Islamistischer Terror in Nigeria: Extremisten befreien 879 Häftlinge

Von den durch die Terrorgruppe Boko Haram befreiten Gefangenen werden noch etwa die Hälfte vermisst. Bei dem Angriff wurde auch Sprengstoff verwendet.

Ein ausgebrannter Bus steht vor einem Gefängnis

Ein ausgebrannter Bus vor dem Kuje-Gefängnis erinnert an den Ausbruch vom Dienstagabend Foto: Chinedu Asadu/ap

ABUJA ap | Islamische Extremisten haben in der nigerianischen Hauptstadt Abuja ein Gefängnis angegriffen und fast 900 Insassen zur Flucht verholfen. Mindestens 443 der 879 Entkommenen würden noch vermisst, sagte Umar Abubakar, ein Sprecher des nigerianischen Justizvollzugs. Hunderte weitere seien wieder festgenommen worden oder hätten sich auf Polizeistationen gestellt. Die Behörden würden „alle flüchtenden Insassen verfolgen und sie wieder in Gewahrsam nehmen“, sagte Abubakar.

Die Extremisten hätten bei ihrem Angriff auf das Kuje-Hochsicherheitsgefängnis am Dienstagabend Sprengstoff eingesetzt und einen Wachmann getötet, sagte der Staatssekretär des nigerianischen Innenministeriums, Shuaib Belgore. Sie seien in die Haftanstalt eingedrungen und hätten Gesinnungsgenossen befreit, erklärten Justizbeamte.

Belgore zufolge gehörten die Angreifer der Terrorgruppe Boko Haram an, die seit mehr als zehn Jahren einen Aufstand im Nordosten des Landes anführt.

Der Aufstand und seine Folgen werden für den Tod von mehr als 35 000 Menschen und mehr als zwei Millionen Vertriebene verantwortlich gemacht. Die anhaltende Instabilität, der Hunger und die schlechte Gesundheitsversorgung verursachten nach Einschätzung der Vereinten Nationen indirekt den Tod von mehr als 300 000 weiteren Menschen.

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