Japans Premier Kan tritt zurück: Abgang mit Ansage

Der amtierende japanische Ministerpräsident Naoto Kan verlässt sein Amt. Japans fünfter Regierungschef in nur fünf Jahren hatte seinen Rückzug bereits im Juli angekündigt.

Kurzes Intermezzo: Japans Regierungschef Kan tritt nach nur 15 Monaten zurück. Bild: dapd

TOKIO dapd/reuters | Japans Ministerpräsident Naoto Kan hat am Freitag nach Angaben der Agentur Kyodo seinen Rücktritt vom Parteivorsitz bestätigt. Er wolle diesen Schritt noch am selben Tag vollziehen, so Kan.

Nach nur 15 Monaten im Amt hatte er im Juli angekündigt, sein Amt niederzulegen, sobald zwei wichtige Gesetzesentwürfe vom Parlament verabschiedet würden. Die Abgeordneten billigten beide am Freitag. Etwa zeitgleich waren Kans Umfragewerte auf den niedrigsten Stand seit dessen Amtsantritt im vergangenen Jahr gesunken.

Die regierende demokratische Partei DPJ will am 29. August über einen Nachfolger abstimmen. Mögliche Kandidaten sind unter anderen der ehemalige Außenminister Seiji Maehara, Finanzminister Yoshihiko Noda und Handelsminister Banri Kaieda. Der Gewinner dürfte dann der sechste Ministerpräsident seit 2006 werden.

Japan leidet noch immer unter den Folgen des Erdbebens und des Tsunamis und muss nach dem Reaktorunglück in Fukushima eine neue Energiepolitik bestimmen und mit einer horrenden Verschuldung fertig werden. Die Rating-Agentur Moody's hatte erst in dieser Woche die Kreditwürdigkeit des Landes heruntergestuft und dies auch mit der instabilen Führung des Landes begründet.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.