Falschaussagen der KI: Rufschädigung durch ChatGPT

Die KI-Anwendung bezeichnete den australischen Bürgermeister Brian Hood fälschlicherweise als Kriminellen. Dagegen will er vorgehen.

Menschen stehen vor einem Schild, auf dem steht "This sign was not written by ChatGPT"

Wie, dieses Schild nicht? Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

MELBOURNE afp | Den Entwicklern der auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhenden Anwendung ChatGPT droht erstmalig eine Verleumdungsklage. Er sei „entsetzt“ über die komplett falschen Informationen gewesen, die der Chatbot über ihn verbreite, sagte der Bürgermeister der australischen Kleinstadt Hepburn Shire, Brian Hood, am Donnerstag dem Rundfunksender ABC. ChatGPT bezeichnet Hood als Kriminellen und bringt ihn mit einem Bestechungs- und Korruptionsskandal zusammen. In Wirklichkeit aber hatte er den Skandal mit aufgedeckt.

Über seine Anwälte hatte Hood dem Unternehmen OpenAI, das hinter dem Chatbot steht, eine Mahnung geschickt, die Falschmeldung zu löschen – andernfalls drohe eine Klage vor Gericht. Bislang hat OpenAI nach seinen Angaben nicht reagiert – allerdings enthält der Chatbot als Haftungsausschluss den Hinweis, dass er möglicherweise „unkorrekte Informationen über Menschen, Orte oder Fakten“ liefert.

„Dass etwas ein bisschen falsch wiedergegeben wird, ist eine Sache – aber es ist etwas ganz anderes, wenn jemand als Krimineller beschuldigt wird, der sogar im Gefängnis gesessen haben soll“, sagte Hood. Sein Anwalt James Naughton sagte, die von ChatGPT gelieferten Informationen seien verleumderisch und hätten den Ruf des Bürgermeisters beschädigt.

Hood hatte vor seinem Amtsantritt als Bürgermeister dabei geholfen, Bestechungen und andere Vergehen bei seinem damaligen Arbeitgeber aufzudecken. Dies führte in der Folge zu mehreren Anklagen.

ChatGPT erstellt mithilfe von KI Texte. Nutzer können einzelne Befehle oder Sätze vorgeben, die das System dann mithilfe riesiger Datenmengen aus dem Internet eigenständig ergänzt.

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