Enteignungskonferenz in Berlin: Den Druck aufrechterhalten

Deutsche Wohnen & Co. enteignen lädt ab Freitag zur großen Enteignungskonferenz – um strategische Fragen zu klären, zu inspirieren und zu netzwerken.

In buntem Rauch tanzen Aktivist*innen von Deutsche Wohnen Enteignen vor dem Roten Rathaus in Berlin.

Alles andere als nur Schall und Rauch – die Ak­ti­vis­t*in­nen von Deutsche Wohnen & Co. enteignen Foto: dpa | Christoph Soeder

„Schatz, wir müssen reden.“ Fällt der Satz in einer Liebesbeziehung, ist es oft fünf vor zwölf. Mietenpolitisch trifft das aus Sicht der Initiative Deutsche Wohnen & Co. enteignen auch zu. „Gerade wenn die Preise in allen Lebensbereichen steigen, ist bezahlbarer Wohnraum umso wichtiger“ sagt Veza Clute-Simon, Pressesprecherin der Initiative der taz.

Aber nicht nur die erheblichen Preissteigerungen der letzten Monate verschärften die Dringlichkeit über Enteignung und Vergesellschaftung zu reden: „Auch in Verbindung mit Krieg und Fluchtbewegung wird sichtbar, wie wichtig bezahlbarer Wohnraum ist, über den die Allgemeinheit verfügen und ihn in Krisen wie diesen zur Verfügung stellen kann“, so Clute-Simon.

Unter dem Titel „Wir müssen reden“ lädt Deutsche Wohnen & Co. enteignen deshalb gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg Stiftung und dem AstA der Technischen Universität Berlin (TU) am kommenden Wochenende zur großen Enteignungskonferenz ein.

Wo: Auf dem TU-Campus der TU Freitag 17.30 bis 23.30 Uhr, Samstag 9.30 bis 21.00 und Sonntag von 10.00 bis 14.00 Uhr. Kinderbetreuung gibt es professionell am Samstag und Sonntag. Kinder können auch spontan mitgebracht werden.

Barrierearm und Maskenpflicht: Sämtliche Konferenzräume sind im Erdgeschoss oder mit dem Fahrstuhl erreichbar. Corona ist noch nicht vorbei. In den Räumen der TU Berlin gilt die Maskenpflicht.

Programm und Infos: https://konferenz.dwenteignen.de/

„Wir wollen die Strategie von Deutsche Wohnen & Co. enteignen weiterentwickeln, anstehende Fragen diskutieren – auch zur Umsetzung, sowie Sichtbarkeit für das Thema erzeugen und die Vernetzung mit anderen Akteuren der Stadtgesellschaft vorantreiben“ beschreibt Clute-Simon die Ziele der Konferenz. Auch überregional und international wolle man sich auf der Konferenz vernetzen. Darüber hinaus wolle man ein Signal an die Enteignungskommission senden, dass „nicht gewartet wird, bis die Kommission zu einem Ergebnis kommt. Wir halten den Druck aufrecht, “ betont Clute-Simon.

Die Konferenz soll Inspirationsquelle sein

Ein Highlight wird wohl die große Podiumsdiskussion am Samstagabend zur Revolutionierung des Wohnungsmarktes sein. Neben Ak­ti­vis­t*in­nen von Deutsche Wohnen und Co. enteignen diskutieren Lisa Vollmer von der Bauhaus-Universität Weimar, die Berliner Senatorin für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung Lena Kreck (Die Linke) und Lukas Siebenkotten vom Deutschen Mieterbund.

Auch Workshops, Vorträge und Filme rund um die Themen Enteignung und Mie­te­r*in­nen­be­we­gung stehen auf dem Programm. Darunter ein Crashkurs zum Artikel 15 Grundgesetz (Vergesellschaftungsartikel) oder der Dokumentarfilm „Start Wearing Purple“ über Deutsche Wohnen & Co. enteignen. Die Konferenz soll damit Inspirationsquelle sein und richtet sich an alle Aktiven und Interessierten, die sich mit den Themen beschäftigen wollen.

Fast alle Workshops und Diskussionen finden in deutscher Sprache statt, für einzelne Veranstaltungen und die Hauptpodien gibt es aber englischsprachige Übersetzungen.

Die Anmeldung war bis Donnerstagabend möglich, Kurzentschlossene können allerdings auch spontan unangemeldet kommen.

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