Britta Steffen im Portrait: Die spröde Schwimmerin
Ohne ihre Psychologin geht gar nichts. Britta Steffen hat mit ihren Befindlichkeiten zu kämpfen. In der Öffentlichkeit präsentiert sich die Schwedterin meist verbissen und wortkarg.
Dass der deutsche Schwimmstar Britta Steffen nach desaströsen Leistungen nun alle restlichen Starts bei der Schwimm-WM in Schanghai abgesagt hat, überrascht nicht. Einfach aus dem Becken steigen und alles hinschmeißen, so kennt man die kraulende Weltrekordhalterin.
2004 hatte sie das Schwimmen für zwei Jahre ganz aufgegeben, weil sie bei den Olympischen Spielen ihre Ziele nicht erreichen konnte. Auch vor ihrem Start bei der WM in Schanghai hatte sie 15 Monate lang keinen Wettkampf absolviert. Immer dann, wenn sie nicht schneller schwimmen konnte, als sie gerne wollte, sprach sie am Beckenrand von "Kopf frei kriegen" und "Augen schließen" und verschwand.
Vor der Schwimm-EM 2006 in Budapest war Steffen außerhalb der Fachwelt ein Nobody. Mit drei Weltrekorden schwamm sie dann innerhalb von einer Woche in die Herzen des deutschen Publikums, das eine neue Franziska van Almsick feiern wollte. Daraus wurde nichts. Steffen nannte die Berliner Göre Franzi zwar ihr Vorbild, aber das war immer rein sportlich gemeint. Auch van Almsick hatte immer wieder mit Leistungstiefs zu kämpfen, die beiden Schwimmerinnen jedoch könnten verschiedener nicht sein: Steffen hat keine Berliner Schnauze, sondern ist eine spröde Schwedterin.
1983 in der deutsch-polnischen Grenzstadt geboren und dort aufgewachsen, wechselte sie 2002 zur SG Neukölln, Franzi van Almsicks altem Verein. Doch weder lässt sich Steffen in Unterwäsche fotografieren, noch sind ihre Liebesaffären so aufregend wie die von Franzi. Dafür ist Steffen eine der ersten deutschen Spitzensportlerinnen, die offen bekennt, dass sie ohne ihre Psychologin versagen würde.
Studium statt Werbung
Das macht Steffen zwar sympathisch, doch mit ihren unterkühlten und wortkargen öffentlichen Auftritten und ihrem verbissenen Ehrgeiz, den sie nicht elegant zu überspielen weiß, bekam sie noch nie so richtig gute Publicity. Daran konnte auch die Managerin Regine Eichhorn nichts ändern, die Franzi van Almsick zu millionenschweren Werbeverträgen verholfen hatte. Steffen widmete sich stets lieber ihrem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens, als Werbung zu machen.
Leser*innenkommentare
boardingcard
Gast
Schade, der Artikel begann gut, aber hörte dann dort auf, wo Bild und Bunte auch nicht weiter wissen. Aber das würde auch Zeit für Recherche und Arbeit kosten, und wer bezahlt das denn noch heute?
Slobo
Gast
"Steffen hat keine Berliner Schnauze, sondern ist eine spröde Schwedterin."
"Doch weder lässt sich Steffen in Unterwäsche fotografieren, noch sind ihre Liebesaffären so aufregend wie die von Franzi."
Das soll ein Portrait sein? Das ist ein Verriss auf Bildzeitungsniveau.
The man they could not hang
Gast
Oh bitte. Nicht noch eine Analyse von Britta Steffens Seelenlage. Leistungssport ist nun einmal brutal. Wer will da etwas von Seelenfürzen hören. Burnout ist ein Massenphänomen. Arbeitnehmer sind täglichen Terror ausgesetzt. Und ausgerechnet die miserable Leistung einer Elite-Schwimmerin (wohlgemerkt es geht um 2,5 sec) wird erstmal geröntgt.