Fußball: Hertha mit Neuen gegen den VfB

Angesichts der angespannten Personallage will Hertha BSC schon bei der Saison-Premiere im eigenen Stadion gegen den VfB Stuttgart auf die jüngsten Neuzugänge setzen. Der 19-jährige Fabian Lustenberger und der 24 Jahre alte Steve von Bergen, für den der Berliner Club um eine rechtzeitige Spielgenehmigung kämpft, stehen gegen den Meister vor ihrem Debüt in der Fußball-Bundesliga.

"Ich gehe davon aus, dass einer Freigabe nichts im Wege steht", sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß am Freitagnachmittag bei der offiziellen Vorstellung des Neuzugangs. "Steve ist schnell, beidfüßig, taktisch sehr gut und stark im Spielaufbau", charakterisierte Trainer Lucien Favre den neuen Schweizer Innenverteidiger von Bergen, der bei Hertha einen Vertrag bis 2010 unterzeichnet hat. Beide hatten beim FC Zürich schon zusammen gearbeitet. Der Spieler meldete sich sofort bereit für einen Einsatz: "Ich bin fit."

Drei ernsthafter verletzte Spieler (Gilberto, Andreas Schmidt und Sofian Chahed), dazu die angeschlagenen Marko Pantelic und Jerome Boateng sowie der gesperrte Josip Simunic bereiten Favre vor der Partie am Samstag große Sorgen. "Ich muss sehen, ich will mein Bestes machen", sagte der Trainer zu seinem schwierigen Puzzle. Der sofortige Einsatz der Neuen sei zwar "möglich", so Favre. "Aber es ist eine andere Sache als in der Schweiz", weiß der Chefcoach natürlich um die Schwierigkeiten. "Wir werden uns nach und nach verbessern, das kann nicht sofort kommen", ergänzte Favre.

Das Berliner Publikum aber wird schon seit Monaten auf eine Geduldsprobe gestellt. Seit mehr als einem halben Jahr hat Hertha kein Heimspiel mehr gewonnen. Die Bilanz nach dem 2:1 über den HSV am 3. Februar ist gerade zu erschreckend: Sechs Niederlagen und nur ein Remis gegen Bielefeld stehen zu Buche. Auch der Saison-Auftakt in Frankfurt (0:1) ging verloren. Rund 40 000 Tickets hat der Hauptstadtclub nun für das Duell gegen den Meister abgesetzt, das 76 000 Fans fassende Olympiastadion wird lange nicht ausverkauft sein. "Wir müssen Frankfurt vergessen. Es ist sehr wichtig, dass wir gegen Stuttgart punkten", betonte der neue Torwart Jaroslav Drobny.

Indes soll Hertha nach Informationen der "Berliner Morgenpost" (Freitag) die Verhandlungen über die Zeichnung von sogenannten Genussscheinen im Wert von 25 Millionen Euro mit der Berliner Aktiengesellschaft für Beteiligungen nicht weiter führen. Es sollen aber Gespräche mit anderen Investoren laufen. Zudem soll mit den drei Bankinstituten, bei denen Hertha im Zuge der Umschuldung einen Kredit über 30 Millionen Euro aufgenommen hatte, eine Vertragsveränderung vereinbart worden sein. Ursprünglich sollten alle außerplanmäßigen Einnahmen zur Senkung der Verbindlichkeiten eingesetzt werden. Jetzt könne Hertha einen Großteil seiner Transfererlöse von 11,5 Millionen Euro in neues Personal investieren, vermeldet das Blatt.

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