was hinter Merz' Aussage steckt. Leider kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Herr Merz und seine CDU-Konsorten solche Aussagen aus Überzeugung tätigen -- ihr Deutschlandbild ist das einer ländlichen Kleinstadt der 1970er Jahre, als sich alles, was nicht dem Weltbild der Mehrheit entsprach, verschämt in Kellern oder in den Schmuddelecken am Stadtrand rumdrücken musste und von der Mehrheitsgesellschaft seinen Platz zugewiesen bekam. Dass man dabei die Gewaltphantasien von Neonazis bedient -- geschenkt. Man bekommt ja nicht selbst auf die Fresse.



    Ich befürchte, bis zum nächsten Rostock-Lichtenhagen, Mölln oder Hanau dautert es nicht mehr lange. Und dann ist wieder das Boot voll ...

    • @Libuzzi:

      "ihr Deutschlandbild ist das einer ländlichen Kleinstadt der 1970er Jahre, als sich alles, was nicht dem Weltbild der Mehrheit entsprach, verschämt in Kellern oder in den Schmuddelecken am Stadtrand rumdrücken musste und von der Mehrheitsgesellschaft seinen Platz zugewiesen bekam." - Absolut! Genau deshalb graut mir ebenfalls vor Merz und Konsorten.

    • @Libuzzi:

      Kinder statt Inder fehlt noch, der Klassiker. Aber nein, waren alles nur Bürgerlich-Konservative damals.

  • Diese Aussage von Herrn Merz ist meines Erachtens menschenfeindlich und ich glaube auch nicht, dass diese "im Eifer des Gefechts" getätigt wurde. Allerdings glaube ich auch nicht, dass er damit uns Juden (meine Mutter war Jüdin) j gemeint hat, sondern unsere muslimischen Mitbürger, die nach ihrer Tradition/ Glauben Kopftuch und vielleicht auch Vollverschleierung tragen.

  • Merz ist ein Rassist, War ja nicht zum ersten mal das er auf unsere migrantischen Mitbürger losgegangen ist. Völlig ungeeignet als Bundeskanzler.

  • >Es ist der Ausdruck eines völkischen Verständnisses von Deutschland. Es ist menschenverachtend.<

    Geht es nicht ein paar Nummern kleiner? Menschenverachtend weil unbegrenzte Zuwanderung nicht gewollt ist? Ja - es gibt viele Menschen, die nach Deutschland zuwandern wollen und die die Regierung hier nicht haben will. Millionen von Afghanen, Arabern, Pakistanis, Bangladeshis, Inder. Das ist sicher diskriminierend weil diese Menschen anders behandelt werden als Ukrainer und Rumänen, die die Regierung unbegrenzt ins Land lässt.

    Aber Menschenverachtend und rassistisch? Ich weiß ja nicht - ein bisschen herkömmlich Stadtbild ist für die hier Lebenden doch gar nicht schlecht.

    • @A. Müllermilch:

      Für AfD-Wähler, was sie ja durch ihren Namen verdeutlichen, ist nichts rassistisch, außer das rechte Märchen vom unterdrückten Weißen. Was meinen sie mit herkömmlich? Ich bin Jahrgang 63 und unsere migrantischen Mitbürger waren schon immer Teil unserer Gesellschaft. Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe zu kategorisieren ist die platteste Form von Rassismus.

      • @Andreas J:

        Naja, kommt sicher darauf an, wo man aufgewachsen ist. In vielen ostdeutschen Kleinstädten sieht es nun mal heute völlig anders aus als 2014. Das ist ja erst einmal eine Realität, Menschen müssen sich an Migration gewöhnen, wenn sie das vorher nicht kannten.

        • @Axotono:

          Nur weil die Gesellschaft der DDR homogen war was Hautfarben angeht muss man kein Verständnis für Rassismus aufbringen. Die Wiedervereinigung ist jetzt 35 Jahre her. Das sind keine kleine Kinder. Ein Problem ist auch, das Politiker von ihren Hass profitieren wollen und sie in ihrem Rassismus bestärken. Rassismus war auch schon Problem in der DDR und er gedeiht auch in den alten Bundesländern. Hier gehörten Migranten schon immer zum Stadtbild im Nachkriegsdeutschland. Als Kind aus einer Kleinstadt, waren meine Freunde auch Türken, Griechen, Spanier, Jugoslawen u.s.w.

    • @A. Müllermilch:

      Menschen nach ihrer optischen "Passung in ein imaginiertes Stadtbild" zu beurteilen, ist verachtend und rassistisch. So zu tun, als seien Bahnhöfe und öffentliche Plätze plötzlich (durch die Schwarzhaarigen) unsicher und nicht schon immer Orte, an denen mehr Kriminalität zu finden ist als in Vororten, ist verlogen. "Stadtbild" mit Abschiebung in einem Atemzug zu verbinden, ist so unfassbar, mir fehlen die Worte. Es zeigt außerdem allen nichtweißen Deutschen mit Migrationsbiographie und allen hier lebenden und arbeitenden nichtweißen Immigranten, dass sie - im Zweifel - immer gleichgesetzt werden anhand ihrer Haut- und Haarfarbe mit den usual suspects, jungen Männern, die deviant bis delinquent "rumhängen".



      Und gleichzeitig wird so getan, als gäbe es die Unsicherheit ausschließlich durch die Fremdheit - was ist denn mit den weißen Gewalttätern und Neonazis?

      Alles in allem: rassistisches Konzept dahinter.

      • @hierbamala:

        Ich bin größtenteils in einem Dorf der ostdeutschen Provinz aufgewachsen. An so etwas wie Kriminalität erinnere ich mich kaum. Alle Türen im Dorf standen immer offen und alle Autos standen mit steckendem Schlüssel in der Garage. Heute sind wir hier eine Festung wegen der grenzüberschreitenden Kriminalität. Jeder hatte mindestens einen Einbruch in den letzten 5 Jahren bei den Nachbarn. Inzwischen wählen 80% im Dorf AfD natürlich aber nur deswegen weil alle Ossis bekanntlich Nazis sind.



        Es gab dramatische Änderungen in der Gesellschaft hier, besonders wenn sie vorher quasi eine Monokultur hatten. Zumindest doch diese Realität könnten wir ja mal anerkennen? Den Leuten immer noch erzählen, was sie jeden Tag sehen würde gar nicht existieren, scheint ja bisher nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein.

        • @Šarru-kīnu:

          Sie wünschen sich also realsozialistische Tristesse in Verbindung mit der in einer Diktatur herrschenden, als „Sicherheit“ geframten Friedhofsruhe zurück? Beschweren Sie sich bei ihren Eltern, oder waren Sie 1989 vielleicht sogar selbst auf der Straße um „Wir sind ein Volk!“ zu rufen?

        • @Šarru-kīnu:

          Aber es wäre doch vielleicht nicht so schlecht, wenn den Leuten mal jemand erzählt, dass die Freiheit halt auch ihren Preis hat. Denn die paradiesischen Zustände aus DDR-Zeiten kommen nicht wieder, das ist schon mal Fakt.

        • @Šarru-kīnu:

          Was bitte sehen die Leute in der ostdeutschen Provinz denn jeden Tag? MigrantInnen können es ja wohl kaum sein, die bewegen sich prozentual im einstelligen Bereich. Jedes Mal wenn ich zum Beispiel in Thüringen bin denke ich, Mensch, ist das schön hier, und dann gehen 40 Prozent hin und wählen eine ausländerfeindliche Partei wo kaum AusländerInnen sind. Und ziehen westdeutsche Großstädte in den Dreck dass man denken muss, die Leute sind nach 1990 nie wieder jenseits des Brockens gewesen.



          Soll ich mal sagen wer mal die Realität des vollkommen normalen Miteinanders im Rest der Republik anerkennen sollte?

          • @V. Ohneland:

            Als Thüringer; da muss mer halt auf die Dörfer, da trifft mer eher keine "Ausländer". Was so Teil des Problems ist, also die sind halt dort untergebracht, wo rechtskonforme Wohnungen zur Verfügung stehen oder in Aufnahmeeinrichtungen, welche auch in/bei Städten sind. Und dann hängen halt in der 15.000-EW-Kleinstadt 7 Halbstarke, die in fremden Zungen reden, in der überschaubaren Innenstadt aufn Haufen rum. Ham ja auch nüschd Vernünftiges zu tun weil sie nix Vernünftiges tun dürfen.

        • @Šarru-kīnu:

          Und die grenzüberschreitende Kriminalität geht weg, wenn das Stadtbild in der ostdeutschen Provinz durch Rückführungen wieder wird wie damals vor der Wende?

          • @nihilist:

            Nein aber sie ginge zurück wenn endlich wieder Grenzkontrollen eingeführt werden wie vorher. Wir fordern hier seit Jahrzehnten wieder Kontrollen aber wurden dafür immer direkt zu Nazis gemacht. Vor einigen Jahren wäre eine Forderung nach solchen Grenzkontrollen beispielsweise nie als Kommentar in der TAZ veröffentlich worden, da ja automatisch rechts.



            Das Stadtbild heißt übrigens Sauberkeit, öffentliche Sicherheit, keine aggressiven Gruppen junger Männer, Bettler usw. . Hier wird wieder versucht jeden zum Rassisten zu stempeln nur um diese drängende Debatte zu torpedieren. Das Spiel mit den Tabus funktioniert nur nicht mehr so gut wie früher, da sich die Kampfbegriffe abgeschliffen haben. Juckt hier bei uns inzwischen keinen mehr ob ein Berliner uns für rückständige Dorfnazis hält.

            • @Šarru-kīnu:

              So einiges hat sich abgeschliffen. Zum Beispiel auch die Fähigkeit dazu, irgendwas anderes zu erzählen als die immer gleiche Nazi-Geschichte.

              Welches Vorher meinen Sie eigentlich? Vor 2007 (als Polen und Tschechien dem Schengenraum beitraten) oder vor 1989?

    • @A. Müllermilch:

      >> ein bisschen herkömmlich Stadtbild ist für die hier Lebenden doch gar nicht schlecht.

      Genau: ein bisschen Rassismus ist doch garnicht schlecht -:)

      Relativieren und runterreden bedeutet lediglich den Versuch sich am Subtext vorbei zu lavieren.

  • Ein sehr feinfühliger und scharfsinniger Artikel von Sasha Marianna Salzmann, Kompliment! Die Autorin schreibt:

    "Ich empfinde es als beschämend, dass der vermeintliche Schutz jüdischen Lebens als perfides Argument für die kontinuierliche Aushöhlung des Asylrechts missbraucht wird. Welche Art der Lehre aus der Vergangenheit soll das sein?

    Für Jüdinnen und Juden kann es aus der Geschichte nur eine Lehre geben: Die Einteilung in jene, die aus dem Stadtbild entfernt gehören, und in jene, die in das Stadtbild passen und deshalb verschont bleiben, ist nicht hinnehmbar."

    In der Tat ist es so, dass es sicherlich keine Bekämpfung des Antisemitismus ist, wenn man eine Diskriminierung gegen die andere austauscht.

    Oder anders gesagt: Tränen auf der einen und unmenschliche, eisige Kälte auf der anderen Seite - sorry, Herr Merz, damit lügen Sie sich und den Menschen "in diesem unserem Lande" in die Tasche.

    Humanismus gibt es nur für Alle gleichermaßen oder für niemanden!

  • Danke Fr Salzmann, auf den Punkt gebracht. Chapeau. Zum Glück kann ich wie Sie auf eine aufrecht gehende Ahnenreihe zurückblicken.



    Grüße von einem immer mehr erschreckenden Bürger dieses Landes.