Bauernpatrouillen in Peru: Frauen wegen „Hexerei“ misshandelt

Sieben Frauen sind in Peru aufgrund eines „Verdachts der Hexerei“ ausgepeitscht worden. Zwei Wochen waren sie in der Gewalt sogenannter Bauernpatrouillen.

Wolkenverhangene Berge

Die Anden in Peru Foto: Oliver Nowack/PantherMedia/imago

BERLIN afp | Sieben Frauen in einem abgelegenen peruanischen Andendorf sind entführt und wegen des Vorwurfs der „Hexerei“ ausgepeitscht worden. Sogenannte Bauernpatrouillen hätten die Frauen Ende Juni in Chillia gefangen genommen und zwei Wochen lang festgehalten, nachdem Bewohner des Dorfes erkrankt oder gestorben waren, teilten die peruanische Staatsanwaltschaft und die Ombudsfrau für Menschenrechte, Eliana Revollar, am Dienstag mit. Es wurden Ermittlungen eingeleitet.

Die peruanischen Behörden waren auf den Fall aufmerksam geworden, als in Onlinenetzwerken ein Video der Misshandlungen auftauchte. Auf diesem war zu sehen, wie eine der Frauen an einem Fuß aufgehängt und ausgepeitscht wurde. Eine weitere wurde nackt verhört.

Nachdem die Regierung einschritt, wurden die Frauen freigelassen. Sie sind laut Medienberichten zwischen 43 und 70 Jahre alt. Ein Mann wurde von der Bauernpatrouille demnach ebenfalls festgenommen. Es gab aber keine Hinweise darauf, dass auch er misshandelt wurde.

Die Bauernpatrouillen wurden vor mehr als vier Jahrzehnten in Peru eingeführt, ursprünglich um Viehdiebstähle zu verhindern. Inzwischen fungieren sie in Teilen des ländlichen Perus als eine Art Ordnungshüter.

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