Geflüchtete im Mittelmeer: 108 Gerettete in Livorno gelandet

Die Sea-Eye 4 erreicht den weit entfernten Hafen in der Toskana, den die rechte italienische Regierung dem Rettungsschiff zugewiesen hat.

Migranten gehen in Livorno an Land

Ankunft in Livorno: Migrantinnen und Migranten verlassen das Rettungsschiff Sea-Eye 4 Foto: dpa

LIVORNO dpa | Das deutsche Seenotrettungsschiff „Sea-Eye 4“ hat mit 108 im Mittelmeer geretteten Migrantinnen und Migranten den Hafen von Livorno erreicht. In der italienischen Stadt begannen die Retter am Freitagmorgen damit, die Menschen von Bord zu bringen und den Behörden zu übergeben. Der Regensburger Verein Sea-Eye hatte die Leute, darunter unbegleitete Kinder, zuletzt im zentralen Mittelmeer und vor der libyschen Küste von seeuntauglichen Booten gerettet.

Weil der „Sea-Eye 4“ von den Behörden in Rom dann der weit entfernte Hafen von Livorno in der Toskana zugewiesen wurde, dauerte es nochmal mehrere Tage, ehe das Schiff zum Abschluss der Mission dort ankam.

Auch ein anderes deutsches Schiff muss mit Flüchtlingen und Migranten an Bord weiter fahren als erwartet. Die „Rise Above“ des Dresdner Vereins Mission Lifeline steuert den Hafen von Taranto (Tarent) in Apulien an, wo eine Ankunft am Morgen des Heiligabends erwartet wird. Eigentlich sollte das Schiff mit mehr als 80 geretteten Migranten in Roccella Ionica in Kalabrien und damit nahe des Einsatzortes einlaufen, ehe die Behörden sich umentschieden. Den Helfern geht eigenen Angaben zufolge der Treibstoff aus. „Ob wir es bis Taranto schaffen ist fraglich“, twitterte Mission Lifeline.

Italien hatte zuletzt mehreren Rettungsschiffen weit entfernte Hafen zugewiesen. Die NGOs vermuten dahinter eine Taktik der rechten Regierung, die gegen den Einsatz der zivilen Retter ist. „Unsere Befürchtung, dass man gezielt Rettungskapazitäten aus Suchgebieten abzieht, scheint sich zu bestätigen“, schrieb Mission Lifeline.

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