Benin beklagt 34 Tote: Tödliche Explosion in Treibstofflager

In Benin fliegt ein Depot mit Schmuggelbenzin aus Nigeria in die Luft. Die genauen Umstände sind noch unklar. Dutzende Menschen verbrennen.

Illegale Verkaufsstelle für nigerianisches Schmuggelbenzin, hier in Kamerun

Illegaler Verkauf nigerianischen Schmuggelbenzins, hier in Kamerun Foto: Désiré Danga Essigue/reuters

COTONOU afp/taz | Durch den Brand eines illegalen Treibstofflagers sind in Benin mindestens 34 Menschen getötet worden. „Heute Früh hat es einen schweren Brand in der Stadt Seme Podji gegeben. Wir haben leider 34 Tote gezählt, darunter zwei Babys“, sagte Innenminister Alassane Seidou am Samstag vor Journalisten. Das Unglück sei durch geschmuggelten Treibstoff ausgelöst worden.

Nach Angaben des Ministers wurden 20 Verletzte im Krankenhaus behandelt, einige von ihnen hätten schwere Verletzungen erlitten. Die Toten seien als verkohlte Leichen geborgen worden. Die genauen Umstände seien noch nicht klar.

„Ich stehe noch unter Schock“, sagte gegenüber AFP der Tischler Innocent Sidokpohou, der die Explosion fünf Meter hinter sich erlebte, als er sich gerade auf dem Motorrad auf den Weg zu Besorgungen machen wollte. „Wir hörten Menschen um Hilfe schreien. Aber die Flammen waren zu intensiv, als dass man sich nähern konnte.“

Semevo Nounagnon, ein anderer Anwohner, berichtet, an dem Treibstofflager habe es ansonsten einen regen Verkehr von Autos und Motorrädern gegeben.

Seit Jahrzehnten wird Benzin aus Nigeria, dem größten Ölförderland in Afrika südlich der Sahara, in großen Mengen nach Benin geschmuggelt: Der dank staatlicher Subventionen in Nigeria verbilligte Treibstoff wird illegal über die Grenze ins Nachbarland gebracht und dort auf dem Schwarzmarkt verkauft, weit unter Benins offiziellen Preisen. Seme Podji liegt an Benins Atlantikküste nur wenige Kilometer von der Grenze zu Nigeria entfernt.

Nigerias neuer Präsident Bola Ahmed Tinubu schaffte nach seiner Amtsübernahme Ende Mai die Benzinpreissubvention ab, was zu abrupten Preissteigerungen führte. Die Abschaffung der Suvention soll Nigerias Staatskassen entlasten und dem florierenden Schmuggel in die Nachbarländer die Grundlage entziehen.

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