Kaputter Knöchel: Ballack kann nicht zur WM

Aus für den Mannschaftskapitän: Michael Ballack kann wegen einer Verletzung nicht mit der National-Elf zur WM in Südafrika fahren. "Es ist Fußball", kommentierte der Verletzte.

Auf Krücken durch München: Michael Ballack nach der Untersuchung durch einen DFB-Arzt am Montag. Bild: dpa

SCIACCA/MÜNCHEN dpa | Die Weltmeisterschaft in Südafrika findet ohne Michael Ballack statt. Der 33 Jahre alte Kapitän der deutschen Nationalmannschaft fällt wegen eines Risses des Innenbandes und eines Teilrisses des vorderen Syndesmosebandes im Sprunggelenk des rechten Fußes für das Turnier in Südafrika aus. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag nach der ärztlichen Untersuchung durch einen Verbandsarzt in München mit.

Nur seinen Hinweg zur Praxis des DFB-Arztes konnte Ballack ohne Gehhilfen absolvieren: Als der Mannschaftskapitän am Montag in München nach der niederschmetternden Diagnose das Gebäude wieder verließ, humpelte er auf Krücken zu einem wartenden Taxi. Den wartenden Journalisten konnte Ballack so nicht entgehen, nach anfänglichem Zögern gab der umringte Mittelfeldstar Auskunft über sein bitteres WM-Aus.

Ballack zeigte sich enttäuscht: "Ich bin sauer, ganz klar. Wenn man zwei, drei Wochen vor der WM so eine Diagnose erhält, dann ist das bitter. Es ist Fußball, das passiert halt, damit muss man leben. Das muss man sacken lassen."

Frühestens in acht Wochen kann Ballack wieder mit dem Training beginnen. Das lädierte Gelenk des 98-maligen Nationalspielers wird zunächst für vier Wochen mit einem Gipsverband komplett ruhig gestellt, dann muss Ballack für zwei weitere Wochen einen Spezialschuh tragen. Erst danach kann das Rehabilitations-Programm beginnen, teilte der DFB mit. Für Ballack dürfte damit die Hoffnung auf seine letzte Teilnahme an einer WM geplatzt sein: Die erste Fußball-WM auf afrikanischem Boden ist bereits am 11. Juli mit dem Endspiel in Johannesburg zuende.

Für Bundestrainer Joachim Löw und die Nationalmannschaft ist der Ausfall ein Schock. "Darüber sind wir alle sehr traurig", sagte Löw. Ballack sei "ein Weltklassespieler, der gerade in den entscheidenden Spielen eine tragende Rolle bei uns gespielt hat". Mannschaftskapitän Ballack galt als wichtigste Säule im Plan des Trainers und sollte das Team in Südafrika zum vierten WM-Titel führen. Ballack war am Samstag im englischen Cupfinale, das sein Club FC Chelsea gegen Absteiger FC Portsmouth 1:0 gewonnen hatte, vom einstigen Bundesliga-Profi Kevin-Prince Boateng "brutal gefoult" worden, wie Löw kommentierte. Ballack sprach nach der rüden Attacke sogar vor einem Vorsatz Boatengs, der im WM-Aufgebot des dritten deutschen Gruppengegners Ghana steht. "Das sah schon nach Absicht aus", so Ballack.

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