EU-Studie zu Bisphenol A: Chemikalienbelastung über Grenzwert

Bei fast allen Teil­neh­me­r:in­nen einer Studie wurden in den Organismen die gesundheitsschädliche Chemikalie Bisphenol A nachgewiesen.

Mensch mit Einkaufskorb im Supermarkt.

In vielen Lebensmitteln steckt die gesundheitsschädliche Chemikalie Bisphenol A Foto: ap/Frank Augstein

KOPENHAGEN afp | Die gesundheitsschädliche Chemikalie Bisphenol A (BPA) ist bei einer neuen EU-Studie in den Organismen fast aller Teil­neh­me­r:in­nen nachgewiesen worden. Die Studie habe „Chemikalien im Körper von Menschen in Europa gemessen und BPA im Urin von 92 Prozent der erwachsenen Teilnehmer aus elf europäischen Ländern nachgewiesen“, hieß es in einem Bericht der Europäischen Umweltagentur, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Der Anteil der Menschen, bei denen eine Belastung jenseits des empfohlenen Höchstwerts festgestellt wurde, liegt in den einzelnen Ländern demnach zwischen 71 und 100 Prozent. Die Studie bezog sich dabei auf die von der Europäischen Lebensmittelbehörde festgelegte empfohlene Tageshöchstmenge von Bisphenol A, die vor Kurzem noch nach unten korrigiert worden war.

Die synthetische Chemikalie ist in zahlreichen Getränke- und Lebensmittelverpackungen enthalten, sodass Verbraucher beim Essen und Trinken damit in Berührung kommen. Das hormonverändernde BPA wird unter anderem mit Brustkrebs und Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Frankreich hat als einziges Land in Europa Bisphenol A in Lebensmittelkontaktmaterialien komplett verboten. Die EU und die USA haben die Verwendung bereits stark eingeschränkt und planen eine weitere Reduzierung.

Allerdings herrscht Uneinigkeit über die Menge, der ein Mensch täglich ausgesetzt sein darf, ohne eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu riskieren. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit stellt die BPA-Belastung „ein potenzielles Gesundheitsrisiko für Millionen Menschen dar“.

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