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Friedrich Merz ist kein FeministIm Namen der Töchter

Valérie Catil

Kommentar von

Valérie Catil

Merz sieht Frauen wegen Migration in Gefahr, hat sich aber nie für ihren Schutz interessiert. „Die Töchter“ schiebt er als rhetorisches Mittel vor.

Die Töchter sprechen selbst: zum Beispiel bei der Demo für den Erhalt der Brandmauer im Januar in Berlin Foto: Jens Gyarmaty

B ei der Bundestagswahl 2025 schnitt die CDU bei kaum einer Bevölkerungsgruppe schlechter ab als bei jungen Frauen in Städten. Armselige 9 Prozent bekam die Partei von denjenigen, für die sich die Union mit ihrer Abschiebepolitik angeblich einsetzt. Denjenigen, die es laut dem Vater von Töchtern und Bundeskanzler, Friedrich Merz, zu schützen gilt.

Nach Merz’ Auftritt vergangene Woche in Brandenburg, wo er erklärte, dass sich Migration noch immer als Problem im Stadtbild zeige, gab ihm ein Journalist wenige Tage später die Möglichkeit, sich für diese offensichtlich rassistische Aussage zu entschuldigen. Doch Merz blieb dabei: „Fragen Sie ihre Töchter […]. Alle bestätigen, dass das ein Problem ist“, antwortete Merz grinsend.

Der Kanzler versucht also ernsthaft, sich als Beschützer der Töchter des Landes zu stilisieren. Wenn Merz in der Vergangenheit aber eines bewiesen hat, dann, dass ihm der Schutz von Frauen egal ist. Er schiebt die Tochter lediglich als fiktive Zeugin vor, die ihn in seiner rassistischen Aussage rechtfertigen soll.

Nicht zum ersten Mal taucht die Tochter als rhetorisches Mittel auf. Ob Merz vielleicht ein Frauenproblem hat, genauer, ob er ihnen nicht vertraue, hatte man seinen Regierungssprecher im Mai 2025 gefragt, als Kritik darüber laut wurde, dass verhältnismäßig wenige Frauen in den Gremien der Bundesregierung säßen. Der antwortete: „Er hat selber eine [Frau], er hat mehrere Töchter. Der Bundeskanzler arbeitet gut und gerne mit Frauen zusammen.“

Instrumentalisierte Sorge ums Wohlergehen von Frauen

Beweise dafür, dass Feminist Friedrich doch nicht so feministisch ist, sind schnell gefunden. 1997 etwa stimmte er gegen einen Gesetzentwurf, der die Vergewaltigung in der Ehe strafbar machen sollte. Wenn Frauen also sexualisierte Gewalt erfahren, dann bitte vom eigenen Ehemann und nicht vom Fremden auf der Straße. Zwar sagte er 2024, dass er heute nicht mehr so stimmen würde – doch allein dass das Gegenteil für ihn einmal denkbar war, entlarvt ihn.

Ebenso wie die Tatsache, dass er 2006 als einer von nur 18 CDU-Abgeordneten gegen das Gleichbehandlungsgesetz stimmte. Das soll Menschen vor Diskriminierung im Alltag, Beruf oder bei der Wohnungssuche schützen – auch vor Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts.

Dass er seine Sorge um das Wohlergehen von Frauen instrumentalisiert, um die eigene Agenda zu pushen, beweist auch sein Votum gegen die Reform des Paragrafen 218, mit der Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche entkriminalisiert werden sollte. Dabei hielten es sogar 77,5 Prozent der Unions-Wähler_innen laut einer repräsentativen Umfrage für falsch, dass solche Schwangerschaftsabbrüche rechtswidrig seien.

Er propagiert das Bild des gefährlichen Ausländers

Seinen Wunsch, Frauen zu schützen, hätte Merz da wunderbar realisieren können. Offensichtlich folgt er aber einer Logik, wie man zuletzt prominent bei den rechtsextremen „Unite the Kingdom“-Demonstrationen gegen Migration in Großbritannien beobachten konnte: Der Schutz von Frauen ist nur dann ein Anliegen, wenn er gegen eine andere marginalisierte Gruppe ausgespielt werden kann.

Wann immer es darum ging, Frauen zu schützen, entschied Merz als Abgeordneter und Kanzler anderweitig

Im aktuellen Fall sind es Menschen, die migrantisch gelesen werden – auch in England sah man Dutzende „Protect our women“-Banner. In anderen Fällen waren es etwa trans Frauen, die cis Frauen angeblich auf Toiletten belästigen oder im Sport keine Chance ließen.

Würde Merz tatsächlich auf die Töchter des Landes hören, würde er bemerken, dass sein Narrativ ins Leere läuft. Nicht umsonst wählen gerade junge Frauen seltener Union. Doch er hört ihnen nicht zu, er nutzt sie lediglich als rhetorische Figur aus.

Merz meint außerdem nicht alle Töchter. Gleichgültig sind ihm wahrscheinlich jene Töchter, die jetzt Rassismuserfahrungen machen, weil seine Aussagen das Bild des gefährlichen Ausländers weiter propagieren. Oder die Töchter, die nach Deutschland kommen, weil sie vielleicht vor einem Krieg fliehen und in ihren Unterkünften dann rechte Angriffe aushalten müssen. Egal sind ihm auch die Töchter, die unrechtmäßig abgeschoben werden. Und die Töchter, deren Brüder, Söhne und Väter er als potenzielle Bedrohung der weißen Frau stigmatisiert.

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Valérie Catil
Gesellschaftsredakteurin
Redakteurin bei taz zwei, dem Ressort für Gesellschaft und Medien. Studierte Philosophie und Französisch in Berlin. Seit 2023 bei der taz.
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68 Kommentare

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  • Bevor Missverständnisse aufkommen: meine vorangegangene Ausführungen beziehen sich vorallem auf die rassistische Äußerung von Herrn Merz und diejenigen Männer, die uns Frauen unterstellen "einseitig" zu sein, wenn wir diese Äußerungen ablehnen. Keine Frau leugnet, daß es sowohl bei Migranten als auch bei "Biodeutschen" Frauenverachtung gibt. Jede Frau mit Gewalterfahrung oder sexistischer "Anmache" hat ihre eigenen traumatischen Erlebnisse und es ist dabei völlig egal, welcher Mann das getan hat. Es war ein Mann! Die Zahlen, aucht bei Tötungsdelikten zeigen doch eindeutig, daß es ein gesamtgesellschaftliches Problem ist und eben nicht nur ein Problem von Minderheiten.

  • Es ist in diesem Forum leider schon wieder so, wie schon öfters bei Themen, die vorallem Frauen betreffen. Es wird von manchen Männern genutzt , die uns Frauen belehren wollen, wie einseitig und dumm wir sind. Also den Betroffenen wird unterstellt, daß sie von der Materie keine Ahnung haben. An diese Männer: hört uns einfach mal zu! Dann bekommt ihr auch differenzierte Antworten.

  • Ich bin als Bildungsreferent für politische Bildung im Kontext unterschiedlicher Landtagswahlen, der letzten Bundestagswahl und Europaparlamentswahl viel an Berufsschulen untewegs und sehr über den hohen Zuspruch der Azubis für die AfD erstaunt gewesen. Tatsächlich waren es oftmals mehrheitlich junge Frauen, die ihre Wahlabsicht damit begründeten in öffentlichen Räumen viele schlechte Erfahrungen mit jungen Männern mit Migrationshintergrund gemacht zu haben (Belästigung, Übergriffe, sexualisierte Gewalt - mit der Folge diese Räume zu meiden). Selbstverständlich ist es die Aufgabe eines Bildungsreferenten kritisch nachzuhaken und zu kontextualisieren: Es wurde dabei jedoch deutlich, dass dies eher nicht aus einem pauschalen Rassismus, sondern vielmehr aus einer gewissen Hilflosigkeit und dem Gefühl erwuchs, von den anderen Parteien nicht gehört, oder gar dass die eignen Erfahrungen in Abrede gestellt oder für die Thematisierung diffamiert, zu werden.

    Es wurde auch sehr deutlich gemacht, dass diese Erfahrungen insbesondere mit spefizischen Gruppen gemacht würden, die auch gegenwärtig Gegenstand der Diskussion sind. Das hat mir tatsächlich nachhaltig zu denken geben...

  • Wahnsinn! Als Beleg ein Abstimmungsverhalten von vor 28 Jahren! Warum befragt denn die taz denn nicht einfach in zehn verschiedenen Städten junge Frauen und stellt das dar. Damit könnte man Merz doch bestens entlarven. Aber vielleicht, nur ganz vielleicht, hat man Angst vor den Antworten...

    • @Strolch:

      Zum Beispiel eine Meldung in der SZ vor ein paar Tagen:

      Der Münchener Verkehrsverbund hat kürzlich eine Studie erstellt, die das Sicherheitsgefühl junger Menschen im MVV untersuchte:

      "75 Prozent der Frauen meiden nachts den ÖPNV. Jede vierte junge Frau berichtet von sexueller Belästigung im Münchner Nahverkehr."

      "Mehr als 50 Prozent der Frauen haben Strategien, um ihr Sicherheitsgefühl in der Bahn zu erhöhen, etwa den Haustürschlüssel bereitzuhalten, Augenkontakt zu meiden und das Handy ans Ohr zu legen."

      Sind die Münchner Männer jetzt alle zu Male Chauvinists und Vergewaltigern mutiert?

      Dabei gilt München noch als eine der sichersten Städte der republik.

      www.sueddeutsche.d...-studie-li.3322644

      • @shantivanille:

        Das nicht vorhandene Sicherheitsgefühl kenne ich übrigens schon seit meiner Jugend in den 60zigern des letzten Jahrhunderts, also schon aus Zeiten, wo praktisch keine Migranten da waren. Habe deshalb damals Jujutsu gelernt und Tierabwehrspray mitgenommen. Ist wohl doch ein grundsätzliches Problem mit frauenfeindlichen Männern (natürlich sind das viele Männer nicht). Darunter sind heute sowohl "biodeutsche" als auch "migrantische" Männer. Was mir heute leider auffällt, ist, daß viele Menschen in der Straßenbahn weggucken, wenn solche sexistische Anmache passiert. Meist sind es Frauen, die dann anderen Frauen zur Hilfe kommen. Männer gucken dann leider viel zu oft weg.

  • "Friedrich Merz ist kein Feminist"

    Endlich ist es erkannt worden.



    Hat Jahre gedauert, das heraus zu finden! 🤪

  • Guter Kommentar. Ich schließe mich 100% an. Der Mann ist nicht mein Kanzler, geschweige denn ein Vertreter der Interessen von Frauen!

  • Es ist ziemlich banal. Die Töchter (oder Frauen), die man vor unzivilisierten Männern schützen muss, sind ein alter Rassisten-Topos.

  • Es kann nicht sein, was nicht sein darf! Auch nicht, dass an Merz’ unglücklich formulierter Bemerkung etwas dran sein könnte, genau wie an seinem inkriminierten Pascha-Spruch. Ich hatte mal eine iranische Freundin, die Grundschulerzieherin war und diesen wahrscheinlich sofort unterschrieben hätte. Dass höhere, in Blankenese aufgewachsene Töchter wie Luisa Neubauer keine Probleme mit dem Straßenbild hatten, hatten, glaube ich hingegen gerne.

    • @Forist Gump:

      Und ich kenne viele Frauen (mich eingeschlossen), die frauenverachtendes Verhalten und Angriffe genauso bei "biodeutschen" Männern (übrigens auch in solchen Stadtteilen wie Blankenese, da dann hinter verschlossenen Türen) erlebt haben. Dabei wird besonders gerne von rechten männlichen deutschen Zeitgenossen so getan, als gäbe es das nur bei Migranten, nach dem Motto " es kann nicht sein, was nicht sein darf". Es geht diesen Personen also nicht um Achtung von Frauenrechten, sondern nur um ihr eigenes rassistisches Weltbild. Daß ein nicht unerheblicher Teil der männlichen Bevölkerung (egal wer sie sind oder woher sie stammen) in unserem Land sich noch immer frauenverachtend verhält, ist doch das eigentliche Problem.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Habe ich behauptet, dass es das nur bei Migranten gibt? Ich weiß selbst, dass die meisten gewaltsamen Übergriffe gegen Frauen im eigenen familiären Umfeld stattfinden, sei es bei „autochthonen“ Deutschen (die es m. E. gar nicht gibt) oder eben auch (!) bei Migranten. Daher muss es erlaubt sein, auch Letzteres zu benennen, ohne gleich als „Rassist“ diffamiert zu werden.

        • @Forist Gump:

          Wir sind uns doch einig, was frauenverachtendes Verhalten angeht. Und nein, ich bezeichne nicht jeden als "Rassist", der das auch bei Migranten anspricht, nur denjenigen, der das nicht ernst meint und nur für seine eigenen Narrative benutzt. Und das hat Herr Merz in hetzerischer Weise



          getan.

      • @Irm mit Schirm. 100% Antifa:

        Wenn Sie die iranischen Verhältnisse auch im Biodeutschen sehen, dann sehen Sie das "Problem" ja noch heftiger als Merz! 🤔

        • @Rudolf Fissner:

          Können Sie einfach mal aufhören, so polemisch gegenüber einer Frau zu sein. Frauenverachtung hat viele Gesichter. Polemik gehört übrigens dazu.

    • @Forist Gump:

      Ja es gibt Probleme.

      Was Merz macht ist alle Migranten einer (zu) dunklen Hautfarbe unter Generalverdacht zu stellen und das zum wiederholten Male.

      Das ist Rassissmus und löst keinerlei Probleme.

      Wenn er das ansprechen will, was ihrer Meinung nach "dran sein könnte", kann er das tun, aber nicht in dem er erst Faschisten-Narrative wiederkäut und dann bei seiner Rechtfertigung weitere Faschisten-Narrative verwendet.

      Sondern, dass Armut, mangelnde Chancengleichheit, schlechte soziale Aufstiegschancen etc. der Grund sind.

      Frauen wurden auch sexuell belästigt, nachdem die Nazis die deutsche multikulturelle Gesellschaft, die es vor 1933 gab, beseitigt hatten und auch seitdem. Fragen sie mal im SZ-Archiv einen Artikel zu sexueller Belästigung auf dem Oktoberfest von 1975 nach.

      Täter wie Opfer gehören alle Gruppen an.

      Aber erst seit ca. 2013 (#aufschrei u.ä.) verbreitete sich die Erkenntnis, was sexuelle Belästigung ist, und das dies nicht mehr akzeptabel ist. Korrelierte mit Flüchtlingsströmen nach Deutschland, der Beweis für eine Kausalität fehlt bis heute...

      • @Holger Kaempf:

        Nicht, dass Sie nicht recht hätten, aber das habe ich alles schon 100.000 Mal gehört und gelesen. Aber manchmal frage ich mich, wie wir vor 2010 ohne das Modewort „Narrativ“ ausgekommen sind.

        • @Forist Gump:

          Und ich habe schon 100.000 Mal Whataboutismen wie diesen gehört.

          Wenn de facto das Einzige, was ihnen zu dem einfällt, was ich geschrieben habe, ist, sich über das Wort Narrativ (was btw. seit 1990 verwendet wird)

          de.wikipedia.org/w...ialwissenschaften)

          aufzuregen, dann muss man mit ihnen auch nicht weiterdiskutieren, insbesondere, da ihr ursprünglicher Kommentar war genauso undifferenziert wie Merz' Äußerungen...

          Und wir sind vor 2010 in der allgemeinen Diskussion ohne das Wort Narrativ ausgekommen, weil es keine Faschistenpartei gab, die diese ständig verbreitete und keine Steigbügelhalter des Faschismus wie Merz und Co. ab, die diese wiederkäuen.

        • @Forist Gump:

          "Nicht, dass Sie nicht recht hätten, aber das habe ich alles schon 100.000 Mal gehört und gelesen." Umso trauriger ist es doch, daß "die 100.000 Mal" in unserem Land scheinbar noch immer nicht genug gewirkt haben. Es war doch genug Zeit dazu da. Das sehen Sie sicherlich doch genauso.

    • @Forist Gump:

      Einmal „hatten“ kann weg.

  • Zum Titelbild: hoher IQ vs. Rassismus.



    Das Eine schließt das Andere nicht immer aus.

    Leider!

    • @skytalker07:

      Siehe z. B. den innenpolitischen Chefhetzer der AfD, Gottfried Curio: Diplom-Mathematiker, promovierter Physiker mit Forschungsaufenthalt in Princeton, examinierter Kirchenmusiker. Ich frage mich, was in dessen Leben schiefgelaufen ist.

  • Danke. Ich hätte das nie so treffend formulieren können. Und es ist vollständig richtig.

    Ich finde Merz unerträglich.

  • Solange nicht alle Töchter und Söhne sicher sind, ist Niemand sicher.



    Aber das ist nicht Ziel der Politik, sonst sähe die Welt anders aus.

  • Hier wird zu verallgemeinern die Großstadtfrauen nur benannt und nicht alle Frauen! Warum weil die Autorin nicht für alle sprechen kann, den viele Frauen unterstützen die Aussage von Merz.

    • @Marcelo:

      Wenn Herr Merz seine rassistischen Ausfälle ergänzt mit "fragen Sie Ihre Töchter", dann haben eben auch die Töchter das Recht, ihre Meinung zu äußern, die seine Aussagen nicht teilen, weil sie die ganze Sache anders sehen.

    • @Marcelo:

      Soso, deswegen wählen auch so viele junge Frauen Merz.

      *Sarkasmus off*

  • Frauen schützen? Merz? Das ist Realsatire. Ihm geht es um populistische Narrative, sonst nichts. Im Stadtbild erscheinen nicht etwa die vergewaltigenden Ehemänner, es erscheinen auch nicht die unglaublich vielen Ultraverbrecher die Kinder sexuell gräßlichst missbrauchen und die perversen Kinderpornokonsumenten auch nicht. So können diese ach so guten (meist) deutschen Zeitgenossen auch nicht das Bild der Republik stören, oder?

  • Mit Blick auf das gewählte Foto zum Artikel möchte ich mal eins anmerken. Während die eine Seite populistische Antieliten und Antiakademikerkampagnen führt mit Ich habe aber einen höheren IQ als ihr zu antworten, wird nur ganz begrenzt hilfreich sein. Es sei denn natürlich, es geht hier immer noch ausschließlich um den eigenen Distinktionsgewinn, um sich so weit wie möglich von der verhassten deutschen Bürgergesellschaft abzugrenzen, wie bei so vielen linken Debatten der letzten Jahrzehnte. Vielleicht sollten wir unsere eigene Verachtung gegenüber den Kleinbürgern mal zur Abwechslung etwas weniger offen zur Schau stellen um das totale Abdriften nach Rechts zu verhindern?

  • Die Gretchenfrage: wie hältst du's mit der Zuwanderung?

    Zuwanderung ist Menschenrecht der Zuwanderungswilligen. Aber die deutsche Gesellschaft hat auch das Recht, sich gegen die Wahrnehmung dieses Menschenrechts auf Kosten der deutschen Gesellschaft zu wehren.

    • @A. Müllermilch:

      Ich werde jetzt komplex mit Ansage:



      Das Menschenrecht ist Aufnahme bei politischer oder quasi-politischer Verfolgung, das Asylrecht im Grundgesetz, an die Grenze heruntergeschraubt, und noch weniger Asylrecht führt recht sicher zum Stopp in Karlsruhe.



      Zuwanderung ansonsten sollte wohl Menschenrecht sein, ließe sich argumentieren. Können Sie aber so nicht uneingeschränkt in der juristischen Realität abgebildet finden.



      Zuwanderung, sehr allgemein gesprochen, ist besser als keine Zuwanderung. Fragen Sie Ihren Arzt, Apotheker, Lieferanten, Restaurantbesitzer, Wissenschaftler, Ingenieur, Mechatroniker, ... m/w/d



      Ein Framen, dies vor allem als "Kosten" zu sehen, wäre arg arg beweispflichtig, oder Sie müssten spezifischer werden.

    • @A. Müllermilch:

      Das Menschenrecht der Zuwanderungswilligen beinhaltet nicht die freie Wahl eines Landes, in das sie einwandern möchten.

  • Nebenpunkt zum Foto: IQ schützt leider kaum vor Rassismus. Zwar hilft er beim kognitiven Verarbeiten, und logische Widersprüche fallen theoretisch eher auf, doch Rassisten sind wir alle potenziell.



    Wie wir damit umgehen, macht den Unterschied.

    Dieses Höhöhö-Patriarchalische der Merz-Union muss sich ansonsten nicht wundern, wenn noch weniger offene Menschen und noch weniger Frauen willens sind, das mitzumachen.



    Schade, Merz hätte in der Opposition an sich, an seiner Partei, an der Programmatik arbeiten müssen. Was ihm vielleicht nicht so liegt, das Arbeiten.

  • Wenn man sich die Bilder der "Demo" anschaut fehlt einem irgendwie immer die gelobte Diversität.

  • Na endlich! Seit Jahren warne ich davor, dass die cdU/csU keine "linke" Alternative zur AfD ist, sondern dass man gegen sie genauso auf die Straße gehen muss. Endlich scheinen es die Leute zu kapieren, dass die cdsU in sehr vielen Punkten die Zwillingspartei der AfD ist. Auf jeden Fall in Sachen Rassismus sind die führenden Personen nicht viel anders. Klar gibt es auch viele in der cdU, die das anders sehen, aber die politische Richtung ist sonnenklar.

    Dobrinth kackt auf die Rechtsstaatlichkeit, ignoriert Gerichtsurteile und Gesetze um seine Agenda des biodeutschen Deutschlands zu verfolgen. Wer würde von der AfD viel anderes erwarten?

    Das Titelbild zeigt sehr schön das demokratische Problem: die Grenze, ab der man wählen darf, liegt bei 18. Aber dabei ist leider nicht der IQ, sondern das Alter gemeint. (Kleiner Scherz)

    Wir müssten das Mediensystem umbauen, das derzeit durch seine Profitorientierung dafür sorgt, dass MigrantInnen-Feindlichkeit und Hetze gegen Minderheiten nachrichtentechnisch in den Vordergrund gespült werden. Wenn die Menschen, die sie konsumieren, das schon nicht verstehen, dann darf migr. Kriminalität nicht 10mal häufiger gebracht werden.

    • @Jalella:

      Stimmt schon, wenn Merz die Unterschiede zwischen CDU und AfD herausarbeiten möchte, wird dies ohne Lupe kaum gelingen.

    • @Jalella:

      Die Union mit der AFD gleich zu setzen ist eine üble Verleumdung und spricht gegen jede Faktenlage. Zu kritisieren ist natürlich, dass alle Parteien populistischer werden. Sie setzten doch auch nicht die Grünen mit der AFD gleich nur weil die AFD genauso auf Rüstung fixiert ist, oder?

      • @Alexander Schulz:

        oder AfD und die Linke, vereint in ihrer Bewunderung für Russland/Putin

    • @Jalella:

      Wenn das so wäre, wie Sie sagen, warum koalieren Union und AfD nicht einfach? Worauf sollten sie warten, eine Mehrheit hätten sie ja. Ihr Beitrag ergibt nicht so wirklich Sinn.

  • Merz ist der Leuchtturm einer demokratischen Gesellschaft. Sein Licht scheint uber das Land hinweg. Wenn es nicht eingefangen wird, überstrahlt es das Land.

  • Merz Frauenbild ist sehr alt. Für ihn sind Frauen unselbstständige Wesen, die einen männlichen Beschützer brauen und der über sie bestimmt.

    Er liegt damit 100%ig auf AfD Linie.

  • Diese Art vln Populismus wird sich für Merz nicht auszahlen.



    Es kann doch nicht ernsthaft jemand überraschen, dass sich das auch nicht in den Umfragen niederschlägt.



    Was muss noch passieren, damit die "großen" Parteien verstehen, dass man nachhaltig der AFD nur das Wasser abgraben kann, wenn man den Wohlstandsverlust für breite Teile der Bevölkerung bekämpft - inzwischen hat noch nicht Mal jeder zweite Erwachsene einen Notgroschen von 2000 €:



    www.welt.de/vermis...uer-notfaelle.html



    Es ist gibt durchaus plausibel Gründe, dass wir unser erfolgreiches Wirtschaftsmodell aufgegeben haben aus Solidarität mit der Ukraine, aber dann hätte man einen Plan B bereit haben sollen oder zumindestens eine Vermögenssteuer wieder einführen sollen, um den Schaden etwas abzufedern. So helfen wir der Ukraine unter Umständen ein wenig ohne das es kriegsentscheidend ist, müssen aber aufpassen, dass wir Zuhause nicht den Faschisten den Weg eben. Man muss halt Prioritäten setzen.

  • Im Juli 2025 äußerte Merz:



    „Ich kenne das natürlich aus meiner Welt. Wir Männer haben eine bessere Begabung und Befähigung, Netzwerke zu bilden und uns gegenseitig auch zu unterstützen“, sagte Merz, der vor seiner Rückkehr in die Politik jahrelang in der Privatwirtschaft arbeitete, bei einer Podiumsdiskussion." (Rheinische Post - vom 2.07.2025

  • Der gefährlichste Ort für eine Frau in Deutschland ist immer noch das eigene Zuhause.

    Das im letzten Jahr vom Bundestag verabschiedete Gewaltschutzgesetz erfüllt immer noch nicht die von Deutschland ratifizierte Istanbul Konvention.

    Abgesehen davon, das LSBTIQ* in diesem Gesetz überhaupt nicht vorkommen, verstößt Deutschland mit der sogenannten Ehebestandszeit nach § 31 AufenthG gegen die Vorgaben der Istanbul Konvention. Denn ist der Aufenthaltsstatus einer Frau an eine Ehe gebunden, kann ein vom Partner unabhängiger Aufenthaltstitel erst nach 3 Jahren Ehe in Deutschland erteilt werden. Ein Rechtsanspruch für Härtefallregelungen von Opfern häuslicher Gewalt besteht nicht.

    Auch die Wohnsitzverpflichtungen gem. § 12a AufenthG ist für anerkannte Flüchtlinge eine Hürde sofern sie als Frauen häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. Ein Rechtsanspruch auf einen Wechsel des Wohnsitzes oder Umzug in eine andere Kommune oder Unterbringung in ein Frauenhaus besteht nicht. Eine Studie des BAMF hat hinsichtlich der Wohnsitzregelung den unzureichenden Schutz für Gewaltopfer bestätigt.

    Wem es um das Wohl der Frauen in Deutschland geht, der muss hier ansetzen und nicht im Stadtbild.

    • @Sam Spade:

      Sie meinen das Gewalthilfegesetz (das im Übrigen mit den Stimmen der Union verabschiedet wurde).



      .



      Eine Änderung des Gewaltschutzgesetz ist an der SPD gescheitert



      .



      www.spdfraktion.de...frauen-gescheitert



      .



      Die höhere Strafen und auch die von der Union gewollte Änderung des Mordparagraphen, dass das Ausnutzen körperlicher Überlegenheit Mordmerkmal werde, abgelehnt und auf dem Motiv Frauenhass bestanden hat.



      .



      Weil 》die Formulierung das Stereotyp der "schwachen Frau" und des "starken Mannes" reproduziere" [...] Nicht die scheinbare körperliche Überlegenheit des Mannes, sondern die Tatmotivation ist entscheidend – dass eine Frau Ziel von Gewalt wird, weil sie eine Frau ist.《



      .



      www.mdr.de/nachric...e-strafen-100.html



      .



      www.djb.de/presse/...1a3cf77230942c8ca6



      .



      Das ist in dem Kontext hier auch deshalb so bizarr, weil es ausgerechnet die Nazis waren, die "Motivation" strafrechtlich zum Mordmerkmal gemacht haben



      .



      www.zeit.de/politi...o-maas-mord-reform

  • Ja, Merz instrumentalisiert hier etwas die Frauen oder Töchter, weil die Dinge natürlich etwas komplizierter liegen als diese vereinfachten Kurzstatements, die er ab und an "raushaut".

    Es ist aber auch nicht so, dass dieser Artikel hier für "die" Frauen oder "die" Migranten sprechen würde. Ich bin auch nicht mehr so glücklich in unserer Gesellschaft, dafür gibt es viele Gründe und einer der Gründe ist diese Anmaßung (wie ich es empfinde) von eher "linken" Menschen, vorzugeben für die Menschheit, alle Migranten, alle Marginalisierten etc. zu sprechen. Man kann gerne offen für seine Themen und Gruppen eintreten, aber sich selbsternannt zum Sprecher der Menschheit zu machen und daraus das Recht abzuleiten andere als Rassisten abzutun, finde ich zerstörerisch. Sicher spricht dieser Artikel für sehr viele Menschen - für viele andere nicht. Allgemein dürften politische Standpunkte der taz, wenn man nicht auf Einzelfragen fokussiert, sondern das breite politische Konzept nimmt, global wenigste Prozent in freien Wahlen erzielen. Deswegen müssen die Ideen nicht schlecht sein, aber es sollte doch nachdenklicher und weniger abwertend gegenüber anderen machen. Denke ich.

    • @Markus Michaelis:

      》...aber sich selbsternannt zum Sprecher der Menschheit zu machen und daraus das Recht abzuleiten andere als Rassisten abzutun《 - Rsssismus sollte wan schon klar herausarbeiten.



      .



      Wie das übrigens auch Angela Merkel in der Diskussion mit Meuthen getan hat, der sich, damals noch AfD-Vorsitzender, ganz ähnlich wie Merz geäußert hatte:



      .



      www.instagram.com/...h=ZHdvaWV1MGlqM3Jt



      .



      ('zur App wechseln' oder so lässt sich einfach wegclicken)

  • Oder hat Merz einfach ganz furchtbar xenophobe Töchter?

    Der Mann regiert in BERLIN !!!! Und mach solche Äußerungen, mit denen er seine Töchter in fürchterlichen Verdacht bringt! Das alleine würde ein Misstrauensvotum gegen ihn vollstens rechtfertigen!

    Das Stadtbild, das Stadtbild? Will er der Oberspießer sein? Ich bin in Wiesbaden aufgewachsen. Als gerade mal Erwachsener entdeckte ich am Ende der Fußgängerzone linkerhand den Berg hoch eine kleine aber deutlich vom Stadtbild abweichende Straße, von der mir vorher der Name nur bekannt war, sichtbar von Zuwanderern bevölkert. Als jungen Mann erschreckte mich das noch: Ghettobildung? 40 Jahre später hatte ich beim Besuch zu Weihnachten da in der Nähe ein Hotelzimmer, und das Viertel hat was aus sich gemacht. Ganz trendig gibt es da sogar ein an Weihnachten geöffnetes Kiosk, was Berliner als "Späti" bezeichnen würden. Es ist gar nichts schmuddelig abschreckendes mehr, alles herausgeputzt wie man es für die Kurstadt Wiesbaden erwartet.

    Migrantenviertel, damit braucht man eben Geduld, dann wird es schon. Wir leben hier in Deutschland. Und unsere nun garnicht mehr so neuen MitbürgerInnen auch! Nur Merz anscheinend noch nicht so richtig.

  • "doch allein dass das Gegenteil für ihn einmal denkbar war, entlarvt ihn."

    Allein diesen Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.



    Er beweist, worum es geht: Merz zu diskreditieren.



    Um eine sachliche Auseisandersetzung mit dem politischen Gegner geht es nicht, es geht nur ums Bashing. Kann man natürlich machen, Angriffsfläche bietet der Mann ja mehr als ausreichend. Aber wo soll das hinführen? Es führt nur zur weiterer Polarisierung und Spaltung.

    • @Katharina Reichenhall:

      Merz diskreditiert sich permanent selbst. Das wäre nicht weiter schlimm, wäre er Ortsbürgermeister in der sauerländischen Provinz. Leider ist er durch das Versagen anderer, weniger durch eigene politische Leistung, Bundeskanzler geworden.

    • @Katharina Reichenhall:

      Wenn einer wie ein AfD Funktionär redet, bekommt er Gegenwind. So einfach ist das.

    • @Katharina Reichenhall:

      Ach was! Loriot

      Sollemers - wie Sie - ihm also nachsehen?!



      Ah geh •

  • Erinnert so ein bisschen an Trumps Aussage während des Wahlkampfes: "Ich beschütze alle Frauen, ob sie wollen oder nicht."

  • 》Wenn Merz in der Vergangenheit aber eines bewiesen hat, dann, dass ihm der Schutz von Frauen egal ist.《



    .



    Das stimmt so nicht: noch vor Ablauf der



    letzten Legislaturperiode ist mit den Stimmen auch der Union das GewaltHILFEgesetz verabschiedet, u.a. die Finanzierung von Frauenhäusern sichergestellt worden www.zeit.de/politi...auen-schutz-kinder



    .



    Gescheitert hingegen ist zeitgleich das GewaltSCHUTZgesetz, obwohl besonders Merz sich dafür stark gemacht hatte, z.B. hier auf Instagram www.instagram.com/...h=cm5venAzdTBqcXp3 die elektronische Fußfessel nach spanischem Vorbild gefordert hatte und das er im Juli 24 selbst eingebracht hatte¹



    .



    Und zwar zweimal am Widerstand von Rot-Grün



    .



    taz.de/Femizide-in...bb_message_4962423



    .



    ¹ "alle 48 Stunden wird eine Frau von ihrem Partner ermordet" - seit Einführung der Fussfessel in Spanien: keine einzige! Grob überschlagen könnte das abgelehnte Gesetz ca 180 Frauen hierzulande das Leben gekostet haben



    .



    Seine widerwärtigen, rassistischen Aussagen zu "Stadtbild" brauchen nicht mit schwer zu haltenden Vorwürfen angereichert zu werden.

  • Die Gefahr für die Töchter sind leider statistisch die Väter, Onkel, Sporttrainer, ... Bei "weißen" Deutschen also meist ebenfalls "weiße" Deutsche.

    Ist schlimm, aber ist so. Jemand, der Zeitung liest, und wenn's nur die FAZ ist, weiß das. Wenn er anderes zu suggerieren versucht, ist er nach Brecht bzw. Geißler leider ein Verbrecher in diesem Moment.

  • Nah an Nazi-Höcke, der in einer Rede sagte, man müsse blonde



    deutsche Frauen vor Migranten schützen.

  • Na und, wen interessiert es?



    Merz wurde gewählt weil der bisherige Weg (auch beim Thema Asyl) nicht mehr funktioniert und glücklicherweise viele noch keine afd wählen wollen. Also blieb nur er.



    Er ist also nur das kleinste Übel, und niemand wo irgendwer sagte "genau den wollen wir".

    Da muss man sich jetzt halt mit abfinden das der sowas sagt, oder hat einer erwartet das der plötzlich ganz kuschelig und menschlich wird?



    Realistisch sind wir an dem Punkt an dem man freudig feststellen muss, daß er immerhin kein Trump oder Höcke ist. So traurig das auch ist, so wahr ist es auch.

  • Den rassistischen Narrativ, dass Frauen vor den bösen Fremden beschützt werden müssen, hatten wir doch schon mal. Damals waren es nicht die „Ausländer“, sondern die Juden. Die passenden „Karikaturen“ finden sich in den Geschichtsbüchern.

    • @Flix:

      Für rassistische Judennarrative braucht man heute nicht mehr in Geschichtsbücher zu blicken. Es reicht Vorbeischauen bei den zahllosen „ProPalästina“-Demos auf Berliner Straßen. Vergleichbare bundesweite Empörung auf allen Kanälen wie die schräge Merz-Äußerung lösen diese Narrative allerdings nicht aus. Woran liegt‘s?

    • @Flix:

      Möchten Sie Hr. Merz einen Vernichtungswillen für bestimmte Bevölkerungsgruppen unterstellen, oder worauf zielt Ihr Kommentar ab? Vielleicht den Ball etwas Flacher halten...sonst läuft man Gefahr nicht Ernst genommen zu werden.

      • @Nachtsonne:

        "Ein Dringender Appell" (1932)



        Auch hier wurden die Menschen nicht ernst genommen. Was geschah, wissen wir, und wir haben es bereut, Hitler nicht umgebracht zu haben.

        Und heute? Wir müssen nicht nach Deutschland blicken. Zu oft habe ich vor Trump gewarnt, und dass wir ihn stürzen müssen. Ihr werdet es bereuen, mich nicht ernst genommen zu haben.

    • @Flix:

      Ich muss Ihnen allerdings sagen, dass ich als Schwuler in Stadtteilen wie Moabit, Gesundbrunnen usw. schon ein ziemlich mulmiges Gefühl habe und ich sehe nicht mal schwul aus (so weit ist es schon gekommen!). Freunde von mir gehen prinzipiell nicht mehr dorthin.

      • @Leningrad:

        Anekdotische Evidenz. Ich bin ein schwuler Mann, lebe in Neukölln (Hermannstraße) und sehe sehr schwul aus. Keine Probleme mit meinen migrantisch gelesenen Mitmenschen. Und nu?

    • @Flix:

      An Merz' Antwort sieht man v.a., wie tief verwurzelt Rassismus im Denken der sogenannten "bürgerlichen Mitte" ist -- und wie er immer wieder als Rechtfertigungsfigur für das eigene Denken und Handeln aufgerufen werden kann.

      Gehen wir davon aus, dass er genau mit dieser Antwort große Zustimmung für sein "Stadtbild" generieren wird.

      Wie er damit allerdings deutlich machen will, was ihn und die CDU von der AfD unterscheidet, bleibt mir schleierhaft. Reaktionäres Kultur- und Gesellschaftsbild + NATO- und EU-Mitgliedschaft anstatt reaktionäres Kultur- und Gesellschaftsbild + NATO- und EU-Austritt? Was eine attraktive Alternative.

    • @Flix:

      Das Problem ist, dass es Merz scheinbar nicht einmal merkt, dass er sich immer weiter reinreitet.

      Zudem er abwechselnd die Brandmauer beschwört und dann AfD-Narrative wiedergibt.

      Frauen werden und wurden schon immer belästigt, wobei es weder bei Tätern noch Opfern auf Migrationshintergrund etc. ankommt.

      Als mir eine Freundin vor >30 Jahren mal erklärte, was sie regelmäßig erlebt und das sie es vermeidet nachts alleine unterwegs zu sein war das für mich als Mann schwer nicht nachvollziehbar aber ich habe es ihr geglaubt. Zudem haben es andere bestätigt. Und die Täter waren meist Deutsche nach AfD-Definition.

      Als 2013 der #aufschrei begann, meinte ein damaliger, jüngerer Kollege (ca. 30 Jahre alt, kein Migrationshintergrund) wörtlich "das man es der Alten doch nur mal richtig besorgen muss". Auf meine Fragen, ob das alles ist, was er zu dem Thema beizusteuern hat, und wie er es finden würde, wenn die Situation analog umgekehrt wäre, merkte er zumindest, dass er mit der Ansicht bei mir nicht Punkten kann...

      Und das Frau/Töchter-Argument ja schon mehr als abgenutzt... Träfe auch auf Trump und Charles Kirk zu...

    • @Flix:

      Oder dunkelhäutige französische Besatzungssoldaten, ...



      Das ist aber ein auch sonst breit eingesetzter Topos, und er trifft bei manchen, Männer wie Frauen, offenbar das Rückenmark ohne Hinzuziehen irgendeiner Gehirnregion.







      Das war schon vermutlich ausgeklügelt bzw. von den Rechtsextremen bewusst übernommen.

  • Nach meinen Beobachtungen sind viele Menschen mit Migrationshintergrund Teil der bürgerlichen Mitte. Sie arbeiten hier als Ärzte oder Krankenschwestern, gehen in die Fabrik oder ins Büro, haben ein Restaurant oder einen kleinen Gemüseladen. Will er behaupten, dass deren Söhne eine Gefahr für die Mädchen sind?



    Ja, das Stadtbild muss sich in gewisser Hinsicht verändern. Probleme wie Drogensucht, Obdachlosigkeit oder junge Männer, die sich wie Macker gebärden, sind eine Nuisance. Man sieht sie besonders häufig an Bahnhöfen oder in Parks. Guckt man jedoch in deren Gesichter, sieht man genauso viel deutsche wie auch "nicht-deutsche" Züge.



    Diese Probleme wird die Gesellschaft durch ein paar Abschiebungen mehr oder weniger nicht los werden.

  • „Bei der Bundestagswahl 2025 schnitt die CDU bei kaum einer Bevölkerungsgruppe schlechter ab als bei jungen Frauen in Städten.“



    Überraschung, jeder sucht sich seinen eigenen Henker.