Impfkritische Aussage von Maaßen: CDU-Bundesvorstand geht auf Distanz

Die Parteispitze distanziert sich vom umstrittenen CDU-Mitglied Hans-Georg Maaßen. Dessen Austritt verlangt Generalsekretär Ziemiak aber nicht.

Portraitfoto von Hans-Georg Maaßen

Mitglied des Anstoßes: Für Hans-Georg Maaßen wird es ungemütlich in der CDU Foto: Reiner Zensen/imago

BERLIN afp | Die Spitze der Bundes-CDU geht auf Distanz zu dem umstrittenen Parteimitglied Hans-Georg Maaßen: In einem einstimmigen Votum verurteilte der Bundesvorstand am Montag impfkritische Postings des früheren Verfassungsschutzpräsidenten in Online-Netzwerken, wie Generalsekretär Paul Ziemiak mitteilte.

Maaßens Wortmeldungen hätten „mit CDU-Politik nichts, aber auch rein gar nichts zu tun“, sagte Ziemiak. Die Warnung vor angeblichen Gefahren durch das Impfen seien unwissenschaftlich und gefährlich. „Wir weisen sie auf das Schärfste zurück“, sagte Ziemiak.

Generalsekretär Ziemiak zögert

Dem Vorschlag des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans, Maaßen zum Parteiaustritt aufzufordern, wollte sich Ziemiak nicht anschließen. Der Generalsekretär verwies darauf, dass Maaßen zunächst von der Spitze seines thüringischen CDU-Landesverbands zu einem Gespräch gebeten worden sei.

Maaßen hatte sich im Kurzbotschaftendienst Twitter zu angeblich schädlichen Impfwirkungen geäußert und sich dabei auch auf den umstrittenen Forscher Sucharit Bhakdi berufen. Bhakdi war auch bereits mit antisemitischen Äußerungen aufgefallen.

Auch davon distanzierte sich die CDU-Bundesspitze. „Antisemitische Äußerungen sollten keinen Platz in unserem Land haben“, sagte Ziemiak. Solche Inhalte dürften von CDU-Mitgliedern nicht geteilt werden. Der CDU-Bundesvorstand rufe die Menschen zudem ausdrücklich auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

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