Blockade der Letzten Generation: Friedrichstraße wieder dicht

Zwei Tage nach Rückkehr der Autos blockiert die Letzte Generation die Friedrichstraße in Berlin. Die Polizei konnte die Aktion nicht verhindern.

Aktivist:innen sitzen mit einem Transparent auf der Friedrichstraße

Friedrichstraße wieder dicht Foto: Erik Peter

BERLIN taz | Am Montagnachmittag an jeder Ecke der Friedrichstraße zwischen Leipziger Straße und Unter den Linden Polizist:innen. Auf der Straße selbst sind Mannschaftswagen unterwegs, die aber kaum auffallen, denn seit Samstag ist Autofahren hier wieder erlaubt, nachdem der schwarz-rote Senat das Modellprojekt einer entmotorisierten Straße beendet hatte – quasi als Symbol seiner autogerechten Politik.

Angesichts dieser Aufladung des Ortes wollte die Polizei eine angekündigte Protestaktion der Letzten Generation offensichtlich unbedingt verhindern. Als plötzlich die ersten Ak­ti­vis­t:in­nen in ihren orangefarbenen Warnwesten auftauchen und auf die Straße laufen, ziehen sie Po­li­zis­t:in­nen sofort zurück auf den Bürgersteig. Doch zwei Frauen gelingt es, ihre Hände am Asphalt festzukleben. Einer von ihnen erzählt in Fernsehkameras von der „Zerstörung unserer Lebensgrundlagen“.

Während einzelne Demonstrierende versuchen, auf die Straße durchzubrechen und ersten von ihnen Handschellen angelegt werden, gelingt 200 Meter nördlich eine Blockade über die gesamte Breite der Straße. Sechs Personen haben sich festgeklebt.

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Im Zwischenraum der nun wieder autofreien Straße beginnen Ak­ti­vis­t:in­nen der Eltern gegen die Fossilindustrie eine Performance. Während einige von ihnen Bobbycars mit Kuscheltieren über die Straße ziehen, versuchen zwei weitere, verkleidet als Verkehrssenatorin Manja Schreiner und Bürgermeister Kai Wegner (beide CDU) diese mit Besen und Schaufel wegzuschieben. „Jeder Park könnte auch ein Parkplatz sein“, ruft Wegner.

Eine Gruppensprecherin hält per Megafon dagegen und geißelt die Verkehrspolitik des Senats: „Es wird perfide als ‚Miteinander‘ geframt, was ausschließlich eine Politik für die starken und motorisierten Verkehrsteilnehmer ist“, ruft sie. Der Kampf um die Friedrichstraße ist nicht vorbei.

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