Deutschland vor dem letzten Gruppenspiel: Kurz vor Erfüllung des Plansolls

Sieg oder Unentschieden gegen die Dänen garantieren den Einzug ins Viertelfinale. Aber auch das Aus ist noch möglich. In der Startelf wird es wohl nur eine Änderung geben.

Gomez beim Training. Bild: dapd

DANZIG taz | Das deutsche Team steht kurz vor der Erfüllung des EM-Plansolls. Im Spiel gegen Dänemark Sonntagabend in Lemberg (20.45 Uhr/ARD) will die DFB-Elf den Einzug ins Viertelfinale der Europameisterschaft klarmachen. „Das wird eine enge Kiste, weil die Dänen mannschaftlich ziemlich geschlossen spielen“, sagt der deutsche Innenverteidiger Mats Hummels.

„Man kann es auf einen Nenner bringen: Wir dürfen nicht verlieren, denn wenn wir verlieren, dann können wir vielleicht sogar nur Dritter werden“, hat der 23-Jährige. „Die Rechenspiele sind wir alle durchgegangen. Das nutzt nichts, wir müssen Dänemark schlagen“, sagt Lukas Podolski vor seinem 100. Länderspiel.

Tatsächlich ist die Konstellation so: Sieg oder Unentschieden garantieren den Einzug in die K.o.-Runde. Eine Niederlage mit 0:1, 1:2 oder einer höheren Tordifferenz würde bei einem gleichzeitigen Sieg von Portugal gegen die Holländer das Aus bedeuten.

Deutschland ist weiter, bei …

… einem Sieg

… einem Remis

… einer Ein-Tor-Niederlage mit mindestens zwei geschossenen Toren

… einer höheren Niederlage oder einem 0:1 oder 1:2, sofern Portugal nicht gewinnt.

Dänemark ist weiter, bei …

… einem Sieg

… einem Remis, sofern Holland gewinnt.

Portugal ist weiter, bei …

… einem Sieg, sofern Dänemark nicht gewinnt.

… einem Sieg, sofern Dänemark 1:0, 2:1 oder mit zwei Toren Differenz gewinnt.

… einem Remis, sofern Dänemark nicht gewinnt.

… einer Ein-Tor-Niederlage, sofern Dänemark verliert.

Holland ist weiter, bei …

… einem Sieg mit zwei Toren Unterschied, falls Dänemark verliert.

Die DFB-Elf will unbedingt Gruppenerster werden, um sich Reisestrapazen zu ersparen. Schafft sie es an die Spitze der Gruppe B, dann spielt die deutsche Auswahl ihr Viertelfinale in Danzig, nur ein paar Kilometer entfernt vom Teamquartier im Danziger Stadtteil Oliwa. Im Falle eines weiteren Durchmarsches würden dann die weiteren Stationen Warschau (Halbfinale) und Kiew (Finale) lauten.

Nur Boateng muss ersetzt werden

Wie aus dem Lager der Deutschen zu erfahren ist, wird es nur eine Veränderung in der Startelf geben. Da Jerome Boateng gelbgesperrt fehlt, muss er auf der rechten Abwehrseite ersetzt werden. Wer den Job machen wird, ist noch offen. „Wir werden uns nicht in die Karten schauen lassen", sagt Co-Trainer Hansi Flick. Der Schalker Benedikt Höwedes und der Leverkusener Lars Bender gelten als Alternativen. Auch Mesut Özil kann auflaufen. Am Freitag hatte er mit dem Training aussetzen müssen. „Er ist einsatzbereit", sagt Flick, man habe den Mittelfeldstrategen nur etwas schonen wollen.

Die Dänen wiederum sind vor und während dieser EM vom Verletzungspech verfolgt. Erst fiel Stammtorwart Thomas Sörensen aus, gegen Portugal erwischte es mit Flügelstürmer Dennis Rommedahl (Muskelfaserriss) den erfahrensten Spieler des Teams. Auch der Einsatz von Niki Zimling ist wegen diverser Blessuren fraglich. „Gegen Deutschland wird es sehr schwierig, aber wir hoffen auf unsere Chance“, sagt der einzige Bundesliga-Profi im Team, William Kvist vom VfB Stuttgart.

Dänemark tritt wie die Deutschen mit einer 4-2-3-1-Formation an, ist ziemlich variabel im Spielaufbau, nicht umsonst haben die Dänen Holland mit 1:0 besiegt. „Aber wenn wir in dieser Gruppe weiterkommen wollen, brauchen wir schon ein kleines Wunder“, sagt Christian Poulsen. „Wir haben es immer noch in der eigenen Hand“, meint Ebbe Sand; der Ex-Schalker gehört zum Trainerstab von Chefcoach Morten Olsen. „Wir wissen genau, dass wir schon einen sehr guten Tag erwischen müssen, um Deutschland zu schlagen.“

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