Darfur-Konflikt: EU kämpft mit dem Sudan

Verirrte französische Eufor-Soldaten aus dem Tschad schießen "aus Versehen" in Darfur.

Französische Eufor-Soldaten im Tschad. Bild: dpa

BERLIN taz Die im Aufbau befindliche EU-Truppe Eufor im Tschad hat sich in einen ersten Zwischenfall mit dem Sudan verwickelt. Frankreichs Regierung bat den Sudan gestern um Hilfe bei der Suche eines vermissten Soldaten, nachdem eine Eufor-Kolonne am Montag in den Sudan eingedrungen und beschossen worden war. "Sie überquerten die Grenze, ohne es zu merken, und fanden sich vor Bewaffneten wieder, wohl Sudanesen", erklärte Frankreichs Verteidigungsminister Hervé Morin. Unter sudanesischen Beschuss genommen, sei ein französischer Soldat verwundet worden, ein anderer sei weggelaufen.

Sudans Außenministerium erklärte, eine Gruppe "weißer Soldaten" sei in einem Jeep fünf Kilometer tief in Darfur eingedrungen und habe einen Armeestützpunkt beschossen. Die sudanesischen Soldaten hätten zurückgeschossen und den Jeep zerstört. "Fünf bis sechs Weiße flohen zu Fuß Richtung Tschad", hieß es. Daraufhin seien drei weitere Jeeps aus Tschad heraus in den Sudan eingedrungen. Bei einem erneuten Schusswechsel sei ein Zivilist getötet worden.

Die EU bestätigte, ein Versuch, den zerstörten Jeep zu bergen, sei wegen "feindlichen Beschusses" abgebrochen worden. Der Jeep sei "aus Versehen" in den Sudan gefahren. Die Soldaten gehörten zu der Vorhut, die die auf 3.700 Mann geplante Eufor-Truppe aufbauen soll. Diese Vorhut besteht aus Elitesoldaten französischer Spezialkräfte.

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