Importe aus Japan: Sojasoße ist unbedenklich

In Deutschland nimmt die Sorge vor erhöhten Strahlenwerten zu. Doch noch sind keine radioaktiv belasteten Lebensmittel aus Japan angekommen.

Sollte es die Situation im AKW Fukushima verschärfen, könnten bald auch Computerchips vor der Einfuhr kontrolliert werden. Bild: dapd

BERLIN taz | Bisher haben die deutschen Behörden keine Strahlenbelastung in Lebensmitteln aus Japan gemessen. "Es gibt auch keine Erkenntnisse, dass sich radioaktiv belastete Lebens- oder Futtermittel aus Japan auf dem Weg in die Europäische Union befinden", sagte ein Sprecher des Bundesverbraucherministeriums (BMELV) am Donnerstag.

Schon in Normalzeiten kommen aus Japan laut BMELV nur rund 0,1 Prozent aller Güter der Land- und Ernährungswirtschaft, die nach Deutschland eingeführt werden. Größter Posten ist Sojasoße. Der Wert aller japanischen Einfuhren beträgt rund 33 Millionen Euro. Jetzt dürfte es noch weniger sein. "Der Handel mit Japan ist nach dem schrecklichen Erdbeben und dem Tsunami praktisch zum Erliegen gekommen", erklärt das Ministerium. Schließlich seien die Logistik und weite Teile der Infrastruktur in dem Land zusammengebrochen.

Wegen der geringen Mengen stehen die Chancen gut, dass die deutschen Behörden radioaktiv verseuchte Lebensmittel an den Grenzen abfangen können. Die Europäische Kommission hat dem BMELV zufolge den Mitgliedsländer empfohlen, "die radioaktive Belastung von Lebensmitteln und Futtermitteln aus Japan zu untersuchen". Im Mittelpunkt stünden Fisch- und Fischerzeugnisse. Grund ist, dass der Wind die Radioaktivität aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima bisher aufs Meer hinaus getragen hat.

Je nachdem, wie sich die Lage im Katastrophengebiet entwickelt, müssten die europäischen Behörden ihre Kontrollen auch auf andere Produkte ausweiten, erfuhr die taz aus Sicherheitskreisen. Dann könnten etwa auch Computerchips und sowie Produkte aus anderen Herkunftsländern in der Region überprüft werden.

Der Weltmarktführer bei Sojasoßen, die japanische Kikkoman-Gruppe, ist nach eigenen Angaben übrigens nicht von dem Reaktorunglück betroffen. Zwar werde das Produkt nach nach einem mehr als 300 Jahre alten japanischen Rezept gebraut. "Produziert wird Kikkoman-Sojasoße für den europäischen Markt allerdings nicht in Japan, sondern ausschließlich in Sappemeer in den Niederlanden", so eine Sprecherin zur der taz. Und auch die Zutaten für den europäischen Markt stammten allesamt nicht aus Japan, sondern aus Europa oder Südamerika.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.