Dalai Lama-Besuch: Chinas Führung schmollt weiter

China hat ein weiteres deutsch-chinesisches Spitzentreffen wegen Merkels Gespräch mit Dalai Lama abgesagt. Berlin versucht, die Wogen zu glätten.

Eine Geste des Willkommens - für China das Gegenteil. Bild: reuters

BERLIN rtr China hat offenbar aus Unmut über das Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Dalai Lama ein weiteres deutsch-chinesisches Spitzentreffen abgesagt. Das traditionelle Frühstück der beiden Außenminister, Frank-Walter Steinmeier und Jang Jiechi, am Rande der UN-Vollversammlung in New York sei von der chinesischen Regierung aus Termingründen annulliert worden, sagte Außenamtssprecher Martin Jäger gestern. Die Bundesregierung verwahrte sich gegen Kritik, bemühte sich aber, die Wogen zu glätten.

Nach Angaben der Regierung telefonierte Merkels außenpolitischer Berater Christoph Heusgen mit dem chinesischen Botschafter Ma Canrong, um deutlich zu machen, dass sich an der China-Politik nichts geändert habe und die territoriale Integrität des Landes außer Frage stehe. Außenhandelspräsident Anton Börner zeigte sich überzeugt, dass die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder stabil genug sind, um den Streit ohne gravierende Belastungen zu überstehen. Er wies darauf hin, dass beide Seiten von den guten Geschäften profitierten.

Merkel hatte sich am Sonntag mit dem Dalai Lama im Kanzleramt zu einem "privaten Gedankenaustausch" getroffen, obwohl China dagegen protestiert hatte. Der Dalai Lama gilt als Symbolfigur des tibetischen Protestes gegen die chinesische Besatzung. Chinas Regierung hat bereits die Teilnahme am sogenannten Rechtsstaatsdialog aus "technischen Gründen" abgesagt. Der sollte am Sonntag turnusmäßig unter Beteiligung der beiden Justizminister in München beginnen. In Peking war der deutsche Botschafter ins Außenministerium einbestellt worden.

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