Coronapandemie in Deutschland: Lauterbach warnt vor Winterwelle

Die Coronazahlen sinken gerade. Doch der Gesundheitsminister erwartet, dass sich das bald wieder ändert. Von Lockerungen hält er nichts.

Gesundheitsminister Lauterbach bei einer Pressekonferenz.

Warnt vor einer Winterwelle des Coronavirus: Bundesgesundheitsminister Lauterbach Foto: Emmanuele Contini/imago

BERLIN taz | Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor schnell steigenden Coronazahlen gewarnt. Dem BR24 sagte der SPD-Politiker am Donnerstagmorgen: „Ich glaube, dass wir noch einmal eine Winterwelle bekommen werden.“

Lauterbach kritisierte die Regierungen einiger Bundesländer, die sich einen „Überbietungswettbewerb“ liefern würden. Solche Pläne seien populistisch und würden Risikogruppen besonders treffen, die sich schlecht gegen das Coronavirus schützen können.

Die Landesregierungen von Bayern und Schleswig Holstein haben vor, die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr abzuschaffen. Dabei handelt es sich um eine der letzten Coronaregeln, die derzeit noch verpflichtend gilt. Lauterbach nannte die Lockerungspläne „leichtsinnig“ und verwies dabei auch auf die sogenannte Übersterblichkeit, die im Oktober besonders hoch gewesen sei.

Die registrierte Zahl der Todesfälle pro Woche lag Mitte Oktober um knapp 4.000 und damit 20 Prozent höher als im Schnitt der vorangegangen Jahre. Etwa 1.000 Todesfälle pro Woche ließen sich dabei dem Coronavirus direkt zuordnen. Inwieweit die hohe Übersterblichkeit im Oktober insgesamt mit dem Coronavirus zusammenhängt, ist umstritten. Zuletzt war die Übersterblichkeit aber ohnehin wieder gesunken. Die Zahl der Coronatoten nimmt ebenfalls ab, allerdings deutlich langsamer. Derzeit sterben rund 130 Menschen täglich im engen Zusammenhang mit dem Virus.

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Bei den anderen Indikatoren für die Coronalage zeigte sich zuletzt eine deutlichere Entspannung. Die 7-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei etwa 187 Neuinfektionen auf 100.000 Ein­woh­ne­r*in­nen pro Woche. Mitte Oktober hatte der Wert noch bei fast 800 gelegen. Mittlerweile ist die Inzidenz aber nicht mehr so aussagekräftig wie früher, da viele Neuinfektionen mit dem Coronavirus nicht mehr registriert werden.

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Die aussagekräftigere Hospitalisierungsrate liegt im Moment bei rund 6 Klinikaufnahmen pro 100.000 Ein­woh­ne­r*in­nen und Woche. Stand Donnerstag liegen etwas mehr als 900 Co­ro­na­pa­ti­en­t*in­nen auf Intensivstationen. Beide Werte waren im Oktober noch deutlich höher.

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