Bundesliga Sonntagsspiel: Lautern geht gegen Schalke unter

Nach dem 1:4 gegen Schalke hat Kaiserslautern fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und taumelt der 2. Liga entgegen. Schalke festigt den vierten Platz.

Seltenes Erlebnis: Rodnei (waagerecht) macht für Kaiserslautern ein Tor. Gebracht hat es nichts. Bild: reuters

KAISERSLAUTERN dpa | Mit der rabenschwarzen Serie von 16 Spielen ohne Sieg verliert der 1. FC Kaiserslautern im Abstiegskampf den Boden unter den Füßen. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga hat nach der 1:4 (1:2)-Niederlage gegen den FC Schalke 04 am Sonntag nun schon fünf Punkte Rückstand zum nächsten Gegner SC Freiburg auf dem Relegationsplatz.

Vor 49 780 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion gingen die Pfälzer zwar durch Rodnei (3. Minute) früh in Führung. Lewis Holtby (39.) und Klaas-Jan Huntelaar (45.) drehten die Partie aber noch vor der Pause. Raúl (51.) und Farfán (81.) erhöhten sogar noch auf 4:1.

„Wir haben heute eine empfindliche Niederlage bekommen“, sagte der angeschlagene FCK-Trainer Marco Kurz. „Wir waren heute nicht gut genug, um zu punkten. Das ist ein mehr als unangenehmer Moment für alle. Aber wir müssen wieder aufstehen.“ Kapitän Christian Tiffert meinte: „Das ist wieder ein ganz bitterer Moment, wir liegen erneut am Boden. Aber so blöd das klingt: Es ist noch nicht vorbei.“

Dabei hatten die Pfälzer fulminant losgelegt. Einen Freistoß von Tiffert köpfte Rodnei ins Schalker Tor. Den brasilianischen Innenverteidiger hatte die gesamte Abwehr der „Königsblauen“ unbeachtet gelassen. Wieder ein Treffer eines Kaiserslauterer Defensivspielers - alle vier Treffer der Pfälzer in der Rückrunde erzielten Abwehrkräfte.

Rückstand brachte Schalke nicht aus dem Konzept

Dabei war Trainer Kurz das Duell gegen Schalke offensiv angegangen. Neben Sandro Wagner stürmte Itay Shechter, mit drei Toren der erfolgreichste Lauterer Schütze. Der Israeli spielte zum ersten Mal, seit er sich nach der Derby-Pleite in Mainz antisemitische Schmähungen von aufgebrachten Anhängern hatte anhören müssen. Im Tor setzte Kurz weiter auf Tobias Sippel, der zuletzt zweimal ohne Gegentor geblieben war. Der wiedergenesene Kevin Trapp musste auf der Bank Platz nehmen.

Die Lauterer kämpften aufopferungsvoll, die Schalker dagegen ließen sich vom frühen Rückstand nicht beeindrucken. Schließlich hatten sie drei Tage zuvor im Achtelfinale der Europa League gegen Twente Enschede einen 0:1-Rückstand noch in ein 4:1 verwandelt - und Trainer Huub Stevens setzte auch gegen Kaiserslautern auf seine „Euro-Fighter“.

Torjäger Huntelaar hatte die Partie gegen Twente mit drei Treffern beinahe im Alleingang gedreht. Auch die Lauterer, auf deren Trikots statt des Logos des Hauptsponsors „Allgäuer Latschenkiefer“ der Slogan „Gemeinsam für unseren FCK!“ prangte, bekamen den Niederländer nicht in Griff.

Zunächst machte es aber Lewis Holtby mit Gewalt. Der Schalker Mittelfeldspieler hielt mit links von der Strafraumgrenze einfach mal drauf - der Ball landete genau im rechten Torwinkel. Wie früher, als er noch Mitglied der Mainzer Boygroup „Bruchweg Boys“ war, schnappte sich Holtby vor dem Block der Lautern-Fans die Eckfahne und spielte Luftgitarre. „Ich habe den Meenzer Torjubel gezeigt, ich bin noch sehr verbunden mit dem Verein“, sagte Holtby.

Sechs Minuten später schlug dann der „Hunter“ zu. Mit einem Flachschuss überwand Huntelaar Torhüter Sippel zum 2:1. Superstar Raúl gelang kurz nach der Pause beinahe eine Kopie von Holtbys Treffer. Auch der Spanier zog von der Strafraumgrenze aus ab - sein Schuss landete im linken Torwinkel. Farfán schloss schließlich noch einen Konter zum 4:1 ab. Auf der Tribüne vergrub FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz neben DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sein Gesicht tief im Jackenkragen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.