Flugpassagieren droht Chaos: Lufthansa-Piloten wollen streiken

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat viertägige Streiks bei der Lufthansa ab Montag angekündigt. Sie fordert, die Auslagerung von Jobs in billigere Gesellschaften zu stoppen.

Die Lufthansa hat seit der Finanzkrise mit gesunkenen Passagierzahlen zu kämpfen. Bild: dpa

FRANKFURT AM MAIN apn | An deutschen Flughäfen droht in der kommenden Woche das Chaos. Die Vereinigung Cockpit hat die Piloten bei der Lufthansa zu einem viertägigen Streik aufgerufen. Der bundesweite Ausstand soll am Montag um Mitternacht beginnen und bis einschließlich Donnerstag dauern, wie Tarifexpertin Ilona Ritter am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Hintergrund sind gescheiterte Gespräche über Arbeitsplatzsicherung und Gehalt.

Betroffen sind die Lufthansa Passage, die Frachttochter Lufthansa Cargo und Germanwings. "Wir rufen alle auf, die an dem Tag im Einsatz sind", betonte Ritter. Zuvor hatten sich die Piloten mit großer Mehrheit bei einer Urabstimmung der Vereinigung Cockpit für Arbeitskampfmaßnahmen ausgesprochen.

Die Friedenspflicht war schon im vergangenen Jahr abgelaufen. Betroffen sind etwa 4.500 Piloten. Die Gewerkschaft fordert von dem Konzern, die Auslagerung von Jobs in billigere Gesellschaften zu stoppen.

Zum letzten großen Streik der Piloten im Kernbereich des Konzerns kam es im Jahr 2001. Damals ließen die Piloten tageweise die Flugzeuge stehen und verursachten so ein Chaos auf fast sämtlichen deutschen Flughäfen. Seitdem gab es auch Ausstände bei der günstigeren Tochter CityLine, die aber keine Interkontinentalverbindungen anbietet.

Die Lufthansa hat seit der Finanzkrise mit gesunkenen Passagierzahlen und einem Gewinnrückgang zu kämpfen, weil immer mehr Geschäftsreisende die lukrativen First- und Business-Klassen meiden und Economy fliegen. Eine Besserung ist nach Ansicht des Unternehmens nicht in Sicht.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.