BP mit neuer Strategie: Image-Politur mit Photoshop

Der Konzern arbeitet an seinem angeknacksten Image – auch mit manipulierten Fotos. Die Times berichtet unterdessen, dass BP-Chef Hayward zurücktreten will.

Das Originalbild: Zwei Bildschirme sind offensichtlich aus in der Kommandozentrale in Houston. Bild: dpa

NEW ORLEANS/LONDON apn/afp | Zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt taucht ein manipuliertes Foto auf, das den Eindruck enormer Geschäftigkeit im für die Ölpest zuständigen Katastrophenzentrum von BP erweckt. Das Bild, das am Wochenende auf der Website des Unternehmens zu sehen war, zeigt Mitarbeiter in Houston, die auf zehn große Videoschirme mit Bildern von den Ereignissen unter Wasser blicken. Zwei der Bildschirme seien allerdings leer gewesen, räumte BP-Sprecher Scott Dean am Dienstag ein.

Ein Fotograf des Konzerns habe das Bild mit Hilfe von Photoshop verändert. Das Original wurde am Montag gezeigt, nachdem ein Blogger von Unstimmigkeiten berichtet hatte. BP-Sprecher Dean sagte, der Fotograf habe nur seine Photoshop-Kenntnisse unter Beweis stellen wollen. Die Mitarbeiter seien angewiesen worden, das Bildbearbeitungsprogramm nur für Veränderungen wie Farbkorrekturen oder das Erstellen von Ausschnitten zu verwenden.

Der Chef des Ölkonzerns BP, Tony Hayward, bereitet zudem laut einem Pressebericht seinen Rücktritt vor. Er war wegen schlechten Krisenmanagements bei der Ölpest im Golf von Mexiko in den letzten Monaten stark in die Kritik geratene. Wie die Londoner Zeitung The Times am Mittwoch unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete, will Hayward bis zum 1. Oktober von seinem Posten als Generaldirektor des britischen Konzerns zurücktreten. Ein BP-Sprecher dementierte dies allerdings und sagte, Hayward werde "auf seinem Posten bleiben" und genieße "die Unterstützung des Verwaltungsrates".

Verlässt möglicherweise das sinkende Schiff: Tony Hayward. Bild: dpa

Laut Times will Hayward mit dem Schritt in jedem Fall warten, bis das Bohrloch definitiv versiegelt sei. Möglicher Nachfolger ist Robert Dudley, der bereits das Krisenmanagement der Ölkatastrophe übernommen hat. Der Rücktritt könne mit der Verkündung einer neuen Unternehmensstrategie einhergehen. Die Strategie namens "Future BP" soll dem Konzern demnach bei der Aufbesserung seines Images helfen und ihn vor einer Übernahme eines Rivalen schützen.

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