Deutsch-amerikanische Fusion gescheitert: Kein europäisches Börsenmonopol

Wie erwartet lehnt die EU-Komission die Fusion der Deutschen Börse mit dem NYSE Euronext ab. Damit soll ein Monopol auf dem europäischen Derivatemarkt verhindert werden.

Keine gemeinsame Zukunft für Deutsche Börse und NYSE Euronext. Bild: dapd

FRANKFURT/MAIN dapd | Aus für die geplante Megafusion von Deutscher Börse und NYSE Euronext: Die EU-Kommission hat die Elefantenhochzeit der beiden führenden europäischen und amerikanischen Börsenbetreiber verboten. Das teilte die Deutsche Börse am Mittwoch in Frankfurt am Main mit.

Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Wettbewerbskommissar Joaqín Almunia hatte deutlich gemacht, den Zusammenschluss zu stoppen, um ein Monopol auf dem europäischen Derivatemarkt zu verhindern. Der Aktienkurs des DAX-Unternehmens legte nach der Entscheidung leicht zu.

"Ungeachtet der von den Unternehmen angebotenen Abhilfemaßnahmen ist die Europäische Kommission zu der Einschätzung gelangt, der Zusammenschluss behindere in erheblichem Maße effektiven Wettbewerb, und hat den Zusammenschluss als mit dem Gemeinsamen Markt für nicht vereinbar erklärt", erklärte die Deutsche Börse. Das Umtauschangebot an die Aktionäre des Konzerns werde mit dem Nein aus Brüssel zurückgezogen.

Der EU-Kommission war vor allem die marktbeherrschende Stellung, die beide Fusionspartner beim börsengebundenen Derivatehandel in Europa einnehmen würden, ein Dorn im Auge. Nur Binnenmarktkommissar Michel Barnier hatte sich als Befürworter des Zusammenschlusses zu erkennen gegeben, weil er sich davon eine Aufwertung der europäischen Finanzindustrie versprach.

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