Gladbach schlägt Schalke : Perfektes Favre-Debüt

Der Tabellenletzte siegt 2:1 und gibt dem neuen Trainer Lucien Favre damit einen gelungenen Einstand. Die Schalker waren nicht wieder zu erkennen nach ihrem Auftritt in Valencia.

Marco Reus traf in der 12. Minute für die Gladbacher. Bild: dapd

MÖNCHENGLADBACH dpa | Mit dem ersten Heimsieg der Saison hat Borussia Mönchengladbach zum Trainer-Einstand von Lucien Favre den erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf geschafft. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga feierte am Sonntagabend einen 2:1 (2:1)-Erfolg gegen den völlig enttäuschenden FC Schalke 04. "Das ist fantastisch, super. Es war sehr wichtig, einen Dreier zu erreichen. Und es war verdient", sagte der ehemalige Hertha-Coach Favre nach dem Ende seiner 511 Tage dauernden Bundesliga-Auszeit.

Mit 19 Punkten schlossen die Gladbacher zum 17. VfB Stuttgart auf und haben nur noch vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. "Es ist möglich, den Abstieg noch zu vermeiden", sagte der Schweizer, während seine neuen Spieler von den Fans für den ersten Heimsieg seit dem 9. April 2010 lautstark gefeiert wurden. Marco Reus (12. Minute) mit seinem sechsten Saisontor und Mohamadou Idrissou (23.) trafen für die überraschend starken Gastgeber. Vor 51 592 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Borussia-Park hatte der frühere Gladbacher Peer Kluge (2.) die Schalker früh in Führung gebracht.

Ansonsten enttäuschte die Mannschaft von Trainer Felix Magath fünf Tage nach dem überzeugenden Champions-League-Auftritt beim 1:1 in Valencia und präsentierte sich lustlos und desolat wie zu schlechtesten Zeiten in dieser Saison.

23. SPIELTAG

Nürnberg - Frankfurt 3:0

Dortmund - St. Pauli 2:0

Hamburg - Bremen 4:0

Hoffenheim - Köln 1:1

Freiburg - Wolfsburg 2:1

Hannover - Kaiserslautern 3:0

Mainz - München 1:3

Leverkusen - Stuttgart 4:2

Gladbach - Schalke 2:1

***

DIE TABELLE

Borussia Dortmund 23 (Spieltag) +36 (Tordifferenz) 55 (Punkte)

Bayer Leverkusen 23 +18 45

Bayern München 23 +22 42

Hannover 96 23 +2 41

1. FSV Mainz 05 23 +6 37

SC Freiburg 23 +1 37

Hamburger SV 23 3 36

1. FC Nürnberg 23 +2 35

1899 Hoffenheim 23 +7 33

Schalke 04 23 0 29

FC St. Pauli 23 -10 28

Eintracht Frankfurt 23 -8 27

1. FC Köln 23 -12 26

Werder Bremen 23 -20 24

VfL Wolfsburg 23 -6 23

1. FC Kaiserslautern 23 -9 23

VfB Stuttgart 23 -7 19

Mönchengladbach 23 -23 19

Mit der Pleite schwindet beim Tabellen-Zehnten fast schon die letzte Hoffnung auf Platz fünf und die Qualifikation für das internationale Geschäft. Das 0:1 durch den Ex-Borussen Kluge schreckte die Gladbacher nur kurz. Vier Minuten nach dem frühen Gegentreffer zwang Idrissou Nationaltorwart Manuel Neuer zu einer Glanztat (6.), Reus scheiterte kurz darauf an der Latte (7.). Nach der dritten Großchance innerhalb von fünf Minuten durfte der frühere Hertha-Coach Favre dann jubeln: Mit seinem Schuss aus 13 Metern ließ Reus Neuer keine Abwehrchance.

Auf der anderen Seite des Platzes stand wie erwartet Logan Bailly zwischen den Pfosten. Der Belgier war von Michael Frontzeck im Oktober durch Christofer Heimeroth ersetzt worden und zeigte bei seiner Rückkehr eine gute Vorstellung. Bei Kluges Treffer war er machtlos, im weiteren Verlauf der Partie nahezu beschäftigungslos. Wie schon dreimal während dieser Saison bei den Niederlagen gegen Dortmund, Nürnberg und Kaiserslautern folgte einem erfolgreichen Schalker Champions-League-Auftritt eine enttäuschende Darbietung im Bundesliga-Alltag.

Der Tabellenletzte hatte die Hoheit im Mittelfeld, stand - von Dantes Patzer vor dem Gegentor abgesehen - sicher in der Abwehr und entwickelte mit Reus und Idrissou permanent Torgefahr.

Die Schalker dagegen waren im Vergleich zum 1:1 beim FC Valencia am vergangenen Dienstag nicht wiederzuerkennen. Raul bekam kaum Bälle, Klaas-Jan Huntelaar fand wie in den vergangenen zehn Bundesliga-Partien wieder nicht den Weg zum Tor. Das gelang dafür Idrissou nach gut 20 Minuten, als er eine feine Kombination über Filip Daems und Juan Arango gekonnt per Kopf abschloss. Neuer machte mit seinem ungestümen Rauslaufen dabei keine glückliche Figur.

Im Gegensatz zu den Schalkern agierten die Borussen-Profis selbstbewusst und aggressiv. Auch wenn Schalke, das nach einer halben Stunde den verletzten Christoph Metzelder durch Joel Matip ersetzen musste, nach dem Wechsel etwas zulegte, blieben die Offensivaktionen von Raul, Huntelaar & Co. bis zum Schlusspfiff viel zu harmlos.

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