IT-Ausfall bei der Lufthansa: Chaos am Flughafen Frankfurt

Am Frankfurter Flughafen sind die IT-Systeme der Lufthansa ausgefallen. Das führt zu abgesagten Flügen und wartenden Passagieren.

Wartende Passagiere am Flughafen sitzen und liegen auf dem Boden

Warten, warten, warten am Frankfurter Flughafen am 15. Februar Foto: Arne Dedert/dpa

BERLIN taz | Tausende Passagiere am Flughafen Frankfurt saßen am Mittwoch wegen eines IT-Systemausfalls der Lufthansa fest und konnten nicht abgefertigt werden. Betroffen von dem technischen Ausfall waren vor allem der Check-In und die Gepäckaufgabe, sagte eine Sprecherin der Lufthansa der taz.

Die Deutsche Flugsicherung hatte daraufhin kurzerhand ein Landeverbot für Frankfurt ausgesprochen, damit das Drehkreuz nicht wegen Überfüllung geschlossen werden muss. Darunter litten auch andere Airlines und Flughäfen, weil über mehrere Stunden keine Anflüge nach Frankfurt möglich waren wegen mangels freier Parkpositionen.

Wie groß das Ausmaß der ausgefallenen Lufthansa-Flüge den Tag über war, konnte der Konzern auf Nachfrage der taz nicht sagen. Weltweit wurden aber Flüge umgelenkt, nach Düsseldorf oder Nürnberg. Innerdeutsche Flüge wurden zunächst komplett gestrichen und Fluggäste gebeten, bis einschließlich Sonntag auf die Deutsche Bahn auszuweichen.

Grund für den technischen Ausfall war dabei nicht, wie zunächst befürchtet, ein Cy­berangriff, wie er sich am Vortag bei der skandinavischen SAS-Airline – die mit Lufthansa in der sogenannten Luftfahrtallianz Star Alliance ist – ereignet hatte, sondern Bauarbeiten an einer Bahnstrecke in Frankfurt. Versehentlich wurden am Gleis vier Glasfaserkabel der ­Deutschen Telekom mit einem Bohrer durchtrennt, wie die Deutsche Telekom der taz bestätigte.

Lufthansa-Systeme fahren wieder hoch

Der technische Ausfall betraf schwerpunktmäßig vor allem das Drehkreuz in Frankfurt. In der dortigen Lufthansa-Zentrale kam nach dem Ausfall am Mittwochmorgen auch ein Krisenstab zusammen. Am Flughafen in München waren die Probleme für Lufthansa dagegen nicht ganz so gravierend, dieser sei noch in Teilen funktionsfähig, sagte eine Sprecherin der taz am Mittag.

So hob etwa – wenn auch mit deutlicher Verspätung – eine Chartermaschine mit der Mannschaft des FC Bayern nach dem Champions-League-Spiel in Paris Richtung Flughafen München ab.

Dass die Reparaturen – wie es kurzzeitig hieß – zum Nachmittag vollständig abgeschlossen sind, bestätigte die Deutsche Telekom auf Nachfrage der taz zunächst nicht. Gegen 16 Uhr aber kam dann die Nachricht, dass die Lufthansa-Systeme wieder hochfahren würden. Der Flugplan stabilisiere sich bereits.

Es gebe auch wieder Abflüge der Lufthansa vom Flughafen Frankfurt, sagte ein Sprecher. Der Normalbetrieb könnte in den kommenden Tagen aber erneut gestört werden. Die Gewerkschaft Verdi hat einen ganztägigen Warnstreik angekündigt.

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